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Dark Bd. 1 - Prinz der Dunkelheit

Titel: Dark Bd. 1 - Prinz der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Lawrence
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So eben, dass man sich über jeden kleinen Hügel freut. Und zu beiden Seiten Sumpf und Mücken, Mücken und noch mehr Sumpf. Auf der Totenstraße kriegt man nichts Besseres als zwei Zappler in einem Galgenkäfig.
    Seltsam, dass mir nicht die Frage in den Sinn kam, was ein Galgen dort mitten im Nichts eigentlich zu suchen hatte. Ich nahm ihn als Belohnung. Jemand hatte Gefangene dem Tod überlassen, in am Straßenrand baumelnden Käfigen. Ich fand es sonderbar, dass jemand einen solchen Ort wählte, aber es war kostenlose Unterhaltung für meine kleine Truppe. Die Brüder waren ungeduldig, und so ließ ich Gerrod traben. Ein gutes Pferd, mein Gerrod. Er schüttelte seine Erschöpfung ab und klapperte über die Straße. Dafür eignet sie sich gut, die Totenstraße: Hufe klappern zu lassen.
    »Zappler!«, rief Rike, und die anderen beeilten sich, zu uns aufzuschließen.
    Ich gab Gerrods Zügel frei. Er würde kein Pferd an sich vorbeilassen. Nicht auf dieser Straße, die mit Steinplatten gepflastert war, zwischen ihnen nicht einmal genug Platz für einen Grashalm. Und nicht eine der Platten schief oder abgenutzt, obwohl sie mitten in einem Sumpf lagen!
    Natürlich erreichte ich die Zappler als Erster. Die anderen Pferde konnten es nicht mit Gerrod aufnehmen. Erst recht nicht mit mir auf seinem Rücken – die anderen Brüder waren ungefähr doppelt so schwer wie ich. Beim Galgen drehte ich Gerrod und sah über die Straße zurück. Und ich rief, wild und voller Freude, laut genug, um den Kopfkarren zu wecken. Auch Gemt lag auf ihm, rollte zusammen mit den anderen Köpfen hin und her.
    Makin kam zuerst, obwohl er die Strecke bereits zweimal zuvor geritten war.
    »Sollen die Männer des Barons kommen«, sagte ich zu ihm. »Die Totenstraße ist wie eine Brücke. Zehn Männer könnten hier ein ganzes Heer aufhalten. Wer seitlich an uns vorbei will, kann im Sumpf verrecken.«
    Makin nickte und keuchte noch immer.
    »Die Erbauer dieser Straße … wenn sie mir eine Burg errichten würden …« Donner im Osten untermalte meine Worte.
    »Wenn die Straßenmänner Burgen bauen würden, fänden wir nie einen Weg hinein«, erwiderte Makin. »Sei froh, dass es sie nicht mehr gibt.«
    Wir beobachteten, wie die Brüder eintrafen. Die untergehende Sonne schien in den Sumpftümpeln orangefarbene Feuer zu entzünden, und ich dachte an Mabberton.
    »Ein guter Tag, Bruder Makin«, sagte ich.
    »Ja, Bruder Jorg«, sagte er.
    Und so kamen die Brüder und begannen, sich um die Zappler zu streiten. Ich setzte mich neben den Beutekarren und las, während es noch hell genug war und der Regen auf sich warten ließ. Der Tag weckte in mir den Wunsch, Plutarch zu lesen. Ich hatte ihn ganz für mich allein, zwischen zwei lederne Buchdeckel gequetscht. Irgendein würdiger Mönch hatte sein ganzes Leben mit der Arbeit an diesem Buch verbracht. Ein ganzes Leben lang hatte er sich darüber gebeugt, mit einem Pinsel in der Hand. Hier das Gold, für Heiligenschein, Sonne und Schnörkel. Dort ein giftiges Blau, blauer als der Mittagshimmel. Winzige zinnoberrote Punkte stellten ein Blumenbeet dar. Wahrscheinlich war er darüber erblindet, dieser Mönch. Wahrscheinlich hatte er sein ganzes Leben, von jungen Jahren bis ins hohe Alter, damit verbracht, Plutarchs alte Worte zu verschönern.
    Donner grollte, die Zappler zappelten und heulten, und ich saß da und las Worte, die geschrieben worden waren, noch bevor die Straßenleute ihre Straßen gebaut hatten.
    »Ihr seid Feiglinge! Weiber mit Schwertern und Äxten!« Einer der Krähenschmäuse am Galgen hatte einen Mund.
    »Nicht ein Mann ist unter euch. Knabenschänder seid ihr, dem kleinen Jungen dort gefolgt.« Er rollte die Worte am Ende zusammen, wie ein Erbarmensmann.
    »Hier gibt es jemanden, der eine Meinung über dich hat, Bruder Jorg!«, rief Makin.
    Ein Regentropfen traf meine Nase. Ich schloss das Buch mit Plutarchs Worten. Er hatte eine Weile gewartet, mir von Sparta und Lycurgus zu erzählen; er konnte noch etwas länger warten und dabei trocken bleiben. Der Zappler hatte noch mehr zu sagen, und ich ließ ihn zu meinem Rücken sprechen. Wenn man unterwegs war, musste man ein Buch gut einwickeln, um es vor dem Regen zu schützen. Zehnmal in Wachstuch gewickelt, und dann noch zehnmal andersherum, bevor man es unter einer Decke in die Satteltasche legte. In eine gute Satteltasche, wohlgemerkt, nicht in diesen Müll von den Thurtanen, in gutes zwiegenähtes Leder von der Pferdeküste.
    Die Jungs machten

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