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Damon Knight's Collection 06 (FO 12)

Damon Knight's Collection 06 (FO 12)

Titel: Damon Knight's Collection 06 (FO 12) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon (Hrsg.) Knight
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würde, sonst hätte er es nicht gewagt. Aber ich konnte Jake nichts sagen, ich hatte in dieser Angelegenheit nicht die geringste Wahl.
    »Okay, abspulen«, sagte Jake in das Verbindungsmikrofon. »Was du sehen wirst«, sagte er, als die Lichter im Vorführraum ausgingen, »das ist die letzte Nummer.«
    Auf dem Bildschirm:
    Die Aufnahme eines leeren, blauen Himmels, weiche, langsame Klänge einer elektrischen Gitarre im Hintergrund. Die Kamera schwenkt über einige Wolken. Eine extrem lange Aufnahme von der Sonne. Als die Sonne, nur ein kleiner Lichtkreis, sich in das Zentrum des Bildschirmes schiebt, steigt hinter der Gitarre ein Sitar-Dröhnen auf.
    Sehr langsam ein Zoom der Kamera auf die Sonne. Als sich das Bild der Sonne ausdehnt, wird die Sitar lauter und die Gitarre beginnt zu verstummen und eine Trommel springt der Sitar mit einem Schlag an die Seite. Die Sitar wird lauter, das Schlagzeug wird prononcierter, wird in dem Maße schneller, wie die Sonne sich ausdehnt. Schließlich ist der ganze Bildschirm mit unerträglich hellem Licht erfüllt, die Gitarre und die Drums im Wahnsinn.
    Dann darüber, Sitar und Schlagzeug gehen unter, eine Stimme wie ein Kranker im Delirium: »Heller …
    als tausend Sonnen …« Das Licht verschmilzt mit der Nahaufnahme eines wunderschönen, dunkelhaarigen Mädchens mit großen Augen und feuchten Lippen, und plötzlich nur noch der Sound einer sanften Gitarre und leise summende Stimmen: »Heller … Oh Gott, ‘st heller … heller … als tausend Sonnen …«
    Das Gesicht des Mädchens löst sich in einer Totale der Four Horsemen auf, mit ihren Grim-Reaper-Roben, und dieselbe Melodie, die hinter dem Mädchengesicht spielte, springt über auf Moll, nimmt die wimmernden, widerhallenden elektrischen Gitarrenklänge auf und ein Sitardröhnen und wird ein Klagelied: »Dunkler … die Welt wird dunkler …«
    Und eine Serie kurzer Schnitte zu dem Klagelied:
    Eine brennende Stadt in Asien mit Leichen übersät –
    »Dunkler … die Welt wird dunkler …«
    Leichenhaufen in Auschwitz –
    »Bis sie so dunkel wird …«
    Ein gigantischer Autofriedhof mit dürren Negerkindern, ganz winzig im Vordergrund –
    »Ich denk’, ich sterbe …«
    Ein Washington-Ghetto in Flammen mit dem umnebelten Capitol im Hintergrund –
    »… bevor der Tag anbricht …«
    Ein scharfer Schnitt – eine extreme Totale des ersten Sängers der Four Horsemen, sein Gesicht zu einer Maske von Verzweiflung und Ekstase verzerrt. Und die Sitar verdoppelt, die Gitarre klagt, und er schreit aus vollem Halse:
    »… doch bevor ich sterb’, laß mich den Trip machen, bevor das Nichts kommt …«
    Wieder das Gesicht des Mädchens, aber durchsichtig, mit einem blendenden gelben Licht hindurchscheinend. Die Sitarschläge werden schneller und schneller mit dem Gitarrengewimmer im Hintergrund, und die Stimme arbeitet sich zu heulendem Wahnsinn empor: »… der letzte große Blitz, meinen Himmel zu erhellen …«
    Jetzt nichts mehr als das blendende Licht –
    »… und zack! die Welt ist geschafft …«
    Stockfinsterer Bildschirm für die Länge eines Beats, dann schwarz, sich am Horizont in Blau auflösend –
    »… doch bevor wir sterben laß uns das Glück erleben, das uns von allen Fesseln befreit … das ganz cool unser Ego auslöscht und unser Hirn ausglüht … der letzte, große Blitz, der letzte Seufzer der Menschheit, der Trip, den wir nicht zweimal machen …«
    Plötzlich stoppt die Musik einen halben Beat. Dann: der Bildschirm wird von einem ungeheuren Feuerball erleuchtet – Ein niederschmetterndes Dröhnen – Der Feuerball verschmilzt mit einem Atompilz, und das Brüllen geht weiter. Als das Brüllen zu verklingen beginnt, sieht man im Innern der ungeheuren Nuklearwolke Feuer. Und schwach wird das Gesicht des Mädchens sichtbar, das sich über die Wolke schiebt.
    Eine sanfte Stimme, die das Brüllen übertönt, jetzt in obszöner Weise ehrfurchtsvoll: »Heller … großer Gott, ‘st heller … heller als tausend Sonnen …«
    Und die Leinwand wird weiß, und die Lichter gehen an.
    Ich schaute Jake an. Jake schaute mich an.
    »Das ist krank«, sagte ich. »Das ist wirklich krank.«
    »Du wirst doch nicht so etwas laufen lassen, oder, B. D.?« sagte Jake sanft.
    Ich stellte in Gedanken einige kurze Berechnungen an. Dies ekelhafte Ding läuft etwas weniger als fünf Minuten … das könnte gehen …
    »Du hast recht, Jake«, sagte ich, »so ‘ne Sache könnten wir nicht spielen. Wir machen ein paar

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