Dante Valentine 03 - Feuertaufe
sah weg. In seiner goldenen Wange zuckte ein Muskel.
„Nein.“ Nur dieses eine Wort, das er durch die Lippen presste.
„Japhrimel …“ Bitte, hatte ich sagen wollen. Ich war drauf und dran, ihn anzubetteln, regelrecht anzuflehen. Ich konnte mich gerade noch rechtzeitig bremsen. Anflehen zeugt von Schwäche.
Aber Eve war ein Teil von Doreen und ein Teil von mir. Das wog jede Schwäche auf, wenn ich ihn nur dazu brachte, mich zu verstehen, mir zu helfen.
Er sprach, bevor ich die richtigen Worte gefunden hatte. „Du bittest mich, dich in Gefahr zu bringen, indem ich uns in eine Rebellion verwickle, die keine Aussicht auf Erfolg hat. Nein, Dante. Diesem Risiko setze ich dich nicht aus.“
„Luzifer will mich sowieso umbringen.“ Das kam ziemlich tonlos und verzweifelt heraus. Welche Möglichkeiten blieben mir denn schon, wenn der Teufel meinen Tod wollte?
„Ich kann ihn von dir fernhalten.“ Seine Hand grub sich in meine Schulter. „Habe ich das bisher nicht immer geschafft?“
Oh, Japh. Bitte. Unterstütz mich doch. „Sie hat nur gefragt, Japh. Nicht gefordert, nicht manipuliert, mich nicht gezwungen. Sie hat nur gefragt.“
Das schien ihn nur noch wütender zu machen. „Sie ist eine Dämonin. Wir lügen, meine Neugierige, falls du das noch nicht gemerkt hast.“
Oh, das habe ich gemerkt. Glaub mir, ich verlasse mich sogar darauf. „Und du?“
Er beugte sich ganz nah zu mir, sodass seine Nase nur noch wenige Zentimeter von meiner entfernt war und mich das grüne Leuchten seiner Augen blendete. „Beurteile mich nach meinen Taten. Habe ich denn nicht immer an dich geglaubt?“
Mir lag schon eine Erwiderung auf den Lippen, aber er hatte ja recht. Ich musste nur tief durchatmen, um die Antwort auf diese Frage zu finden. „Der Meister der Nichtvren hat nicht behauptet, es sei Luzifer, er hat nur gesagt, es sei ein Dämon mit einem grünen Edelstein gewesen. Also hast du doch gelogen.“
Keine Antwort. Mein Herz klopfte. Du hast die Hölle für mich aufgegeben, und gerade hast du für mich den Fürsten der Hölle belogen. „Du hast gelogen, um mich vor dem Teufel zu beschützen. Und du hast ihn zurückgestoßen. Du hast ihn aufgehalten.“
Er zuckte mit den Schultern, wobei sein Mantel leise raschelte. Und schwieg.
Sanft strich ich mit der rechten Hand über sein Gesicht. Seufzend schloss er die Augen und genoss die Berührung.
Wäre er nicht so nahe gewesen, hätte ich in dem dämmrigen Licht vielleicht die Träne übersehen, die zwischen seinen Wimpern hervorquoll und ihm die Wange hinablief.
Oh, Japhrimel. Es brach mir das Herz. Ich konnte regelrecht fühlen, wie es in Stücke ging.
„Was soll ich bloß mit dir machen?“, fragte ich mit erstickter Stimme. „Du hast versucht, mich zu zwingen, das zu tun, was du wolltest. Du hast mir wehgetan.“
Er verzog das Gesicht. Sanft fuhr ich ihm mit den Fingern über den Mund. „Es tut mir leid“, flüsterte er und hauchte mir einen Kuss auf die Hand. „Das hätte ich nicht tun sollen. Ich weiß, dass ich das nicht hätte tun sollen, aber ich hatte Angst, dir könnte etwas passieren.“
Oh, Ihr Götter. Ich ließ meine Finger über seine Wangenknochen und die Unterlippe gleiten und spürte, wie seine Anspannung allmählich nachließ. Sanft küsste ich ihn auf die goldene Wange. „Du Idiot“, flüsterte ich. „Ich liebe dich. Kannst du dir auch nur ansatzweise vorstellen, wie sehr ich dich liebe?“
Er zuckte zusammen, als hätte ich ihn geschlagen. „Es tut mir leid“, flüsterte er. „Bitte, zweifle nicht an mir.“
Wunder über Wunder – er hatte sich doch wahrhaftig entschuldigt.
In meiner Kehle hatte sich ein derart dicker Kloß eingenistet, dass ich kein Wort herausbrachte, also nickte ich nur und schluckte ein paar Mal kräftig.
Als er wieder die Augen öffnete, blieb mir fast die Luft weg, so intensiv grün leuchteten sie. Er ließ seinen Blick über mein Gesicht wandern, und dann küsste er mich sanft auf die Wange. Er vergewisserte sich, dass ich ohne Unterstützung sitzen konnte, richtete sich auf, trat zwei Schritte zurück und legte die Hände hinter den Rücken. „Du bist hungrig. Wir landen in einer halben Stunde.“
Seine Augen sagten: Vergib mir. Lehre mich, wie wir das hinbekommen. Du bist die Einzige, die das kann.
Mein Herz machte einen Satz. Vertrau mir einfach, und hör du auch auf, an mir zu zweifeln. Mehr brauche ich nicht von dir.
Da war noch mehr, aber ich hätte es nicht in Worte fassen können. Seine
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