Daniel Briester - Hass verbindet

und abermals stellt er fest, dass er eine Frau genommen hat, die ihn wegen des Geldes will. Das war es bei den meisten seiner hundert Liebschaften. Er brüstet sich als reicher Unternehmersohn und die Frauen versprachen sich davon Profit. In Bremen besonders, da man den Namen Briester kannte. Seine Angabe ist der Magnet für jede Frau, die finanziell abgesichert werden will. Die anderen sind eher davon angewidert, lehnen ihn ab. Er steuert seinem Untergang entgegen, da man ihn wegen seiner Verleumdungen verklagt. Dafür muss er tief in die Tasche greifen, da er den Besitzer der TOR-Group als Mörder bezeichnete, dem massig Straftaten andichtete. Er versucht zwar, sich vor den Medien herauszureden, Bandaufnahmen sagen etwas anderes. Er stellt sich dem nicht, sondern entzieht sich abermals durch Flucht. Der Hass in seinem Inneren bleibt. Den kann er nicht zurücklassen.
Neues Betätigungsfeld, neue Frau. Er ist als Fotograf ein wenig erfolg- reich. Sein Vater stirbt und er erbt nichts. Sein Großvater stirbt, ebenfalls kein Erbe. Dabei hatte er mit mindestens 350 Millionen Euro gerechnet. Dann taucht ein Artikel auf, der ihn wieder einmal zeigt, wer Heinz ist. Der zählt zu den erfolgreichen Unternehmern des Jahres 2006. Er hat EI, seine bankrotte Firma gekauft und in wenigen Monaten zu einem erfolgreichen Unternehmen ausgebaut und im Jahr 2006 auf ein Rekordhoch gebracht. Die Menschen lieben ihn dafür, die Geschäftswelt zollt ihm Anerkennung.
Seine neue Partnerin eine Geschäftsfrau, die angeblich erfolgreich ist. Schöne heile Welt, aber nur oberflächlich, da der Hass weiter in ihm nagt. Er lädt wiederholt Bekannte aus Bremen ein, will Ihnen seine Villa, den Ferrari zeigen. Eine Zeugin nannte es, er wollte protzen. Das interessiert niemand. Keiner kommt, keiner sagt, komm zurück. Rasch kommt ein Kind. Er heiratet, stellt fest, alles nur Lug und Trug, was ihm seine Frau vorgespielt hat. Es ist wie immer, sie will nur das Geld.
Es folgt die Entführung und damit setzt eine Prozesslawine ein. Jetzt will er endlich das Thema ein für alle Mal beenden. Was folgte ist bekannt. Kurzfristig hat er Erfolg, man glaubt ihm seine Geschichten und er wähnt sich auf der sicheren Seite. Die Anschuldigungen werden obskurer, grausamer, perverser. In seinem Wahn will er Heinz Morde unterjubeln, weil er ihn damit endlich für alle Zeit weggesperrt sehen will, ferner hieße das erbunwürdig. Er muss Heinz allerdings aus einem ganz anderen Grund loswerden, denn der versperrt ihm den Weg zu dem nächsten Opfer - Torsten. Er setzt im Vorfeld seine Schwägerin auf Torsten an. Die, geldgierig, sucht den Mann mit Vermögen und verspricht sich Millionen aus der Beziehung. Abermals soll ein Kind das alles beschleunigen. Das Baby für sie völlig unwichtig, nur störend.
Dass ihn seine Schwägerin erpresste, war nicht geplant, aber er nimmt es gern mit, da es ihm zeigt, wie toll er auf Frauen wirkt. Mit diesen Aufnahmen kann er sich zur Not ins rechte Licht rücken, falls etwas schief geht. Er hat schließlich gesagt, ich will keinen Sex mit dir. Blödsinn! Deswegen sagt er ihr, was er besonders beim Sex mag? Die Beziehung ging über Monate, alles Erpressung? Sie, eine kalte, habgierige, skrupellose Person setzt für Geld ihren Körper ein.
Ich glaube es ihm, dass er alle drei Kinder gern hat. Nur gern haben, reicht bei Kindern nicht aus. Er hat mit ihnen zwar selten etwas unter- nommen, sich jedoch Zeit genommen. Sie waren ihm wichtig, aber nur, wenn er Zeit und Lust hatte, ansonsten wurden sie beliebig zu der Mutter, dem Vater, später den Schwiegereltern, Nachbarn abgeschoben. Wirklich wichtig ist ihm nur seine eigene Person und dahinter müssen alle andere weit zurückstehen, selbst seine Kinder.
Diese Prozesslawine kann daneben zu einer Überforderung geführt haben. Er hat einen Gerichtstermin nach dem andern, und er muss stets konzentriert sein, damit er das Kartenhaus, das er über Jahre geschaffen hat, nicht zusammenfällt. Daneben sitzt ihm seine Schwägerin im Nacken, erpresst ihn oder nicht, er muss Termine erfüllen, dazu vier Kinder und ein Säugling im Haus. Seine Frau hat geschäftliche Probleme, stellt Forderungen. Etwas viel für einen Menschen, der eher gemütlich, ohne zu arbeiten, ohne Stress gelebt hat. Er muss vor allem auf die Fragen und Anschuldigungen reagieren, sich neue Dinge einfallen lassen, dazu muss er einige Dinge verarbeiten, die ihn überrollen. Es tauchen Beweismittel auf, von deren Existenz er nichts