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Damon Knight's Collection 01 (FO 01)

Damon Knight's Collection 01 (FO 01)

Titel: Damon Knight's Collection 01 (FO 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon (Hrsg.) Knight
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ging das Licht an, und ich schrie auf.
    Milord erschien verschlafen und zerzaust in der Diele.
    »Was – – –« fing er an und brach ab. Ich glaube, in diesem Augenblick hätte er mich für einen miesen gebrauchten Edsel eingetauscht.
    Das Badezimmer hinter ihm war hell erleuchtet und leer. Der Zettel auf dem Spiegel war verschwunden. Milord würde mir nie glauben. Nie im Leben.
    »Ich … äh … dachte, ich hätte was gehört«, erklärte ich lahm.
    »Sicher hast du was gehört«, sagte er und musterte meinen Besen, den langen Bratenspieß und mich. »Den Donner.«
    Um der Höflichkeit willen wollen wir den Vorhang hier fallen lassen und ihn erst am nächsten Morgen wieder hochziehen.
    Heute morgen, um genau zu sein.
    Stellen Sie sich bitte vor, wie mir in der sonnigen Küche mit den schlappen, verregneten Vorhängen die Augen aus dem Kopf quellen und die Kinnlade herunterklappt, als ich den mit Erdbeermarmelade geschriebenen Namen Chauncey auf der Tür des Kühlschranks lese. Ich begreife, warum der Lulie dieses seltsame Gewand trägt. Und ich frage mich betäubt, was er sonst noch eingesteckt haben mag. Die Erinnerung an den Zettel auf dem Spiegel steigt phönixgleich in mir auf.
     
    Liebster Chauncey:
    Jemand, der Haartonic aus dem Friseurgeschäft benutzt, hat meine Haarbürste genommen. Sag, warst du das etwa?
    Möchtest du vielleicht eine Glatze geschnippelt haben?
    Gruß und Kuß
    Ratmalwer
     
    Wie Sie zweifellos vermutet haben, ist Chauncey Milords mittlerer Name, den er so sorgfältig geheimhält, daß selbst Agent 007 nicht dahinterkommen würde. Nun, dachte ich, jetzt ist es raus. Ich sah die Krakelei schon fast auf dem Fußweg, auf dem Boden des Umkleideraums im Club, auf dem Schwarzen Brett im Büro …
    Hastig seifte ich einen Schwamm ein und wischte die Kühlschranktür ab, und nicht zu früh, denn Milord kam in die Küche gehetzt, als ob der Teufel hinter ihm her wäre. Er sah aus wie der Tod. »Liebling«, sagte er mit Grabesstimme, »Ich … ich kriege eine Glatze!«
     

Känguruhgericht
 
(Virginia Kidd)
     
    Die Fremden trafen an demselben Tag auf der Erde ein, an dem Wystan Godwin sich schüchtern zum Dienst im Kommunikationskomplex, Mittlere Küste, meldete. Zu dieser Zeit hatten sich alle bereits an die Botschaft von draußen gewöhnt – täglich, kurz, pünktlich und heute im Juni noch genauso rätselhaft wie vor einem halben Jahr. Das heißt, alle außer Wystan Godwin; er hatte sie nie gehört. Er hatte nicht einmal etwas darüber gehört.
    Tulliver Harms dagegen, Oberbefehlshaber der Streitkräfte an der Mittleren Küste, hatte den Vorgang nie aus den Augen verloren. Tatsächlich war er nicht wenig beunruhigt gewesen, als die Geschichte losging. Was die Botschaft auch immer zu bedeuten hatte, sie kam von fremden Wesen. Und deshalb hatte man sie zu fürchten und zum Schweigen zu bringen. Da die Urheber dieses Geschwätzes den Kommunikationssatelliten angepeilt hatten, mußten sie am Kommunikationsturm landen, wenn sie den Peilstrahl bis zur Erde verfolgten.
    Als Harms merkte, daß niemand ihm das Privileg streitig machte, sich mit der bevorstehenden Invasion auseinanderzusetzen, war er zugleich befriedigt und empört. War er also der einzige, der ein offenes Ohr hatte, zwei und zwei zusammenzählte und Vorkehrungen traf, dem Schicksal entgegenzutreten?
    Geschickt bootete er den ihm zur Seite gestellten Liaison-Vertreter aus, indem er ihn für eine Aufgabe am anderen Ende der Welt empfahl, und schuf sich so freie Hand für sein Vorgehen.
    Er verbrachte einige erfreulich ungebundene Tage damit, die Streitkräfte, die der Pax Magna zufolge auf Zerstörung und Aufbau ausgerichtet waren, zu Offensiv-Defensiv-Einheiten umzuorganisieren. Er zwang Journalisten, denen Zensur etwas völlig Neues war, eigenmächtig zum Schweigen und errichtete Straßensperren um das gesamte Gebiet. Er tat all das ohne den Hemmschuh Liaison, dem einzigen Kontrollorgan des Militärs. Und dann stellte sich heraus, daß der Mann, den die Computer für ihn ausgesucht hatten, fast so wenig zählte wie gar keiner.
    Die Aufforderung, sich zum Dienst zurückzumelden, erreichte Wystan Godwin im Urlaub. Die Nachricht traf etwas verspätet ein, da sie den letzten Abschnitt ihrer Reise auf einem Yak-Rücken durch Hindustan zurücklegte. Godwin hatte sechs Monate in einem tibetanischen Lamakloster zur Erneuerung verbracht – »alles traditionell: kein Pix, kein FAX, absolut keine geplante Erholung irgendwelcher Art« –

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