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DanDep-StaderVer

Titel: DanDep-StaderVer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bei dem Chaos, das er angerichtet hatte. Er musste schnell seine Spuren beseitigen, bevor ich ihm auf die Schliche gekommen wäre.«
    »Und warum haben Sie ihn nicht einfach machen lassen?«
    »Hätte ich vielleicht, wenn die Sache mit Ihrem Freund auf dem Boot nicht passiert wäre. Das war hässlich, unschön. Richie hat nichts als Scheiße gebaut und viel zu viel Staub aufgewirbelt. Und damit auch die Aufmerksamkeit auf mich gelenkt. Ich halte mich lieber gepflegt im Hintergrund.«
    Locatelli nahm noch ein paar Züge aus seiner Zigarre, sah sie an, als ob sie plötzlich aufgemuckt hätte, und quetschte sie im Aschenbecher aus.
    »Und überhaupt. Wo sind wir denn eigentlich, im Wilden Westen?«, sagte er. »Man knallt nicht einfach irgendwelche Leute über den Haufen, Texas.« Er überlegte kurz. »Jedenfalls nicht zu viele. Wenn ein allseits beliebter Kerl wie Sie tot aufgefunden wird, gibt es nichts als Probleme. Keine echten Probleme, das nicht, aber ein bisschen Sand im Getriebe. Mit Richie ist es was anderes. Richie konnte keiner leiden. Den wird keiner vermissen. Sogar sein Vetter hat ihn verraten und verkauft. Wenn wir den Voodoo Room wiedereröffnen, schmeißt Martin den Laden. Der Club kriegt einen komplett neuen Look. Wussten Sie, dass Schwulenbars im Durchschnitt fünfundzwanzig Prozent mehr Gewinn abwerfen als Heterobars? Ich versteh die Welt nicht mehr.«
    Der Wagen hielt vor dem Ivy. Locatelli starrte Spandau an, dann sagte er: »Nun machen Sie schon.« Spandau stieg aus. Locatelli folgte ihm, blieb lächelnd auf dem Bürgersteig stehen und atmete die kühle Nachtluft ein. Im Restaurant wurde er vom Oberkellner wie ein alter Freund begrüßt.
    »Guten Abend, Mr. Locatelli. Wie schön, Sie zu sehen.«
    »Hallo, George. Sind meine Freunde schon eingetroffen?«
    »Sie erwarten Sie an Ihrem Tisch. Einen angenehmen Abend, Mr. Locatelli.«
    »Danke, George.«
    Sie gingen in den hinteren Teil des Restaurants, wo Frank Jurado und Bobby Dye zusammen an einem Tisch saßen und sich bestens amüsierten. Als sie Locatelli näher kommen sahen, lächelten sie. Bis Bobby hinter ihm Spandau entdeckte und ihm einen gequälten Blick zuwarf. Hilflos sah er von Locatelli zu Jurado.
    »Guten Abend, die Herren. Ich denke, Mr. Spandau kennen wir alle.«
    »Was macht der denn hier?«, fragte Jurado bissig.
    »Mr. Spandau wollte nur kurz Hallo sagen. Er kann nicht lange bleiben. Er hat Bobby etwas mitgebracht.«
    Spandau fischte den Film heraus und warf ihn Bobby Dye in den Schoß. Bobby sah ihn an, und einen Augenblick lang dachte Spandau, er würde etwas sagen, ihm danken. Aber Bobby wendete den Film nur stumm hin und her.
    »Ist es nicht wunderbar, wenn alles läuft wie am Schnürchen?«, sagte Locatelli launig. »Wenn über allem der Geist der Zusammenarbeit schwebt?«
    Spandau wurde es flau im Magen, und er wusste nicht, ob vor Wut oder aus Kränkung. Vor allem kam er sich dumm und schwach vor, und er hatte die Schnauze gestrichen voll. Er konnte Bobby nicht ansehen. Er hätte dem kleinen Scheißer gern die Schamröte ins Gesicht getrieben, aber dazu war es zu spät. Wenn er bis jetzt noch nicht wusste, was Scham war, würde er es nie wissen. Spandau sah, wie ihm sein Freund, der Freund, den er zurückgewiesen hatte, entglitt und unrettbar auf die dunkle Seite hinüberdriftete. Jetzt gehörte er ihnen, und sie würden ihn nicht mehr loslassen, und er hasste Bobby mehr, als er Locatelli oder Jurado oder Richie hasste oder sonst einen der unzähligen Schweinehunde, die alles korrumpierten, was ihnen in die Finger geriet. Er hasste Bobby, weil er schwach war, weil er sich so bereitwillig kaufen ließ. Man musste sich kaufen lassen wollen, das war der entscheidende Punkt. Wäre Spandau bewaffnet gewesen, hätte er jeden Einzelnen am Tisch erschossen. Doch auch das wäre nicht genug. Er müsste das ganze Restaurant erledigen, die ganze Straße, Block für Block bis runter zum Meer und wieder zurück. Es würde kein Ende nehmen, bis er alle getötet hatte. Doch dann würden andere nachkommen. So würde es immer sein. Und vielleicht war es schon immer so gewesen.
    Spandau drehte sich um und ging. Locatelli holte ihn auf der Terrasse ein. Er packte Spandau fest, aber behutsam am Oberarm und eskortierte ihn zur Straße.
    »Ich will Ihnen verraten, worum es mir geht, Texas«, sagte er, geduldig wie ein Vater, der seinem Sohn eine Moralpredigt hält. »Anders als Richie muss ich mich nicht mit Gewalt nach oben kämpfen. Ich bin

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