Danke Bruder! (Tankowgeschichten)
Vier kleine Helden oder Wer ist die “Tankowbande“ ?
Manchmal nennen sie sich selbst
die “Tankowbande”, was auch sehr passend erscheint, denn auf Tankow sind sie
die einzigen Kinder der einzigen Familie, die da überhaupt wohnt. Tankow liegt
mitten im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft auf der kleinen
Insel Ummanz in der Ostsee - unmittelbar neben der Insel Rügen. Das Leben kann
dort ziemlich hart sein, aber es gibt Tage, da ist es noch viel, viel härter.
Dann zeigen die fabelhaften Vier, wie dolle sie zusammenhalten können, selbst
wenn Mutter oder Vater mal nicht da sind um ihnen zu helfen. Die Autoren wissen
nicht ob es gute Kinder sind, oder eher doch nicht. Ihnen fehlen passende
Vergleichsobjekte vor Ort. Aber die Abenteuer, in welche die Kleinen häufig
geraten und meist – zum Glück – auch mehr oder weniger heil wieder
herauskommen, sind derartig lustig, spannend, traurig, ungewöhnlich ja gar
unglaubwürdig, dass Vater eines Tages beschloss ein paar davon zu Papier zu
bringen.
Im Falle, dass Du nicht glauben
kannst oder willst, was hier manchmal wirklich oder beinahe wirklich so
alles passiert auf Tankow… Nun, wir hätten da eine einfache Möglichkeit Dir zu
beweisen, dass fast jedes Wort wahr ist. Komm einfach vorbei und verbringe ein
oder zwei Wochen in der schönsten Ferienhütte, die es überhaupt gibt (zumindest
auf Tankow, denn dort gibt es überhaupt nur eine!). Vielleicht zeigt Dir der
„Kleine Scout“ einen unserer Riesenfrösche oder „Stinkende Natter“ demonstriert
Dir wie man eine Schlange fängt. Sieh zu, wie „Fumbling Owl“ eine unserer
vielen Haus- und Hofspinnen füttert oder lass Dir von „Little Squaw“ Deine
Stiefel verstecken… und zwar so, dass Du Sie wirklich niemals wiederfinden
wirst.
Sieh es Dir an auf www.zumkranich.de oder finde neue
Abenteuer unter www.ummanz-verlag.de (auch amazon.de unter dem Suchwort „Tankowgeschichten“)!
Die vier kleinen
Helden von links nach rechts: Livia (Fumbling Owl, 5), Felix (Stinkende Natter,
3), Filia (Little Squaw, 1) und Julius (der Kleine Scout, 6)
Ziemlich genau zwei Jahre zuvor
Es müssen schreckliche Albträume
gewesen sein. Julius, der damals noch nicht Kleiner Scout hieß, wachte über
mehrere Wochen hinweg immer wieder nachts auf und weinte. Er war kaum zu
beruhigen, denn er hatte soeben erleben müssen, immer und immer wieder, wie
sein kleiner Bruder vor seinen Augen ertrinkt.
„Julius! Julius!“ Vater hatte ihn im Arm und versuchte
sanft das wimmernde Kind von seinem Traum zu erlösen, aber Julius wollte
einfach nicht wach werden. Es war als würde er sich in seinem Albtraum
festsaugen, als würde er dort bleiben wollen um seinem Bruder doch noch
irgendwie zu helfen, aber niemals schaffte er es.
Mutter und Vater hatten damals
angenommen, dass dieser Albtraum seinen Ursprung in einem kleinen Ereignis auf
dem Tankowhof gehabt hatte. Julius und seine Schwester fingen im umzäunten Bereich
des Fischteiches Frösche und Felix, der damals noch nicht mit Schlangen um sich
warf und daher auch noch nicht Stinkende Natter hieß, war irgendwie dazu
gekommen. Ob er an einer tiefen Stelle unter dem Zaun hindurch oder über diesen
drüber geklettert war, können Mutter und Vater nicht sagen, aber plötzlich war
er da und… naja, eigentlich tat er erst einmal nichts anderes als die schönen
Frösche zu verscheuchen. Mit gerade einmal anderthalb Jahren konnte er halt
noch nicht verstehen was seine Geschwister vorhatten, und dass Anschleichen die
oberste Bürgerpflicht beim fachmännischen Froschfang war. Stattdessen trampelte
er nur überall herum und freute sich über die fetten Hüpfer, die vor ihm ins
Wasser flüchteten. Das fanden seine Geschwister verständlicher Weise gar nicht
nett und schickten ihn ein Stück weg, den kleinen Kanal im Teichkonstrukt etwas
stromaufwärts. Dort hatte er dann nichts Besseres zu tun, als mit einem Bein im
Kanal zu verschwinden und wegen des kalten Wassers einen Mordsspektakel zu
machen. Julius und seine Schwester Livia, die damals auch noch nicht Fumbling
Owl hieß, zogen ihn zwar ohne Probleme heraus, aber irgendwie musste Julius in
diesem Moment oder auch etwas später klar geworden sein, dass das Ganze hätte
schlimmer ausgehen können.
„Julius! Julius!“
Nun wurde der Kleine endlich
wach und das Erste was er sagte ließ dem Vater das Herz zusammenkrampfen:
„Mein Bruder Felix ist tot.“
Es folgten lange, tiefe
Schluchzer in den Armen eines ratlosen
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