Dämonen-Reihe 15 - Als Dämon Brauchst Du Nie Kredit
ich dann zu.
Ich deutete auf Hauptmann Parvattani.
»Wir nehmen Pari, und schon liegen wir gleichauf.« Ich lachte schallend über meinen eigenen Witz und wartete auf den allgemeinen Applaus, aber ich wartete vergeblich. Alle stierten mich nur verständnislos an.
»Aber er ist der Hauptmann meiner Garde«, protestierte Moa.
»Ich weiß. Das bedeutet wahrscheinlich, dass er schlauer als die anderen ist, zumindest hoffe ich das«, erklärte ich umständlich, aber betont. »Wenn er der Leiter Ihrer Kader ist, heißt das, er muss der Beste sein, den Sie haben, richtig? Wenn er sein Geld wert ist, wird er den ganzen Grundriss der Mall im Kopf haben, einschließlich der Bereiche, die nicht auf der Karte verzeichnet sind.«
Parvattani drückte das Rückgrat durch und versuchte, sich der Publicity, die ich ihm gerade verschafft hatte, würdig zu erweisen. Ich war schon immer der Meinung, man bringt die Leute am leichtesten dazu, alles zu geben, wenn man ihnen ein Denkmal setzt, dessen sie sich erst würdig erweisen müssen.
Moas Miene verriet noch immer Zweifel.
»Außerdem könnte er etwas lernen, wenn er mit uns loszieht«, fügte ich hinzu.
Das reichte, um Moa zu überzeugen. Ich war zufrieden. Wir würden uns nicht damit herumschlagen müssen, das Terrain zu sondieren, und Pari würde gar nicht erst versuchen, die Kontrolle zu übernehmen.
»Aber das Ding werden Sie nicht tragen«, instruierte ich den freudig erregten Gardisten. »Sie fallen auf wie ein Clown im Kotillon.«
»Aber das ist meine Uniform, Sir!«, protestierte mein neuer Führer.
»Siren Sie mich nicht«, seufzte ich. Mit seiner Pfadfinderhaltung würde er vermutlich so oder so auffallen. »Ich arbeite für meinen Lebensunterhalt, Mufti. Notfalls finden wir uns auch ohne Ihre Unterstützung zurecht. Wie sollen wir uns denn an Ihr Problem heranschleichen, wenn jeder uns von Weitem kommen sehen kann? Situationen wie die Festnahme eines Taschendiebs oder das Niederschlagen eines Aufstands haben Sie ganz gut im Griff, das haben wir gesehen. Aber hier geht es um Detektivarbeit, und das bedeutet beobachten, nicht beobachtet werden.«
Pari blinzelte einmal, nickte aber. Weitere Erklärungen brauchte er nicht. Gut. Er war lernfähig. Wenn wir diesen Ort verlassen würden, sollte er ein besserer Sicherheitsoffizier sein, als er es zum Zeitpunkt unserer Ankunft war. Mit einem Zustimmung heischenden Blick auf Moa ging er zur Tür hinaus.
»Dann ist jetzt also alles geklärt«, gab sich Moa mit einem erleichterten Seufzer geschlagen. Dann winkte er dem Gardisten, der ihm am nächsten stand, worauf dieser an das Büffet trat. »Darauf sollten wir trinken.«
Ich grinste. »So ein Angebot schlage ich nie aus.«
Kapitel 5
»Ich habe genug gesehen und gehört«, quietschte die Stimme in Dammichs Ohr. »Schieb deinen Schwanz wieder hierher.«
Verborgen zwischen den Kristalldekantern auf dem kunstvoll mit Schnitzereien verzierten Büffet, zog sich die weißfüßige Bummelantenratte langsam von ihrer Lauschposition zurück. Plötzlich bewegte einer der Flibberigen die Hand in Dammichs Richtung. Die Ratte geriet in Panik und hastete außer Reichweite. Die Hand hielt inne und legte sich um eine der Flaschen. Dammich quiekte aufgeregt.
»Hast mich schon wieder verfehlt, du großer Dummbatz!«, quiekte er. »Nänänänänääääänä!«
Die Befehle seines Herrn befolgend, hinterließ Dammich einen persönlichen Gruß in dem Barfach, ehe er durch das Loch davonschlich, das er und seine Kameraden in die Rückwand genagt hatten, und dann durch ein verborgenes Loch in der Wand in einer mit orangefarbenen Vorhängen umgebenen Kabine in dem Laden verschwand, der direkt neben dem Büroraum lag.
Der Schlupfwinkel lag viele Korridore von seiner derzeitigen Position entfernt. Um dorthin zu kommen, bot es sich an, längere Beine zu benutzen. Dammich kauerte sich unter die Bank der Umkleidekabine und blätterte hastig in dem Stapel Karten, den er in einer Tasche auf seinem Rücken mit sich geschleppt hatte, wählte eine davon aus und sagte den Zauberspruch auf.
Eine Sekunde später schob ein großer, stämmiger Mahlzahner mit spitzen Hörnern von beachtlicher Spannweite die Vorhänge zurück und schritt zur Ladentür, die hufähnlichen Daumen lässig in den mit Silbermuscheln überzogenen Gürtel verhakt.
»Nein, dahinten habe ich nichts gesehen, was ich gewollt hätte«, brummte er schleppend.
Ein Dutzend Mütter reagierte mit Schrecken auf seinen
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