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Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche

Titel: Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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bestand, sie hasse ihn. Elende kleine Spaßverderberin, wo er doch sein Bestes getan hatte, ihr Vergnügen zu bereiten! Aber jetzt interessierte ihn das nicht mehr. Er wollte keine andere als Carlina.
   Er fand sie in den Nähräumen, wo sie die Frauen beaufsichtigte, die Leinenkissen herstellten, und winkte sie von ihnen weg. Wieder wunderte er sich darüber, warum er so verrückt nach diesem unscheinbaren Mädchen war, wenn rings um sie so viele hübsche waren. Lag es nur daran, daß sie die Tochter des Königs war, daß sie als Kinder zusammen gespielt hatten? Ihr Haar war streng aus dem Gesicht gestrichen und fest eingeflochten, doch trotzdem hingen Flusen darin, und ihr blaukariertes Kleid hatte er, so kam es ihm vor, jeden Tag gesehen, seit sie zehn Jahre alt war. Oder ließ sie sich einfach ein neues machen, wenn sie das alte abgetragen hatte oder aus ihm herausgewachsen war?
   Er sagte: »Du hast Federn im Haar, Carlina.«
   Geistesabwesend zupfte sie daran und lachte. »Natürlich, einige der Frauen stopfen Federbetten für den Winter und machen Kissen. ich herrsche über die Federn, während die Frauen meiner Mutter das Fleisch der Vögel für den Winter einsalzen und pökeln.« Sie blickte auf das bißchen Flaum nieder, das an ihren Fingern klebte. »Weißt du noch, Pflegebruder, wie du und ich und Beltran uns in einem Jahr an die Fässer mit Federn machten und die Federn in sämtlichen Nähzimmern herumflogen? Ich fühlte mich so schuldig, weil du und Beltran geschlagen wurdet, und ich wurde nur ohne Abendessen auf mein Zimmer geschickt!«
   Bard lachte. »Dann sind wir besser weggekommen, denn ich möchte lieber geschlagen werden als einen Tag hungern, und ich bezweifle nicht, daß Beltran der gleichen Meinung ist! Und in all diesen Jahren habe ich gedacht, daß du am schlechtesten dabei weggekommen bist!«
   »Aber ich hatte mir den Streich ausgedacht. Du und Beltran und auch Geremy, ihr wurdet immer für Ungezogenheiten geschlagen, die ich ausgeheckt hatte«, sagte sie. »Wir hatten viel Spaß in jener Zeit, nicht wahr, Pflegebruder?«
   »Ja, das hatten wir.« Bard ergriff ihre Hände. »Aber ich möchte dich jetzt nicht mehr Pflegeschwester nennen, Carlina mea . Und ich bin gekommen, dir große Neuigkeiten mitzuteilen.«
   Sie lächelte zu ihm hoch. »Was für Neuigkeiten, mein versprochener Gatte?« Sie sprach das Wort schüchtern aus.
   »Der König, dein Vater, hat mir den Befehl über Truppen gegeben«, platzte er freudestrahlend heraus. »Ich soll mit drei Dutzend ausgewählten Männern eine Karawane mit Haftfeuer ergreifen… Dem Namen nach ist Beltran der Befehlshaber, aber du weißt, und ich weiß es auch, daß das Amt in Wirklichkeit meins ist… und ich soll die Männer selbst aussuchen und Leroni mitbekommen… «
   »O Bard, wie wundervoll!« Gegen ihren Willen freute sie sich über sein Glück. »Ich bin so froh für dich! Sicher bedeutet das - wie du, ich weiß es, hoffst -, daß du vom Bannerträger zu einem seiner Hauptleute aufsteigen und vielleicht eines Tages alle seine Truppen führen wirst!«
   Bard versuchte, nicht allzuviel Stolz zu zeigen. »Der Tag liegt bestimmt noch viele Jahre in der Zukunft. Aber es zeigt, daß dein Vater fortfährt, gut von mir zu denken. Ich habe mir gedacht, Carlina mea, wenn ich bei dieser Mission Erfolg habe, dann wird er vielleicht unsere Hochzeit ein halbes Jahr vorverlegen, und wir können zu Mittsommer heiraten… «
   Carlina versuchte, ein unwillkürliches Zusammenzucken zu unterdrücken. Sie und Bard mußten heiraten. Es war ihres Vaters Wille, der Gesetz im Land Asturias war. Sie wünschte Bard aufrichtig alles Gute; es gab keinen Grund, warum sie keine Freunde sein sollten. Und schließlich machte es nicht viel aus, ob zu Mittwinter oder Mittsommer. Doch auch wenn sie sich das sagte, sie konnte nicht zustimmen.
   Bards Begeisterung war jedoch so groß, daß sie es nicht fertigbrachte, sie zu ersticken. Sie wich aus: »Das wird geschehen, wie mein Vater und Herr es will, Bard.«
   Bard sah in ihren Worten nur angemessene jungfräuliche Schüchternheit. Er drückte ihre Hände fester. »Wirst du mich zum Lebewohl küssen, meine versprochene Frau?«
   Wie konnte sie ihm das abschlagen? Sie ließ es zu, daß er sie an sich zog, und seine Lippen, hart und fordernd, raubten ihr den Atem. Er hatte sie noch nie geküßt, abgesehen von dem brüderlichen und ehrerbietigen Kuß, den sie vor Zeugen bei ihrer

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