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Wintertraum und Weihnachtskuss: Eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln (German Edition)

Wintertraum und Weihnachtskuss: Eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln (German Edition)

Titel: Wintertraum und Weihnachtskuss: Eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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A m 1. Dezember bekam ich als vorgezogenes Weihnachts geschenk eine neonblaue Steppjacke. Ich hätte mich wahnsinnig darüber gefreut, wenn mein Leben seit den Herbstferien nicht so bescheuert wäre. Ich freute mich, aber nicht wahnsinnig, sondern nur eben so, wie man sich normal freut. »Danke.«
    »Schon gut. Die rote Jacke vom vorigen Jahr ist dir ja wirklich zu klein geworden.« Meine Mutter passte auf, dass die Milch nicht überlief, dann setzten wir uns an den Tisch. Wir, das waren sie und ich. Und Otto Wiener, ihr Freund. Und Nell. Seine Tochter. So alt wie ich, so groß wie ich, aber total anders als ich. Otto und Nell waren in den Herbstferien in unser Haus gezogen und seitdem war nichts mehr so wie früher. Ich gönnte meiner Mutter den Freund, ehrlich, ich hätte ja auch gerne einen, aber musste er gleich mit seiner Tochter, mit Kisten, Kästen und überhaupt allem Drum und Dran unser Häuschen vollrümpeln? Der Gipfel war aber, dass ich Nell die Hälfte meines Zimmers abtreten musste. My room is my castle! Niemand, der so was nicht selbst erlebt hat, ahnt, wie schrecklich der Verlust eines halben Zimmers ist.
    Aber nicht nur das ist schrecklich. Noch viel schrecklicher ist, dass ich mich überhaupt nicht auf Weihnachten freue. Früher zündeten meine Mutter und ich an Heiligabend die Kerzen an unserem Bäumchen an. Wir kippten Kirschen aus dem Glas in eine Schüssel und machten uns Waffeln, während wir einen romantischen Film im Fernsehen anschauten. Schöner kann man Weihnachten nicht feiern, finde ich, aber in diesem Jahr ist natürlich alles anders. Otto will ’ne Gans mit Rotkraut und Kartoffelbrei. Ugg, würg … bähhh!
    Der Gedanke an die arme Gans verdarb mir den Appetit aufs Müsli. Ich zog die neue Jacke an und ging schon mal los, Richtung Schule. Natürlich ohne auf Nell zu warten. Wer wartet schon auf die Person, die einem das halbe Zimmer besetzt?
    Das Klassenzimmer der 7a, in die Nell geht, liegt im ersten Stock, dann kommt das der 7b, danach das der 8a, das der 8b und schließlich der Physiksaal. Ich gehe in die 7b und sitze seit der Fünften neben Thea. Sie ist unsere Beste, und obwohl sie, abgesehen von ihren überragenden Leistungen, aussehensmäßig nur knapper Durchschnitt ist, hat sie einen Freund in der 8a. Er heißt Eric, und wenn einem die beiden im Pausenhof begegnen, blinkt automatisch das Wort STREBER über ihren Köpfen auf.
    Zu Beginn der großen Pause rannte ich auf den Flur – und erlitt einen Schock: ICH STAND MATTEO GEGENÜBER ! Er ist größer als ich (klar, er geht ja schon in die 8b), hat verwuschelte schwarze Haare, große dunkle Augen, Grübchen in den Wangen und breite Schultern. Alles in allem: Matteo ist einsame Spitze. Leider. Warum leider? Weil er für mich unerreichbar ist. Unwiderruflich. Das ist nicht zu ändern. Nie im Leben. Niemals. Weil – Matteo ist mein FEIND . Und jetzt lag ihm meine neue Steppjacke zu Füßen!
    »Ich fass es nicht! Du hast sie absichtlich zu Boden geworfen!«, brüllte ich und stieß Matteo die Faust vor die Brust. »So gemein kannst auch nur du sein!«
    Matteos dunkle Augen blitzten auf. »He! Wie komm ich dazu?«, verteidigte er sich. »Ich wollte die Jacke gerade aufheben! Aber wenn sie dir gehört, rühr ich keinen Finger!«
    Er stiefelte über meine kostbare neue Jacke und an mir vorbei. Plötzlich stand Nell neben mir und hob die Jacke auf. »Sie lag schon am Boden, bevor Matteo aus dem Klassenzimmer kam.«
    »Und wenn schon!« Ich war vor Wut so zittrig, dass ich kaum reinschlüpfen konnte. »Ausgerechnet Matteo Pitti! Ein Pitti ist das Letzte!«
    Nach dem Unterricht wartete Nell auf mich. Unsere Klassenzimmer lagen ja nebeneinander, wir hatten den gleichen Heimweg, Abhauen war nicht möglich. »Hör mal«, begann sie denn auch gleich, »Matteo hat die Jacke wirklich nicht zu Boden geworfen. Ich finde, du solltest dich bei ihm entschuldigen, Holly.«
    Ich schnappte nach Luft. »Waaas?«
    »Ja. Matteo ist nämlich in Ordnung. Er verdient es nicht, von dir ungerecht behandelt zu werden. Und überhaupt – in meiner Klasse sind ein paar Mädchen, die echt auf Matteo stehen. Er sieht toll aus, hat keine Pickel und müffelt nicht mal nach dem Sport, sagt Irene. Und die muss es wohl wissen; sie ist mit Matteo zusammen.«
    Das war zu viel. »Halt dich da raus«, fauchte ich. »Die Pittis sind unsere Feinde, klar?«
    »Aber sie wohnen doch neben uns. Warum um alles in der Welt …«
    »Eben! Genau darum geht’s! Als Matteos

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