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Damon Knight's Collection 02 (FO 03)

Damon Knight's Collection 02 (FO 03)

Titel: Damon Knight's Collection 02 (FO 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon (Hrsg.) Knight
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passiert?«
    Herb drehte sich um. Sein Gesicht hob sich dunkel von der Helle hinter ihm ab. »Okay, Johnny, so hat es nicht angefangen. Aber die Dinge überstürzten sich, das war alles. Du hattest dir einen Trick ausgedacht, und alles klang großartig, als wir ihn planten, aber er funktionierte nicht lange. Wir haben ihnen das Gefühl des Glückspiels, des Skilaufenlernens, des Autorennens vermittelt, ja alles, was uns nur einfiel, aber es genügte nicht. Wie oft kann man im Leben den ersten Skisprung machen? Für dich war es großartig, oder etwa nicht? Du hast dir ein funkelnagelneues Labor gekauft und die Tür hinter dir zugemacht. Du hast dir Zeit und Ausrüstung gekauft, und wenn etwas schiefging, konntest du es schießen lassen und von vorne anfangen, und kein Mensch kümmerte sich darum. Aber denke einmal daran, wie es für mich war! Ich muß immer etwas Neues bringen, etwas, das Anne einen Schock versetzt und durch sie all diesen netten braven Leuten, die nicht einmal leben, wenn sie nicht eingestöpselt sind. Glaubst du vielleicht, das sei einfach gewesen? Anne war ein grünes Ding. Für sie war alles neu und aufregend, aber, Boy, das ist es nicht mehr. Du solltest mir lieber glauben, daß es nicht mehr so ist. Du weißt doch, was sie mir letzten Monat gesagt hat? Sie habe die Männer satt. Unsere kleine, hitzige Annie! Die Männer satt!«
    John trat zu ihm und riß ihn zum Licht herum. »Warum hast du mir das nicht erzählt?«
    »Warum, Johnny? Was hättest du getan, das ich nicht schon getan habe? Ich habe mich eifriger nach dem richtigen Kerl umgesehen. Was würdest du denn tun, um ihr eine neue Sensation zu verschaffen? Ich habe mich dafür abgerackert. Von Anfang an hast du mir gesagt, ich solle dich in Ruhe lassen. Okay. Ich habe dich in Ruhe gelassen. Hast du je irgendeines der Memos gelesen, die ich dir geschickt habe? Du hast dein Zeichen darunter gesetzt. Alles, was getan wurde, haben wir beide unterzeichnet. Also komm’ mir nicht mit diesem ›Warum hast du mir das nicht erzählt?‹ Das zieht nicht!« Sein Gesicht war widerlich rot, und an seinem Hals trat eine Ader hervor. John fragte sich, ob er wohl zu hohen Blutdruck habe, ob er bei einem seiner Wutanfälle einen Herzschlag bekäme.
    John ließ ihn beim Fenster stehen. Er hatte die Memoranden gelesen. Herb hatte recht; er wünschte sich nur, in Ruhe gelassen zu werden. Es war seine Idee gewesen; nach zwölfjähriger Laboratoriumsarbeit über Prototypen hatte er Herb Javits seinen – Trick – gezeigt. Herb war damals einer der größten Fernsehproduzenten gewesen; jetzt war er der größte Produzent der Welt.
    Der Trick war ganz einfach. Eine Person, in deren Gehirn Elektroden angebracht waren, konnte über sie ihre Gefühle vermitteln, die dann ausgestrahlt und von den Helmen empfangen wurden, so daß das Publikum sie mitempfand. Weder Worte noch Gedanken wurden gesendet, sondern nur Elementargefühle – Angst, Liebe, Wut, Haß … Das in Verbindung mit einer Kamera, die zeigte, was die Person sah, mit einer synchronisierten Stimme, und schon war man die Person, die das Erlebnis hatte, allerdings mit dem wichtigen Unterschied – man konnte abschalten, wenn es einem zuviel wurde. Der ›Darsteller‹ konnte das nicht. Ein einfacher Trick. Man brauchte eigentlich Kamera und Tonband gar nicht; viele Teilnehmer schalteten sie nie ein, sondern ergänzten die Gefühlssendung mit ihrer eigenen Phantasie.
    Die Helme wurden nicht verkauft, sondern, nach einer kurzen, mühelosen Anprobe, nur vermietet. Die Jahresmiete betrug fünfzig Dollar, und es gab über siebenunddreißig Millionen Teilnehmer. Herb hatte sein eigenes Netz geschaffen, als die Nachfrage nach mehr Sendezeit ihn aus dem normalen Fernsehen verdrängte. Aus einer einstündigen Show in der Woche wurde eine Stunde jeden Abend, und jetzt waren es täglich acht Stunden Direktübertragung und weitere acht Stunden Aufzeichnungen.
    Was als EIN TAG IM LEBEN DER ANNE BEAUMONT begonnen hatte, war nun ein Leben im Leben der Anne Beaumont, und das Publikum war unersättlich.
    Anne kam mit ihrem Gefolge herein, das sie Tag für Tag umlagerte – Friseure, Masseure, Schneider, Scriptmen … Sie sah müde aus. Sie schickte die Schar mit einem Wink hinaus, als sie John und Herb erblickte. »Hallo, John«, sagte sie. »Herb.«
    »Anne Baby, du siehst fabelhaft aus!« sagte Herb. Er nahm sie in die Arme und küßte sie fest. Sie hielt still, die Hände an den Hüften.
    Sie war groß, sehr schlank,

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