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Damon Knight's Collection 04 (FiO 07)

Damon Knight's Collection 04 (FiO 07)

Titel: Damon Knight's Collection 04 (FiO 07) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon (Hrsg.) Knight
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gewissen Grad zu. Das Problem, wie ich es sehe, besteht darin, ob dieses spezielle Stückchen Hellseherei das Lesen von Tysons Gedanken einschloß, d. h. erst einmal angenommen, es gibt überhaupt so etwas wie Hellseherei – was ich sehr bezweifle. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Tyson gewußt haben soll, wo genau die Möbelpacker diese spezielle Kiste in dem Lagerhaus hingestellt hatten. Oder wenn er es sogar wußte, ist es uns nicht bewiesen worden, daß es Tysons Gedanken waren, die gelesen wurden. Denn aus allem, was wir wissen, könnte der Hellseher genausogut die Gedanken des Lageraufsehers gelesen haben. Oder niemands Gedanken. Tysons Privatsphäre wurde nicht verletzt, bis seine Gedanken gelesen wurden, und ich glaube gerade, daß dies nicht der Fall war, gleich ob es psi gibt oder nicht. Aber mein Hauptpunkt ist, daß wir nicht eingreifen sollten. Das sind komplexe Verfahrensangelegenheiten, die man besser den Staatsgerichten überläßt. Betrachten Sie die Angelegenheit auf diese Art. Wenn jemand wegen Mordes angeklagt ist, sollte die Entscheidung über seine Schuld oder Unschuld nicht wie über einen sportlichen Wettkampf gefällt werden, der nach den Regeln des Marquis of Queensberry durchgeführt wird, sondern durch eine faktische, tatsächliche Entscheidung über die Schuld des Angeklagten; dabei soll der Staat, um dem Geltung zu verschaffen, aufgefordert werden, die Schuld über alle möglichen Zweifel hinweg festzustellen. Meiner Meinung nach hat der Staat New York das getan. Psi ist überhaupt nicht relevant. Roly?«
    »Psi ist ganz gewiß relevant, Mr. Godwin«, sagte Burke ruhig. »Es ist der einzig berechtigte Ansatzpunkt.«
    »Ich habe nicht dafür gestimmt, Aktenanforderung zu gewähren«, sagte Godwin barsch. »Aber nachdem wir den Fall angenommen haben, kann ich auf der Basis, die mir gefällt, entscheiden.«
    »Im höchsten Grade unlogisch«, schnarrte Burke. »Aber was soll’s.« Er drehte sich zu Helen Nord. »Sie sagen, daß Sie an psi glauben?«
    »Ja.«
    »Und auch an Logik?«
    »Ja, wenigstens so lange, als sie einen Sinn ergibt.«
    Der hochfahrende Richter schaute scharf zu ihr hinüber. Sie erwiderte seinen Blick mit gespanntem Interesse. Seine Kinnmuskeln verhärteten sich, und er fuhr fort: »Logik von der Definition her ist das, was Sinn ergibt: nichts mehr, nichts weniger. Keine Wunder, kein übernatürlicher Hokuspokus. Alles, was stattfindet, jedes Ereignis, jede Wirkung ist logischerweise durch etwas verursacht, etwas, das ihm zeitlich voranging und das die physikalischchemisch kausale Kette, die in der Wirkung resultiert, auslöst. Diese Prämissen sind die Grundlage unserer geistigen Existenz. Psi verletzt sie. Deswegen ist psi falsch, es existiert nicht.«
    »Ich bin nicht sehr beschlagen in Logik«, sagte Godwin, »aber warum kann man das nicht gerade umkehren? Psi existiert, deshalb sind die Grundlagen unserer geistigen Existenz falsch.«
    »Genau das, was ich von Ihnen erwartet habe, Kollege Godwin. Sie benutzen die Folgerung, um die Prämissen zu zerstören. Die geistige Anstrengung, die für logisches Denken erforderlich ist, liegt, wie ich fürchte, weit unter der Altersgrenze, die Sie erreicht haben.«
    Godwin setzte sich mit einem Ruck auf. Sein Schnurrbart begann zu zucken.
    Helen Nord griff schnell ein: »Das klingt alles sehr kompliziert.«
    »Mag sein, mag sein«, gab Burke zu, »zumindest für jene, die nicht an straffe Denkprozesse gewöhnt sind.« Er legte die Fingerspitzen aneinander und bedachte die Angelegenheit. »Vielleicht können wir an einem Beispiel lernen, das aus einer Unterart der Logik, bekannt als Funktionslehre, stammt. Nun. Wenn ein geladenes Gewehr auf mein Herz gerichtet ist, abgedrückt wird und die Kugel sich mir in direkter Linie nähert, würde ich sicher getötet werden, nicht wahr?«
    »Natürlich.«
    »Mein Tod ist die Wirkung der sich bewegenden Kugel?«
    »Zugegeben.«
    »Und die sich bewegende Kugel ist die Wirkung des Drucks der heißen Gase im Lauf des Gewehres?«
    »Ja.«
    »Und die Gase sind der Effekt der Zündung des Pulvers durch den Zündbolzen, d. h. der Effekt der Zündnadel, die die Zündkapsel trifft?«
    »Gewiß.«
    »Und die Bewegung der Zündnadel wird verursacht durch den Abzug, d. h. die Wirkung des vorangegangenen Drucks durch den Finger des Schützen?«
    »Richtig.«
    »Also haben wir eine vollständige Kette von Ursache und Wirkung?«
    »Ja.«
    »Und es ist logisch anzunehmen, daß jede Wirkung irgendeine

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