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Damon Knight's Collection 10 (FO 19)

Damon Knight's Collection 10 (FO 19)

Titel: Damon Knight's Collection 10 (FO 19) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon (Hrsg.) Knight
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Seite des Korridors etwas zuzuflüstern, waren ihre Augen tief und schön, und ich wollte sie küssen, sanft wie der Hauch einer Vogelschwinge, und Hamlet war irgend etwas, und einen Moment lang sah ich ihre Zungenspitze feucht gegen die weißen Zähne pressen, und das war fast nicht zu ertragen, und ich wollte ihre Lippen küssen, ganz zart zuerst, und sie dann hart niederdrücken und beißen und quälen, bis sie weinte und ich sie trösten und besänftigen konnte, und das erschreckte mich, weil ich es nicht verstand, und meine Schenkel waren verkrampft und prickelten, und die Ader an meinem Hals pochte, und irgend etwas mit Elsinore, und die Klingel schrillte, aber ich konnte nicht aufstehen, weil ich nur ihr Kleid sah, das sich eng um ihre Hüften spannte, als sie sich erhob, und ich starrte diese Hüften an, als sie wegging, und ihren Bauch und ihre Schenkel, und überlegte, wie ihr Ding wohl aussah, und ich bekam Angst. Ich erinnere mich, daß ich schließlich den Mut faßte, sie während der Pause um ein Rendezvous zu bitten, und sie sah mich einen Moment lang ungläubig an und lachte dann, lachte einfach verächtlich und ging wortlos davon. Ich erinnere mich an ihr Lachen. Und ich erinnere mich, daß ich an diesem Abend spät durch die Stadt schlenderte, ohne Ziel, um dem Druck und der Leere zu entfliehen, und daß ich an einem Wagen vorbeikam, der an einer dunklen Straßenecke geparkt war, eben als der Mond hinter einer Wolke hervortrat, und das Licht zitterte, und die Güterzüge dröhnten weit weg, und sie war engumschlungen mit Denny auf dem Rücksitz, und ihr Rock rutschte hoch, und ich konnte das weiße Fleisch ihres Schenkels sehen, und er hatte seine Hand unter ihrer Bluse auf den Brüsten, und ich konnte sehen, wie sich seine Finger unter dem Stoff bewegten, und der Güterzug holperte und ratterte über die Weiche, und er küßte sie und biß sie, und sie erwiderte seine Küsse, und ihr Haar umgab beide wie eine Wolke, und der Zug entfernte sich wispernd aus der Stadt, und dann war er auf ihr und preßte sie nach unten, und ich merkte, daß mir schlecht wurde und ich mich gleich übergeben mußte, aber ich nahm mich zusammen, weil ich Angst hatte, sie könnten es hören, und sie stöhnte und stieß leise zitternde Laute aus, wie ich sie noch nie zuvor bei jemandem gehört hatte, und ich mußte weglaufen, bevor die Dunkelheit mich erdrückte, und ich wollte mich auch daheim nicht übergeben, weil ich mich hinterher schämen und elend fühlen würde, aber ich wußte, daß es nicht anders ging, weil mein Magen revoltierte und meine Haut brannte, und ich dachte, daß mein Herz zerspringen müßte. Und ich erinnere mich, daß ich schließlich mit Judy aus dem Geschichte-Kurs zum Tanzen ging, einem netten, wenn auch hausbackenen Mädchen, aber den ganzen Abend sah ich beim Tanz mit ihr nur meine erste Liebe, die unter Denny stöhnte und sich wand, so wie sich vor langer Zeit der Wurm unter dem Spatenstoß in die dunkle Erde gewunden hatte, und auf dem Heimweg horte ich dann den Zug in die Nacht entschwinden, mit einem grausam arroganten Pfeifen, das immer leiser wurde, bis es zur Erinnerung verhallte und ganz schwieg.
    – Die Ameise erscheint wieder an der Unterseite des Zeigefingers, hält mit neugierig zuckenden Fühlern an und beginnt dann die Handfläche nach unten zu kriechen, entlang der tiefen Furche, die man Lebenslinie nennt, bis sie das Handgelenk erreicht. Einen Moment lang sieht es so aus, als wolle die Ameise zwischen Handgelenk und die ausgefranste, blutige Hemdmanschette schlüpfen, aber sie besinnt sich anders und rutscht auf der anderen Seite des Handgelenks zu Boden. Die Ameise kämpft für kurze Zeit mit dem klebrigen Schlamm und kriecht dann entschlossen über die verkrustete Erde. Ganz am Rande des Blickfelds, dicht vor dem verwischten Schatten des Oberarms, befindet sich der schroffe, steinige Rand eines Granattrichters. Halb über diesem Grat und durch die Entfernung stark verzerrt, sieht man die Hälfte eines großen Regenwurms, zum Teil begraben unter dem Erdreich, das von der Detonation frisch aufgewühlt wurde. Die Ameise stupst den Wurm mißtrauisch an –
    Und ich erinnere mich an den Wartesaal im Bahnhof und das Gewicht meines Koffers in der Hand und an die laute, blecherne Stimme, die unverständlich entlang der hohen Decke rollte, wenn der Stationsvorsteher die hereinkommenden Züge ankündigte; und in der Luft hing der Qualm von Zigarren und Zigaretten, und der riesige

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