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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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Lichtung zu und setzten zur Jagd an. Sie bewegten sich unheimlich schnell, schon fast waren ihre Krallen in Reichweite.
    Maggie spürte, wie etwas an ihrem T-Shirt zog, und rannte schneller, als sie selbst es für möglich gehalten hätte. Spencer hielt noch immer seinen Ast in den Händen und schwang ihn verzweifelt um sich, bis ein einziger Hieb der skelettartigen Klauen ihm seine provisorische Waffe entriss und davonschleuderte. Lee hielt den Einhornschädel mit ausgestreckten Armen vor sich, in der Hoffnung, er würde die Angreifer abschrecken – allerdings ohne Erfolg.
    Schnell wurde der Schnee tiefer, sodass ihnen das Rennen immer schwerer fiel. Maggie konnte kaum mehr die Füße heben. Dann traf sie eine Hand in den Rücken und sie stürzte. Spencer hielt an, um ihr zu helfen. Doch ein zweiter Stoß warf auch ihn in den Schnee. Zwei der grauen Gestalten stapften näher und bauten sich drohend über ihnen auf, während die dritte sich an Lees Fersen heftete.
    Lee hörte seine Freunde schreien, doch er konnte nicht stehen bleiben. Er musste weiter, musste dieses Haus erreichen. Nur der Tod von Jangler und den Punchinellos zählte noch. Maggie und Spencer sollten nicht einmal hier sein. Er hatte sie zurück ins Camp schicken wollen – er war nicht für sie verantwortlich. Er kümmerte sich nur um sich selbst. Sie hatten ja gewusst, worauf sie sich einließen.
    Nein, haben sie nicht!, brüllte sein Gewissen ihn an. Nicht einmal er wusste, worauf sie sich eingelassen hatten. Außerdem, sie wäre umgekehrt, um ihnen zu helfen.
    Knurrend wirbelte Lee auf einem Absatz herum. Die dritte geisterhafte Gestalt kam auf ihn zu und packte ihn am Hals. Lee wurde in die Knie gezwungen und schließlich auf den Rücken geworfen. Aus der Schwärze unter der spitzen Kapuze drang heimtückisches, bösartiges Gelächter, als die Kreatur sich über ihn beugte.
    »Das genügt!«, schimpfte auf einmal eine Stimme. »Pfui, schämt euch!«
    Die grauen Wesen richteten sich auf und starrten auf das Haus. Ungehalten zischten sie und ballten die knochigen Hände zu Fäusten.
    Lee hörte jemanden zornig klatschen.
    »Husch!«, ertönte die Stimme wieder, als scheuche sie ungezogene Kinder fort. »Ich weiß, wer ihr seid. Mir macht ihr keine Angst. Und was, um alle Welt, wollt ihr eigentlich darstellen? Das ist wohl die argloseste Albernheit, die ich seit Urzeiten gesehen habe. Und jetzt schert euch davon!«
    Lee reckte den Hals. Was er sah, ließ sein Herz höher schlagen.
    Eine aufgeweckte ältere Dame in einer gold-rosa Robe wickelte sich eben einen Schal um die Schultern und trat durch das Gartentor. Der silberne Gehstock, auf den sie sich stützte, um durch den Schnee zu waten, war mit einem Bernsteinstern geschmückt.
    Die großen Ungetüme taumelten unsicher auf der Stelle. Das eine, das über Lee aufragte, trat zögerlich einen Schritt zurück und plapperte aufgeregt vor sich hin.
    Mit gebleckten Zähnen trat Lee mit aller Kraft zu. Seine Schuhe trafen das Bein der Erscheinung, das zu seinem Erstaunen brach. Die Gestalt trillerte verärgert und wankte kurz, bevor die Robe abrutschte und Lee mit offenem Mund das anstarrte, was unter ihr war.
    Das riesige, unheilvolle Ungetüm war nichts als ein Holzgestell. Die Beine bestanden aus Stelzen und die Krallen steckten an langen Stöcken, die eine kleine Gestalt mit wabbligem weißem Kopf und gelben Augen mithilfe von Schnüren bediente.
    Jub, dem Koboldjungen, stand die Schmach, aufgeflogen zu sein, deutlich ins Gesicht geschrieben. Es war ihm schrecklich peinlich. Ein letztes Mal ließ er die Arme herumwirbeln, während er versuchte, besonders gruselig zu zischen, aber es half nichts. Schließlich blickte er mit einem verlegenen Grinsen auf Lee hinab und zeigte dabei all seine Zähnchen. Dann ließ er die falschen Arme fallen und hüpfte von dem einen Bein, das heil geblieben war. Unten angekommen, reichte der Schnee ihm bis zur Nase, trotzdem sauste er vor der näher kommenden alten Frau davon und grub dabei einen kleinen Graben bis zu den Bäumen.
    Die anderen zwei Ungeheuer hatten begriffen, dass das Spiel aus war, und schritten davon, so schnell ihre Stelzen sie tragen konnten, bis der Hintere plötzlich stolperte, in seinen Vordermann krachte und beide als Bündel aus splitterndem Holz und flatterndem grauem Stoff zu Boden gingen. Fluchend und handfest streitend, sah man ihre Köpfe durch den Schnee huschen, ihrem Bruder Jub hinterher.
    Lee steuerte ein paar eigene Flüche

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