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Darf's ein Küsschen mehr sein?

Titel: Darf's ein Küsschen mehr sein? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Gibson
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musste.
    Maddie fütterte Schneeball und sprang rasch unter die Dusche. Ihre Katze hatte noch kein einziges Mal in dem Bett geschlafen, das Maddie ihr extra gekauft hatte. Das Video gefiel ihr, die Tragetasche dafür gar nicht. Maddie hatte jegliche Regeln aufgegeben. Schneeball schlief am liebsten auf der Fensterbank oder auf Maddies Schoß.
    Maddie wusch sich die Haare, rubbelte ihren Körper mit einem Zuckerpeeling ab, das nach Wassermelonen duftete, und fragte sich, was sie nun mit ihrem Leben anfangen sollte. Was eigentlich eine seltsame Frage war. Bis sie das Buch fertiggestellt hatte, war ihr nicht klar gewesen, wie sehr ihr Leben mit der Vergangenheit verstrickt gewesen war. Die Vergangenheit hatte ihre Zukunft bestimmt, ohne dass es ihr auch nur bewusst gewesen war.
    Vielleicht sollte sie mal Urlaub machen. Irgendwo in warmen Gefilden. Einfach einen Badeanzug und Flipflops einpacken
und an einem schönen Strand faulenzen. Vielleicht brauchte Adele mal eine Auszeit von ihren Dates, die unter keinem guten Stern standen.
    Während Maddie sich mit dem Handtuch abtrocknete, dachte sie an Mick. Sie war jetzt vierunddreißig, und er war ihre erste wahre Liebe. Sie würde ihn immer lieben, auch wenn er ihre Liebe nie erwidern konnte. Aber vielleicht konnte sie etwas für ihn tun. Sie konnte ihm dasselbe Geschenk machen, das sie sich selbst gemacht hatte.
     
    Mick hob den Blick von der Flasche in seiner Hand zu der Frau, die durch die Tür kam. Er stellte das Corona auf der Theke ab und beobachtete, wie sie zwischen den Tischen durchging. Im Mort’s war nicht viel los, sogar für einen Montagabend.
    Wie bei ihrer ersten Begegnung fielen ihr die Haare lockig über die Schultern, und sie hatte einen dicken schwarzen Pullover an, der ihre wunderschöne Figur versteckte. Sie trug einen Karton unter dem Arm. Er hatte sie seit dem Founders Day nicht mehr gesehen, als sie ihm an den Kopf geworfen hatte, dass er mit der Wahrheit über sie nicht klarkam. Sie hatte recht damit gehabt, aber das hieß nicht, dass er sie nicht jeden verdammten Tag vermisst hätte. Bedeutete nicht, dass sein Blick nicht alles an ihr förmlich aufsaugte. Sie zu vergessen, hatte nicht funktioniert. Nichts hatte funktioniert.
    Über den Trace-Adkins-Song aus der Jukebox hinweg sagte sie: »Hallo, Mick.« Ihm wurde ganz warm ums Herz, als er ihre Stimme hörte.
    »Maddie.«

    »Kann ich dich unter vier Augen sprechen?«
    Er fragte sich, ob sie gekommen war, um sich von ihm zu verabschieden, und wie er sich dabei fühlen würde. Er nickte, und die beiden gingen in sein Büro. Ihre Schulter stieß gegen seine und erweiterte den warmen Gefühlsmix, der sich in ihm ausbreitete, um Begierde. Er begehrte Maddie Jones. Begehrte sie, als wäre er am Verhungern, und wollte sich auf sie stürzen und mit Haut und Haaren verschlingen. Sie schloss die Tür, und die Begierde wurde stärker. Er flüchtete hinter seinen Schreibtisch, um so viel Abstand zu bekommen wie möglich. »Vielleicht solltest du die Tür lieber -«
    »Bitte, lass mich reden«, unterbrach sie ihn und hob abwehrend die Hand. »Ich habe dir etwas zu sagen, und dann werde ich gehen.« Sie schluckte heftig und sah ihm in die Augen. »Soweit ich mich erinnere, war ich fünf, als ich das erste Mal Angst hatte. Ich spreche nicht von dem bisschen Schiss, den man an Halloween hat oder vor dem schwarzen Mann. Sondern von der Angst, bei der einem speiübel wird.
    Ein Hilfssheriff weckte mich, um mir zu sagen, dass meine Großtante komme, um mich abzuholen, und dass meine Mutter tot sei. Ich verstand nicht, was los war. Ich verstand nicht, warum meine Mutter weg war, aber ich wusste, dass sie nie wiederkäme. Ich habe so geweint, dass ich den Rücksitz im Cadillac meiner Großtante Martha vollgekotzt habe.«
    Er erinnerte sich auch an jene Nacht. An den Rücksitz des Polizeiwagens und an Meg, die neben ihm schluchzte. Was hatte es für einen Sinn, sich daran zu erinnern?
    »Als ich dich kennenlernte«, fuhr sie fort, »hab ich nicht damit gerechnet, dich zu mögen, aber ich tat es. Und ich hab ganz sicher nicht damit gerechnet, dich so zu mögen, dass
ich mit dir im Bett lande, aber so war es. Ich hab nicht damit gerechnet, mich in dich zu verlieben, aber auch das hab ich getan. Ich wusste von Anfang an, dass ich dir hätte sagen müssen, wer ich bin. Ich wusste, dass ich es dir zu hundert verschiedenen Gelegenheiten hätte sagen sollen. Ich wusste, dass es das Richtige gewesen wäre, aber ich wusste

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