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Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Titel: Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Möller
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„Wenigstens stinke ich nicht nach deinem neuen Spielzeug. Wäre etwas peinlich.“

Kapitel 14
     
     
    Samstag
     
    Je näher der Zeitpunkt rückte, um sich auf den Weg zur Gold Bar zu machen, desto stärker wuchs die Anspannung in Jesse. Er tigerte unruhig in der Wohnung auf und ab, räumte Sachen von einer Ecke in die andere, bloß um sie wenig später wieder zurückzustellen, und fühlte sich, als wären seine Nervenenden an eine Steckdose angeschlossen. Natürlich gab es eine logische Erklärung dafür: Er hatte schreckliche Angst. Vor dem Park. Vor der Dunkelheit. Vor einem erneuten Angriff durch einen Vampir. Die Bilder und Gefühle, die er eine Woche lang recht erfolgreich verdrängen konnte, stiegen mit Macht an die Oberfläche. Es machte Jesse wütend. Weil diese Bilder und Gefühle ihn lähmen wollten. Sie versuchten, ihn davon abzuhalten, sein Leben zu führen, wie es ihm gefiel. Seine Wut war es schließlich, die ihn nach den Schlüsseln für den Pick-Up greifen ließ. Gewöhnlich ging Jesse die kurze Strecke zu Fuß, aber heute brauchte er die Sicherheit eines Fahrzeugs. Er lief zügig die Treppe zum Innenhof hinunter, setzte sich in den Wagen und fuhr los.
    In der Albert Street parkte er so dicht wie möglich bei der Gold Bar . Beim Aussteigen fiel Jesses Blick unweigerlich auf den Eingang zum Park. Er lag weit entfernt und trotzdem viel zu nah. Devon hatte gesagt, es sollte sicher sein. Bis zum Donnerstag war Jesse geneigt gewesen, ihm zu glauben. Dann hatte er in den Nachrichten von Richard Geoffrey gehört. Von den furchtbar zugerichteten Leichen und dem entführten Kind. Die Hoffnungen, den Jungen lebend zu finden, waren gering. Ein lokaler Fernsehsender hatte Aufnahmen vom Tatort gezeigt und Interviews mit den Nachbarn. Jemand hatte von einem Sorgerechtsstreit gesprochen. Jesse hatte umgeschaltet, als ein Fahndungsfoto von Richard Geoffrey gezeigt worden war. Er war hinaus auf die Veranda gegangen, hatte sich im Sonnenschein auf die Treppe gesetzt und zwei Zigaretten nacheinander geraucht. Bis das Zittern aufhörte.
    Ob die Polizei ahnte, womit sie es zu tun hatte? Waren Devon und die anderen Vampire auf der Suche nach Richard?
    Wie sollten sie ihn finden? Oder die beiden Vampirinnen?
    Jesse schloss den Pick-Up ab und suchte im fahlen Licht der Straßenbeleuchtung nach einem Wachposten. Er konnte niemanden entdecken. Natürlich nicht. Es wäre ein sehr ungeschickter Beobachter gewesen.
    Im nächsten Moment bog Nguyen auf seinen Inline-Skates in die Straße ein. Er hatte den blauen Metallkoffer mit seiner CD-Sammlung wie einen Rucksack auf den Rücken geschnallt. Der Anblick seines Freundes hob Jesses Stimmung ein wenig.
    „Hi, Honey!“ Nguyen rollte ihm absichtlich fast ungebremst in die Arme. Sie drehten sich vom Schwung getrieben im Kreis und Jesse konnte sie beide in letzter Sekunde abfangen, bevor einer von ihnen auf dem Asphalt landete.
    „Du Spinner!“ Er rieb sich den rechten Oberarm, wo die Prellung immer noch schmerzte. Seine Empörung war allerdings nur gespielt. Er freute sich, Nguyen zu sehen.
    „Ich liebe dich auch.“ Sein Freund fuhr zur Treppe und stapfte mit geübten Schritten seitlich die steilen Stufen hinunter. Jesse folgte ihm und ging zum Tresen, während Nguyen quer durch die Bar rollte und durch den Vorhang neben der Bühne verschwand.
    „Wie siehst du denn aus?!“ Mandy stand mit einem Tablett Gläser in der Küchentür und starrte Jesse aus großen Augen an.
    „Ist halb so wild.“ Er zwängte sich an ihr vorbei und hängte seine Jeansjacke an einen Haken neben der Spüle. Danach klappte er die Bündchen seines schwarzen Longsleeves einige Male um, damit sie bei der Arbeit nicht nass oder dreckig wurden. Er trug das langärmlige Shirt unter dem Gold Bar -Shirt, um die Kratzer auf den Armen zu verbergen. Später würde er höllisch schwitzen, aber es war ihm lieber, als sich den neugierigen Fragen und Blicken der Kollegen und Gäste auszusetzen.
    Jesse holte einige Porzellanschälchen aus einem der Schränke und kontrollierte anschließend erneut, ob das Handy in seiner Hosentasche eingeschaltet war. Das Display leuchtete genauso hell wie die letzten zehn Mal und der Akku war unverändert voll. Devons Nummer war auf der zweiten Schnellwahltaste eingespeichert. Hinter Nguyens. Jesse steckte das Handy zurück, stellte die Schälchen in zwei Reihen auf und begann, eine Hälfte mit gesalzenen Erdnüssen zu füllen. In die andere Hälfte kamen später die schwarzen

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