Dark one 07 - Vampire lieben gefahrlich-neu-ok-08.12.11
zu ihm.
„Es gibt eine ganze Reihe zwingender Gründe, warum wir genau
das tun sollten“, widersprach er.
„Ach ja? Nenne mir einen, der nichts damit zu tun hat, dass
ihr es denen heimzahlen wollt.“
Kristoff öffnete den Mund, sah mich einen Augenblick von der
Seite an und warf dann seinem Bruder und seinem Cousin einen Hilfe suchenden
Blick zu.
„Na? Na?“ Ich sah sie ebenfalls an.
„Also, wir ...“ Andreas verstummte. Seiner Miene war
anzusehen, dass er angestrengt nachdachte. „Wir ... äh ...“
„Hab ich mir schon gedacht.“
„Er stellt eine Bedrohung dar“, warf Rowan plötzlich ein.
Die beiden anderen Vampire nickten eifrig.
„Eine gewaltige Bedrohung“, fügte Andreas hinzu.
„Für wen? Ich meine, abgesehen von euch Vampiren.“
„Für Kristoff’, sagte Rowan und zeigte auf ihn.
Kristoff wirkte ebenso überrascht, wie ich mich fühlte.
„Erkennt Kristoff doch nicht einmal“, widersprach ich. „Na
ja, zumindest kennt er ihn kaum. Immerhin hat er ihn eingesperrt und versucht,
ihn umzubringen, nachdem er mich nicht dazu bewegen konnte, den Job für ihn zu
erledigen, aber das ist jetzt zwei Monate her, und ich bin sicher, er hat
Kristoff inzwischen völlig vergessen.“
„Vielen Dank“, sagte die Liebe meines Lebens trocken.
Du weißt schon, was ich meine, Buh. Außerdem - solange
ich mich an dich erinnere, brauchst du dich nicht zu beklagen, sagte
ich und warf ihm eine gedankliche Kusshand zu.
Seine Finger hielten meine noch ein wenig fester.
„Noch irgendwelche Vorschläge, bevor ich meine Beweisführung
abschließe?“, fragte ich die drei.
Für ein paar Sekunden war das leise Rauschen der Klimaanlage
das einzige Geräusch.
„Ich hasse es ja, etwaige Illusionen zu zerstören, die du
den Direktor betreffend hegen magst, Pia, aber ich fürchte, es gibt einen
wirklich triftigen Grund für uns, ihn und die anderen Schnitter zur Rede zu
stellen.“ Alec stand gegen den Türrahmen gelehnt und trug eine mäßig
interessierte Miene zur Schau, so als ob er sich langweilte.
„Und was sollte das sein?“, fragte ich.
Er lächelte. „Du.“
„Ich? Ich stehe Frederic doch in keiner Weise im Weg.“ „Du
bist eine Zorya und eine Auserwählte. Sicher gehörst du der Bruderschaft
inzwischen schon lange genug an, um zu wissen, wie heftig sie auf alles
reagieren, was mit uns zu tun hat. In ihren Augen bist du ein Gräuel, durch
deine Beziehung mit Kristoff beschmutzt, ein Widerspruch zu allem, was heilig
ist. Du musst, koste es, was es wolle, zerstört werden, bevor du noch
irgendjemand anders kontaminieren kannst.“
Ich starrte ihn mit erschlafftem Unterkiefer ein, zwei
Augenblicke an. „Aber ...
die Schnitter haben mir eine Abmachung angeboten. Sie werden
mich exekrieren, sobald ich Ulfur habe.“ Er warf mir einen mitleidigen Blick
zu.
Ich lehnte mich gegen Kristoff, da ich Trost brauchte.
„Es sagt viel über die Reinheit deines Charakters aus, dass
du geglaubt hast, was die Schnitter sagten, aber unglücklicherweise kennen wir
sie von alters her. Sie werden ihre Abmachung mit dir nicht einhalten.“
Kristoff?
Ich fürchte, er hat recht, sagte er langsam. Du
wusstest das?, fragte ich erstaunt.
Ich habe gleich vermutet, dass die Schnitter die Abmachung,
die sie mit dir getroffen haben, nicht einhalten würden, ja. Aber ich
wusste es nicht sicher, und da du dir mehr als alles andere wünschtest,
nicht länger eine Zorya zu sein, schien es mir lohnend, es zumindest zu
versuchen.
Du hättest mir deinen Verdacht ruhig mitteilen können,
weißt du. Ich bin schon ein großes Mädchen, Kristoff. Ich kann so ein
bisschen Ärger schon ertragen.
Ich hatte keinerlei Beweise, weder dafür noch dagegen.
„Tut mir leid, aber eine vage Bedrohung von wegen ,es könnte
aber doch sein’
ist immer noch nicht genug“, sagte ich, nachdem ich die
ganze Angelegenheit gründlich durchdacht sowie mir vorgenommen hatte, mit
Kristoff ein längeres Gespräch über meine Erwartungen an eine Beziehung zu
führen. So unglaublich gut aussehend und atemberaubend sexy er auch sein
mochte, er hatte noch eine Menge über Beziehungen zu lernen. „Mir ist ja klar,
dass ich euch nicht aufhalten kann, aber von mir habt ihr keinerlei Hilfe zu
erwarten. Mein Job ist es jetzt, Ulfur zu finden. Die Spur zum Ilargi hat sich
zwar als Sackgasse erwiesen, aber ich gebe noch lange nicht auf.“
„Ausgezeichnet“, verkündete Alec und trat in die Mitte des
Raumes. Seine Augen funkelten vor Vergnügen.
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