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Damon Knight's Collection 10 (FO 19)

Damon Knight's Collection 10 (FO 19)

Titel: Damon Knight's Collection 10 (FO 19) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon (Hrsg.) Knight
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einen großen Stecken und kam immer noch heulend zurück und schob und ruckte an dem Felsblock, bis er wieder über die Höhle plumpste und sie für immer zudeckte. Und ich erinnere mich, daß ich mich am nächsten Tag erneut auf die Suche nach einer Schatzhöhle machte.
    – Es hat zu regnen aufgehört. Ein Vogel flattert naß vom Baum und läßt sich dann auf einem der äußeren Äste nieder. Der Ast wippt und schaukelt unter dem Gewicht des Vogels, die Blätter regenschwer. Der Baum dampft in der Sonne, und eine Million Regentropfen verwandeln sich in winzige Edelsteine, in mikroskopische Prismen, die funkeln und blinken; sie lieben und verklären das Licht, während es sie zerstört, sie in unsichtbare Dampfwölkchen auflöst, die hochsteigen und aufgesogen werden von den großen Wolken, die am Himmel warten. Die Luft ist feucht und rein und frisch; sie scheint dünn zu kreischen, als das hohe Gras sie durchsägt und die Fingernägel des Windes leicht über sie hinwegstreichen. Der Tag ist böig und stürmisch nach dem Unwetter; schroffe Blauschluchten, die wie Luftfjorde aussehen, zerreißen die hohe, schimmernde Wolkendecke. Der Vogel putzt und plustert ärgerlich seine Federn, tschilpt und schimpft dem Regen nach, aber hält den Kopf mit den blanken Äuglein aufmerksam schräg, falls das Unwetter sich über den melodischen Strom von Beleidigungen gekränkt fühlen und zurückgerast kommen sollte. Zwischen den Grasbüscheln hat sich der Boden in schwarzen Schlamm verwandelt, vollgesogen wie ein Schwamm, unterbrochen von kleinen Pfützen dampfenden Regenwassers. Ein Arm und eine Hand liegen im Schlamm, nahe genug, daß sich das Gewebe des zerfetzten Ärmels erkennen läßt, so nahe, daß der Oberarm in der äußersten Ecke des Blickfelds zu einem riesigen verschwommenen Fleck wird. Der Arm ist in einem unnatürlichen Winkel nach hinten gebogen, und die steifen Finger greifen wie Krallen nach dem grauen Himmel –
    Und ich erinnere mich an einen Tag in der sechsten Klasse, als wir uns in der Garderobe aus unseren Mänteln und schneeverklebten Überschuhen schälten und ich meine nicht ausziehen konnte, weil eine der Schnallen festgefroren war; und Denny redete davon, daß sein Vater Düsenpilot sei und der Krieg hoffentlich lang genug dauern würde, bis er groß genug sei, um auch ein paar Schlitzaugen umzulegen wie sein Daddy; und später beim Austreten wollte jeder den größten haben und zeigte ihn her, und Denny konnte weiter pinkeln als alle anderen. Ich erinnere mich an jenen Tag, als wir in der Mittagspause eine Blechbüchse hin und her kickten und die Büchse den Hang hinunterrollte; wir liefen alle hinterher, und jemand sagte, he, seht mal hierher, und wir entdeckten eine Stelle in einem Gebüsch, wo das Gras ganz niedergetrampelt und zerknickt war, und überall lagen die Seiten einer Zeitschrift herum, und Denny hob eine auf und strich sie glatt; sie zeigte ein Mädchen, das nur einen Slip anhatte, und alle wurden ganz still, und ich konnte das Geschrei der Kinder im Schulhof und den Gesang der Mädchen beim Seilspringen hören, und alle hatten Angst, denn ihre Augen schienen uns aus dem Bild heraus direkt anzusehen; schließlich leckte sich einer mit der Zunge über die Lippen und sagte, was steht denn da von ihren – äh – Dingern ab, und er wußte das Wort nicht, und einer der Größeren erklärte, von ihren Titten, und ich konnte gar nichts sagen, weil ich so verblüfft darüber war, daß Mädchen die gleichen runden braunen Dinger wie wir hatten, bloß so spitz und hart, daß meine Knie zitterten; und Denny sagte, Mensch, das weiß ich doch, ich hatte schon Hunderte von Weibern, aber er fuhr sich dabei mit der Zunge nervös über die Lippen, und er atmete auch ganz komisch. Und ich erinnere mich, wie ich an diesem Nachmittag in meiner Bank neben dem Fenster saß, und die Sonne schien warm, und der Mathe-Unterricht dröhnte an mir vorbei, ohne daß ich ein Wort verstand oder auch nur hinhörte. Ich erinnere mich, daß ich dringend auf die Toilette mußte, aber die Hand nicht heben wollte, weil wir in Mathe eine Lehrerin mit Brille und braunem Haar hatten und ich dahin starrte, wo sich die spitzen braunen Dinger unter ihrer Bluse verbergen mußten, und ich dachte, daß ich gerne mal gefühlt hätte, wie sie sich anrührten, und bei dem Gedanken wurde mir ganz flau, und ich überlegte, wenn ich jetzt die Hand hebe, sieht sie in mein Gehirn und weiß alles und sagt den anderen, was ich gedacht habe,

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