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Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Titel: Dante Valentine 05 - Hoellenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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meiner Schulter hinauf, dessen wilder Tanz unter meiner Haut sich seltsam tröstlich anfühlte.
    Japhrimel. Das Wort blieb mir im Hals stecken. Seihst wenn du wütend auf mich bist. Selbst wenn du stocksauer bist. Ich brauche dich.
    Meine Finger hielten einen Zentimeter von der Narbe entfernt inne. Ich kniff die Augen zusammen. Meine Haut kribbelte, und ich zog den Arm zurück und legte ihn über die Taille. Ich drückte auf mein Zwerchfell und spürte, wie die Luft aus meinen Lungen strömte. Ich war todmüde, und auch wenn heißes Wasser äußerst verlockend klang, konnte mich nichts mehr ins Badezimmer locken.
    Vielleicht hing dort ein Spiegel, und ich wollte mich nicht sehen.
    Warum nicht, Danny? Auf leisen Sohlen stahl sich die Stimme wieder in mein Bewusstsein, während die Dunkelheit das Licht der Kerze zu verschlucken drohte. Meine Wange berührte den Boden, und ich zog die Knie an. Liegen bleiben schien eine prima Idee zu sein. Eine richtig gute Idee.
    Wovor hast du solche Angst, Danny? Wie bitte? Antworte mir.
    Ich wollte nicht. Also lag ich einfach auf dem dreckigen Boden, schloss fest die Augen und wartete darauf, dass Lucas zurückkam.

3
     
     
    Als ich die Schritte hörte, schreckte ich aus einem todesähnlichen Schlummer hoch. Dann lag ich mit geschlossenen Augen da und lauschte mit jeder Faser meines Körpers.
    Ich war unter die wackelige Pritsche geglitten, auf der Suche nach schützender Dunkelheit. Keine schlechte Idee, schließlich war ein Haufen Leute auf der Suche nach mir. Ich war zu erschöpft, um groß zu kämpfen, vor allem, weil meine Schutzschilde so angeknackst waren.
    Der Gedanke, dass das Versteck unter der Pritsche nicht gerade viel Sicherheit bot, kam mir nicht einmal. Und wenn er mir gekommen wäre, hätte es gut sein können, dass es mir egal gewesen wäre.
    Unter der Pritsche war der Boden sogar noch dreckiger, aber die Wand, gegen die ich den Rücken presste, fühlte sich kalt und fest an. Ich zog die Knie an, schob mir das Laken unter und unterdrückte das Bedürfnis, den Staub, der mich plötzlich in der Nase kitzelte, hinauszuniesen. Meine empfindlichen Ohren weiteten sich, und ich lauschte.
    Da. Vier verschiedene Schritte. Einer sehr leicht, kaum die Erde berührend, ein weiterer, ebenfalls leicht, aber schlurfend -Lucas –, und ein dritter, mit schweren Stiefeln.
    Den letzten hätte ich überall sofort erkannt. Es war ein lautloser Schritt, so leise wie der Tod höchstpersönlich, aber das Mal an meiner Schulter erwachte mit frischem, sanftem Feuer, das mir den gesamten Ann hinablief.
    Ich kniff die Augen fest zusammen. Scham erfüllte mich, schnürte mir die Kehle zu und ließ meine Augen feucht werden. Ich wollte nicht, dass er mich so sah.
    Wie denn, Danny?
    Ich konnte es nicht mal mir selbst gegenüber eingestehen.
    Die Tür ging auf. Das Geräusch von Schritten verstummte.
    Ich spürte ihn in den Raum kommen wie eine Sturm front über eine Stadt. Kurz galt seine Aufmerksamkeit den Wänden, dann konzentrierte er sich unfehlbar auf den kleinen, dunklen Ort, an dem ich so zusammengekrümmt lag, wie es gerade noch möglich war, ohne mir die Knochen zu brechen.
    Die Tür schloss sich, und seine Gegenwart füllte den Raum wie dunkler Wein einen Becher. Das schwarzdiamantene Feuer seiner dämonischen Aura blendete mich beinahe, so zerbrechlich und eingerissen waren meine Schutzschilde. Mein zweites Gesicht rauschte durch den Schleier der physischen Welt und zeigte mir, aus was für einem dicken Kabel meine Verbindung mit ihm bestand – ein Band, das mit Blut geknüpft war, und zwar mit seinem und mit meinem.
    Er hatte mich verändert, hatte die Hölle für mich aufgegeben und dann herausgehandelt, dass er die vollen dämonischen Kräfte zurückerhielt. Er hatte mich angelogen. Mir wehgetan, mich gegen eine Wand gepresst und durchgeschüttelt, hatte mich allein und schlafend zurückgelassen, um Jagd auf Doreens Tochter zu machen, obwohl ich ihn angefleht hatte, es nicht zu tun.
    Jedes Mal, wenn mir das Wasser wieder bis zum Hals stand, stellte sich heraus, dass er das Spiel von Anfang an durchschaut hatte und auf der gegnerischen Seite stand.
    Aber dennoch – er war auch immer wieder für mich da gewesen. Mein Herz schwoll an, bis es mir wie ein Steinpfropf in der Kehle zu hängen schien.
    Als er an die Pritsche trat, hörte ich ein leises Geräusch. Mühsam öffnete ich die Augen.
    Ein Stiefelpaar, ziemlich abgelaufen. Der Saum seines Mantels, flüssige, wirbelnde

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