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Dämonen zum Frühstück

Dämonen zum Frühstück

Titel: Dämonen zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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übernehmen. Und dann hatte Larson den Dämon in der Gasse getötet, um damit zu zeigen, dass wir auf der gleichen Seite standen.
Ein hinterhältiger Teufel!
Dann war da noch Eddie gewesen. Larson hatte angeblich zufällig Eddies Aufenthaltsort in unserer Nähe herausgefunden. Alles gelogen.
Er hatte Eddie natürlich selbst hierhergebracht. Ich sollte Eddie kennenlernen, weil der alte Jäger der Einzige war, der wusste, was Goramesh suchte und wo es vielleicht zu finden war. Ich vermutete sogar, dass Larson die Anweisung gegeben hatte, die Dosierung der Medikamente herunterzuschrauben, damit Eddie wieder in der Lage war, klarer zu denken. Denn nur so vermochte er mir von den Knochen zu erzählen, sobald er verstanden hatte, dass man mir vertrauen konnte. Und warum sollte man mir nicht vertrauen?
Ich war schließlich auch Jägerin und hatte selbst keine Ahnung, dass ich als Köder diente.
Larson hatte sogar meine Ängste hinsichtlich Stuart geschürt, weil er wahrscheinlich hoffte, dass ich dann genügend mit meinen eigenen Problemen beschäftigt war und nicht auf die Idee kam, ihn zu verdächtigen. Es hatte ja auch gut funktioniert.
Mit einem hasserfüllten Fluch stürzte ich aus der Kathedrale. All diese Hinweise waren jetzt nur noch theoretisch interessant. Was wirklich zählte, waren meine Kinder. Ich musste sie wiederbekommen.
Die untergehende Sonne warf lange Schatten auf den Boden und tauchte die Welt in eine unwirkliche Stimmung, die ausgezeichnet zu meiner Verfassung passte. Ich bedeckte meine Augen mit einer Hand, um nicht vom Licht geblendet zu werden, und sah mich um. Nirgends konnte ich Laura oder Eddie entdecken. Ich klappte mein Handy auf und begann gerade Lauras Nummer zu wählen, als ich hinter mir das Quietschen von Reifen vernahm. Ich wirbelte herum. Larsons Wagen raste über den beinahe leeren Parkplatz auf mich zu.
Ehe er mich erreicht hatte, trat der Fahrer auf die Bremse, und der Wagen kam kreischend zum Stehen. Meine Muskeln spannten sich an. Ich war bereit, auf ihn einzuschlagen. Da sein Wagen getönte Scheiben hatte und mich zudem das Licht blendete, konnte ich Larson nicht sehen. Ich raste zur Fahrertür und riss sie auf. »Steig aus, du Hurensohn!«
»Mami!«
Es war nicht Larson. Es war Allie.
Sie sprang aus dem Wagen und stürzte in meine Arme. Ich brach unter ihrem heftigen Ansturm zusammen, fiel auf den Boden und ließ meinen Tränen nun freien Lauf. »Mein Liebes, ach, mein Liebes«, murmelte ich, während sie ebenfalls heulte. Nach einer Weile hob ich ihr Kinn an und schob sie ein wenig von mir weg, um sie genauer betrachten zu können. »Hat er dir etwas angetan? Ist alles in Ordnung?«
Sie konnte vor Weinen kaum sprechen, brachte aber ein schwaches »Timmy« heraus. Mir gefror das Blut in den Adern. »Ich konnte ihn nicht mitnehmen. Oh, Mami. Er hat noch immer Timmy.«
»Ist er verletzt? War er okay als du weggefahren bist?« Ich wäre am liebsten auf der Stelle losgerannt. Ich wollte kämpfen, irgendetwas machen, um die Situation zu verbessern. Adrenalin pumpte durch meinen Körper, und ich spürte, wie sich eine betäubende Kälte in mir ausbreitete. Ein kalter Pragmatismus ergriff von mir Besitz. Keine Gefühle, Kate. Konzentriere dich nur auf das, was vor dir liegt. Und rette Timmy.
»Er … Es ging ihm gut. Aber ich habe Angst, Mami, ich habe solche Angst um ihn.«
Ich biss verzweifelt die Zähne zusammen. »Wohin hat er ihn gebracht?«
»Auf den Friedhof«, sagte sie. Ihre Stimme zitterte noch immer, auch wenn sie wieder etwas kräftiger klang.
»Er hat uns erzählt, dass du weg musstest und er uns ein Eis kaufen und dann nach Hause bringen würde. Doch dann fuhr er in die andere Richtung, und als er am Friedhof anhielt, hat er dich angerufen, und ich hatte solche Angst.«
»Ich weiß, mein Liebling. Aber du hast das alles ganz toll gemacht.«
»Er hat uns dazu gezwungen, mit ihm auszusteigen. Doch er ließ den Schlüssel stecken. Und dann habe ich mich befreit, so wie Cutter uns das gezeigt hat.«
Mir verkrampfte sich der Magen. Sie hatte großes Glück gehabt, und wahrscheinlich hatte dabei der Überraschungseffekt keine geringe Rolle gespielt. Larson hätte sie problemlos schnappen und ihr einfach den Hals umdrehen können. Ich zog sie wieder an mich und hielt sie ganz fest, nur um zu spüren, dass sie wirklich noch heil und unversehrt war. »Das hast du wirklich fantastisch gemacht, mein Liebes«, murmelte ich. Als ich aufstand, zog ich sie hoch. Der Automotor lief noch.

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