Dampfnudelblues

frisst. Mehr hab ich dazu nicht zu sagen.

     
    Schweinshaxe
     
    Die Schwarte in Rauten oder Würfel einschneiden. Es wird mit Pfeffer und Salz von allen Seiten gut eingerieben. Man schneidet Zwiebeln, gelbe Rüben und Sellerie in kleine Stücke. Das Fleisch und das Gemüse in einen Tiegel geben und mit wenig Wasser in die Bratröhre stellen. Immer wieder fleißig mit Wasser oder Bier übergießen, bis die Schwarte resch ist. Die Garzeit beträgt 2 bis 2½ Stunden. Das Gemüse in der Soße durch ein Sieb drücken und in dieselbe zurückgeben. Als Beilage eignen sich Winterkartoffel-, Sommerkartoffel- oder Semmelknödel besonders fein, auch Sauerkraut oder Krautsalat.
     
    Was mir den großartigen Genuss von Haxerln immer ein bisschen vermiest, ist der Ludwig. Weil der nämlich freilich die ganzen Knochen kriegt. Von der Oma, versteht sich. Jeden Abend einen. Und das kann dann je nach der Anzahl der Haxen tagelang gehen. Je nachdem, wie viel Mitesser wir halt hatten. Und so läuft das ab: Der Franz geht nach der Ludwig-Runde in seinen Saustall und der Ludwig zur Oma. Dort liegt er dann ergeben zu ihren Füßen und wartet geduldig, bis sie sich gnädigst herablässt, ihm den verdammten Knochen zu geben. Den zerbeißt er dann in einer stundenlangen Zeremonie in winzigkleine Teile und weicht dabei nicht von ihrer Seite. Schaut dankbar zu ihr rauf und sie schaut huldvoll zu ihm runter. Erbärmlich. Ist der letzte Krümel endlich verzehrt, kommt er endlich
heim. Schaut mich mit keinem Wimpernschlag an, dreht mir im Gegenteil das Heck zu und schleckt sich stundenlang übers Maul.

     
    Kohlrabigemüse
     
    Man schneidet die Kohlrabi länglich, viereckig oder in dünne Scheibchen, das zarte Grüne nudelartig, wäscht alles, dünstet zuerst das Gemüse in Butter oder Suppenfett weich und gibt später das Grünzeug hinterher. Mit etwas Fleischbrühe aufgießen. Ist der Kohlrabi eingedünstet, stäubt man etwas Mehl dazu, schmeckt mit Salz und Pfeffer ab und gibt etwas Schlagrahm unter das Gemüse.
     
    Kohlrabigemüse ist eine feine Sache, wenn man hinterher Feierabend hat. Und keine Verabredung, besonders keine amouröse. Sonst ist es eher ungünstig. Das sollte man auf keinen Fall unterschätzen.

Informationen zum Buch
    Das Köpfl vom Höpfl   …
Gerade läuft’s für den Eberhofer mit der Susi recht fesch, sein heimischer Saustall ist so gut wie fertig eingerichtet, da überschlagen sich die Ereignisse in Niederkaltenkirchen: Realschulrektor Höpfl liegt tot auf den Gleisen! Gut, der Höpfl war immer schon ein Miststück. Aber muss er deshalb erst verschwinden und sich dann auch noch direkt auf die Gleise legen? Ist er’s überhaupt? Die einzige Angehörige ist Höpfls Schwester, die den abgetrennten Kopf schließlich identifiziert. Selbstmord? Mord? Mal wieder Stress pur für den Franz: nicht nur, dass die Susi sich so mir nichts, dir nichts nach Italien absetzt. Im Fall Höpfl tauchen immer mehr Verdächtige auf, und zu allem Überfluss soll er jetzt dauernd auf den zwergnasigen Balg seines Bruders aufpassen. Glücklicherweise sorgt zumindest die Oma für sein leibliches Wohl, so dass der Franz dampfnudelgestärkt in einen nervenzerfetzenden Showdown geht.

Informationen zur Autorin
    Rita Falk
, Jahrgang 1964, geboren in Oberammergau, lebt in Landshut, ist Mutter von drei Kindern und verheiratet mit einem Polizeibeamten. Mit ›Winterkartoffelknödel‹ hatte sie sofort einen Riesenerfolg – weit über die Grenzen Niederbayerns hinaus. ›Dampfnudelblues‹ ist der zweite Fall für Franz Eberhofer. Und der dritte wird auch nicht mehr lange auf sich warten lassen…
www.rita-falk.de