Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Desires: Im Bann der Unsterblichkeit

Dark Desires: Im Bann der Unsterblichkeit

Titel: Dark Desires: Im Bann der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Möller
Vom Netzwerk:
erklären? Wie hatte Jesse ihn dort finden können? Unter all diesen Menschen. War es Zufall gewesen? Schicksal? Göttliche Fügung? Der letzte Gedanke ließ ihn schmunzeln. Nach beinah vierhundert Jahren auf dieser Welt zweifelte Devon ernsthaft an der Existenz einer höheren Macht. Falls es sie tatsächlich gab, entgegen aller Anzeichen, würde sie sich wohl kaum damit abgeben, ausgerechnet einem Vampir das Dasein zu versüßen.
    Hat er meine Nähe gespürt? Devons Blick glitt über Jesses blasses Gesicht. Ist es das gewesen?
    So wie sich manche Menschen der Manipulation durch Vampire entziehen konnten, gab es auch Sterbliche, die die Fähigkeit besaßen, Vampire zu erkennen. Sie fühlten das Fehlen der Aura, diese Leere zwischen der Lebendigkeit, und reagierten mit Unbehagen, Misstrauen und Neugier. Vom Unbekannten angezogen, stellten sie den Vampiren nach. Ohne zu ahnen, in welche Gefahr sie sich brachten.
    Denn die meisten Vampire machten kurzen Prozess, sobald sie auf einen dieser Menschen trafen. Gleichgültig, wer derjenige war und ob er seine Fähigkeit kannte und einsetzen wollte. Zu viele Jäger hatten sich in der Vergangenheit als „Seher“ herausgestellt. Falls Jesse diese Begabung besaß, durfte es keiner von Devons Artgenossen jemals erfahren!
    Er beugte sich vor und verwischte mit dem Daumen behutsam eine Schweißperle, die sich auf Jesses Augenbraue gebildet hatte. Danach lehnte er sich zurück und betrachtete den Schlafenden. Du gibst mir Rätsel auf.
     
    Als Devon schließlich erneut Dashiells Nummer wählte, meldete sich sein Freund nach dem ersten Klingeln.
    „Alles in Ordnung?“, fragte Devon ohne lange Vorrede.
„Klar, ich hatte eine großartige Nacht!“ Dashiells Stimme troff vor Sarkasmus. „Wir haben Richards Sohn gefunden. Er hat den Jungen verwandelt und was dabei herausgekommen ist, war wirklich etwas ganz Besonderes!“
    Devon richtete sich verblüfft im Sessel auf. „Wie ist das möglich?“ Ein Grenzgänger wie Richard hätte niemals in der Lage sein sollen, Nachkommen zu erschaffen.
    Wenn er Jesse verwandelt hätte!
    Kaltes Entsetzen zog Devon die Brust zusammen.
    „Woher soll ich das wissen?!“ Dashiells Antwort riss ihn aus den Gedanken. „Du bist der Ältere, schon vergessen? Richard hat seinen Junior im Kofferraum der Familienkutsche gehalten, zusammen mit einem Snack für zwischendurch. Einer von unseren Leuten hat den Kofferraum aufgebrochen und der Kleine hat ihm zum Dank die Halsschlagader zerfetzt. Wir hatten die Aufmerksamkeit der gesamten Straße und der Polizei.“
    „Bist du in Sicherheit?“
    „Ja. Und wo immer du gerade bist, es sollte besser nicht in deiner Wohnung sein. Ich hatte vorhin das Vergnügen, mit Martin zu telefonieren. Sebastian ist stinksauer! Er will deinen Kopf. Wortwörtlich. Offiziell bin ich auf der Suche nach dir. Das war die beste Erklärung für mein Verschwinden, die mir eingefallen ist. Inoffiziell habe ich mich unter dem unauffälligsten Stein verkrochen, den ich finden konnte.“
„Gut.“
    „Martin hat sich übrigens unbeliebt gemacht.“
    „Wie das?“ Devon erhob sich und ging zum Fenster.
    „Zwei unserer Verbündeten haben das Gespräch zwischen Peta und ihrem Liebsten abgehört. Martin hat sich zweimal persönlich mit Richard getroffen, um den Überwachungsauftrag zu besprechen. Die Vampirin muss seinen Geruch gewittert haben. Ohne Martin wäre Richard wahrscheinlich nie verwandelt worden und wir hätten die Vampirinnen bereits gefasst.“
    „Das war äußerst unklug.“ Devons Blick folgte einem vorbeifahrenden Wagen. „Sie hätten es beide besser wissen müssen.“
    „Du bist aber weiterhin unbestritten die Nummer eins auf der Liste der unbeliebtesten Vampire von Melbourne. An deiner Stelle würde ich über einen Umzug nachdenken. Wo steckst du überhaupt?“
    „Bei Jesse.“
    „Schön. Kann ich aus deiner entspannten Stimmung schließen, dass es ihm gut geht?“
    Devon wandte sich zum Bett um und betrachtete Jesse. „Richard hat es nicht zu Ende gebracht. Er muss gestört worden sein.“
    „Gut für dich. Und jetzt? Irgendwelche Vorschläge, wie wir aus dem Mist rauskommen, in den du uns hineinmanövriert hast?“
    „Ich lasse mir etwas einfallen. Geh in unser Versteck, dort solltest du sicher sein. Ich werde eine Weile hierbleiben.“
    „Ich bin bereits dort. Wie lange ist ‚eine Weile’? Die Sonne geht bald auf.“
    „Bis er aufwacht.“
    „Und wo willst du schlafen? Im Gemüsefach seines

Weitere Kostenlose Bücher