Dark Secrets 3 - Berührt (German Edition)
dessen muskulöser Körper in einem weißen Krankenhausnachthemd steckte, ins Bett gehoben. Spock schob den Infusionsständer an den Nachttisch und kontrollierte die Laufgeschwindigkeit, während der junge Arzt, dessen Namen Amanda nicht kannte, ihn zudeckte.
„Es wäre möglich, dass ihm schlecht wird“, sagte er an sie gewandt. „Geben Sie einfach Bescheid, falls etwas nicht stimmt. Unter der 26 erreichen Sie uns Tag und Nacht.“
Erst als er auf das Telefon zeigte, begriff Amanda, dass er von einer Kurzwahltaste gesprochen hatte.
„Gut, vielen Dank, Doktor.“ Sie versuchte sich an einem Lächeln, das ihr sogar gelang. Immerhin war Nicolai heil wieder im Bett und schien offenbar keinen allzu großen Schaden genommen zu haben.
„Ich bringe Sie nach draußen“, sagte Spock und ließ Amanda mit dem bewusstlosen Nicolai alleine.
Krampfhaft verschränkte sie ihre Finger vor der Brust und machte einen Schritt auf ihn zu. Man hatte ihn gewaschen und seine Kratzer gesäubert. Zwar hatte er mehrere blaue Flecken, die sich teilweise schon gelb verfärbten im Gesicht, aber es war nicht unförmig angeschwollen, soweit man das unter dem Bart erkennen konnte.
Vorsichtig und leise setzte sie sich zu ihm auf die Bettkante und schob ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Wie es wohl sein würde, wenn er das erste Mal die Augen wieder aufschlug. Sie betrachtete seine hohen Wangenknochen, die strenge Linie eines Kiefers. Seine vollen Lippen waren etwas trocken, doch seine Haut war nicht mehr ganz so blass, wie zuvor.
Als Spock zurück ins Zimmer kam, zog sie rasch die Hand zurück und legte sie in ihren Schoß.
Er kontrollierte Nicolais Puls und sah Amanda an.
„Sie haben es geschafft. Sie haben ihn gerettet.“
Amanda lachte freudlos. „Wenn Sie nicht aufgetaucht wären, würden wir jetzt beide … bei den Fischen schlafen, oder wie heißt das in Russland?“
Spocks Mundwinkel zuckten, eine seltsame Regung in seinem ernsten Gesicht. „Sie haben für ihn viel geopfert, Amanda. Ohne Sie wäre Nicolai jetzt tot. Er ist Ihnen zu großer Dankbarkeit verpflichtet.“
Amanda sah in Nicolais regungsloses Gesicht und schluckte die bitteren Tränen hinab. „Ich will seine Dankbarkeit aber nicht.“ Ich will etwas anderes , fügte sie im Geiste hinzu.
Spock schien ihr den gedachten Satz auch so anzusehen. „Wollen Sie etwas essen?“
Amanda schüttelte den Kopf. „Ich esse, wenn er aufwacht.“
Ihr Tonfall machte deutlich, dass sie in diesem Punkt nicht umzustimmen war. Spock nickte verstehend.
„Ich schlafe in dem Schlafzimmer unten. Wenn Sie etwas brauchen, rufen Sie mich. Wenn Sie Hunger haben, rufen Sie unten im Restaurant an.“ Mit diesen Worten war er aus dem Zimmer verschwunden und Amanda blieb zurück mit dem schlafenden Nicolai.
Sie zog sich einen Stuhl ans Bett und setzte sich darauf, legte die Füße vorsichtig auf die Bettkante neben seine Beine. Zwar wäre das Bett breit genug für fünf Leute gewesen, doch sie wollte ihn nicht bedrängen. Sie wollte einfach nur bei ihm sein, wenn er aufwachte.
IV
Als sie sich gähnend streckte, wäre sie beinah vom Stuhl gefallen. Im letzten Moment fing sie sich und verhinderte eine sicherlich schmerzhafte Landung auf dem sündhaft teuren Steinfußboden.
„Vorsicht, Doc!“
Amanda fuhr auf und fiel bei der Gelegenheit ein zweites Mal beinah vom Stuhl. Nicolai lag zwar noch immer reglos im Bett, doch aus seinem Gesicht strahlten sie seine tiefgrünen Augen an. Er hatte ein leises Lächeln auf den Lippen, auch wenn ihm deutlich anzusehen war, dass es ihn ziemliche Anstrengung kostete.
„Du bist wach“, hauchte Amanda. Das Gefühl, das sie überkam, nun, da seine Lebensgeister zurückgekehrt waren, konnte das Wort Glück nicht einmal annähernd beschreiben.
Am liebsten hätte sie sich auf ihn gestürzt und wäre ihm schluchzend um den Hals gefallen. Doch sie beließ es dabei zu strahlen und blinzelte hastig ein paar Tränen weg.
„Und du bist hier“, gab er zurück.
Als Amanda die Erleichterung in seinen Worten hörte, entspannte sie sich augenblicklich ein wenig. Sie hatte nicht gewusst, wie er reagieren würde, wenn er sie sah.
„Die Sache mit diesen Entführungen scheint langsam eine dumme Angewohnheit von uns zu werden.“ Ihre Stimme war noch immer etwas brüchig.
„Eine Angewohnheit, die wir nicht weiter kultivieren sollten“, gab Nicolai zurück und versuchte eine Hand zu heben, die Finger zu bewegen, was ihm auch gelang.
„Wie
Weitere Kostenlose Bücher