Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit
reichte. Darüber der Himmel mit einer Myriade funkelnder Sterne.
„Wahnsinn!“ Er trat an die Scheibe heran, bis seine Nasenspitze fast das Glas berührte.
„Bei Tage ist der Ausblick auch recht hübsch“, bemerkte Devon beiläufig. „Habe ich mir sagen lassen.“
Jesse fing an zu lachen. Er konnte nicht fassen, was er sah.
Devon ging hinter ihm vorbei und setzte sich in den Ledersessel. Mit einem Knopfdruck klappte er das untere Ende hoch und verwandelte den Sessel in eine sehr gemütlich aussehende Liege. Auffordernd streckte er die Hand aus.
Jesse ergriff sie und ließ sich von Devon auf den Sessel ziehen. Es war ausreichend Platz für zwei. Devon legte die Arme um ihn und zog ihn näher zu sich heran. Jesse schloss die Augen. Allein dieser Moment war alles wert gewesen.
„Ich habe dich vermisst“, flüsterte er nach einigen Sekunden.
„Ich dich auch.“ Devons Stimme klang ganz dicht an seinem Ohr.
Scheinbar wie von selbst begannen Jesses Finger über Devons Unterarm zu streichen. Es fühlte sich unglaublich gut an, ihm endlich wieder so nahe zu sein.
„Ich glaube, du hast noch etwas anderes vermisst.“
Jesse grinste. „Möglich.“
Als hätte Devon seine Gedanken gelesen, öffnete er nacheinander die Knöpfe von Jesses Weste und machte sich danach an seinem Hemd zu schaffen. Kühle Luft traf Jesses nackten Bauch. Sein Herz begann schneller zu schlagen. Erregung und Lust kribbelten in seinen Adern. Er hielt die Augen geschlossen, um sich vollkommen auf diese Empfindungen konzentrieren zu können.
„Hast du das vermisst?“ Fingernägel fuhren sanft über seine Haut. Die Mischung aus Kitzeln und Streicheln jagte einen wohligen Schauer durch seinen Körper. Mit der rechten Hand griff er in Devons Haare und vergrub seine Finger darin.
„Oder das ?“ Devon öffnete den Knopf von Jesses Hose und zog langsam den Reißverschluss herunter.
Ein leises Keuchen entrann Jesses Kehle. Er wandte den Kopf und fand mit seinem Mund Devons Lippen. Während sie sich küssten, nahm er Devons Hand und schob sie sich langsam in den Hosenbund.
Devon blickte hinaus in die Nacht und lauschte den gleichmäßigen Atemzügen. Jesse war bereits vor einer Weile eingeschlafen und seine Brust hob und senkte sich in einem stetigen langsamen Rhythmus. Er roch nach Schweiß und Lust und diesem Duft, den niemand sonst auf der Welt verströmte. Devon wollte am liebsten bis in alle Ewigkeit hier liegen bleiben und ihn in seinen Armen halten. Doch der Durst meldete sich immer stärker.
Schlaf weiter. Er küsste Jesse zärtlich auf die Schläfe und schob sich behutsam unter ihm hervor. Aus dem Schlafzimmer holte er die Bettdecke, die zum ersten Mal ihrem Zweck zugeführt wurde, und deckte den Schlafenden zu.
Nachdem er sich in der Küche die Hände gewaschen hatte, erwärmte Devon auf dem Herd einen Teil seines Blutvorrats. Er war erst kurz vor Jesses Ankunft nach Hause gekommen und hatte keine Zeit mehr gehabt zu trinken. Dafür konnte er sich beim Herrscher der Stadt bedanken, der ihn mit einem Spezialauftrag bedacht hatte.
Peta Shawcross war ihren menschlichen Beobachtern kurz nach Mai-Lis Vernichtung entschlüpft und spurlos verschwunden. Bis einer von Dashiells zahlreichen Kontakten sie in einem Motel außerhalb Melbournes aufgespürt hatte. Erst heute Morgen war Peta dort unter falschem Namen abgestiegen. Sie hatte sogar ihre schwarzen Locken abgeschnitten und die Haare blondiert, um einer schnellen Entdeckung zu entgehen. Vielleicht wollte sie einfach untertauchen und neu anfangen. Vielleicht plante sie, die Jäger nach Melbourne zu holen. Sebastian wollte jedenfalls kein Risiko eingehen und hatte Devon befohlen, Peta aus dem Weg zu räumen. Jeder seiner Untergebenen hätte die junge Frau töten können, doch der Herrscher der Stadt musste offenbar Devons Loyalität testen. Also hatte er gehorcht. Jedoch nicht, ohne sich eine kleine Freiheit zu nehmen.
Sobald das Blut warm genug war, füllte Devon eine Portion in einen Becher um und trank in großen Schlucken. Während Jesse mit seinen Freunden gefeiert hatte, war er zu dem Motel gefahren und mühelos in Peta Shawcross’ Zimmer eingedrungen. Sie hatte in einen Schlafanzug gekleidet auf dem Bett gesessen, einen Laptop auf den Oberschenkeln, und ihn entsetzt angestarrt. Unfähig, sich zu bewegen oder zu schreien. Devon hatte sie gefragt, wann sie Richard Geoffrey zum ersten Mal begegnet war. Anschließend hatte er die Erinnerung aus ihrem Gedächtnis
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