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Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche

Titel: Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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sagen, sie sollen sich auf Stromschnellen gefaßt machen.« Er ritt zwischen ihnen umher, sprach mit diesem und jenem und sagte dem Mann, dessen Pferd lahmte, er solle das nehmen, dessen Reiter umgekommen war. Dann lenkte er sein Pferd nahe an Beltran heran und sagte: »Reite neben mir, Pflegebruder. Ich möchte nicht vor das Angesicht meines Herrn und Königs treten müssen, wenn ich es zugelassen habe, daß du in den Stromschnellen getötet wurdest. Fielest du in der Schlacht, glaube ich, daß er es verwinden könnte. Aber für etwas anderes will ich nicht verantwortlich sein.«
   Beltran lachte. »Meinst du, du reitest soviel besser als ich, Bard? Da irrst du dich! Ich glaube, du überschreitest deine Vollmacht. Ich, nicht du, habe den Befehl über diese Expedition!« Doch er sagte es lachend, und Bard zuckte die Schultern.
   »Wie du willst, Beltran, aber im Namen der Götter, sei vorsichtig. Mein Pferd ist größer und schwerer als deins, weil es mein Gewicht zu tragen hat, und ich mußte alle Kräfte anstrengen, um im Sattel zu bleiben!«
   Er wendete sein Pferd und ritt wieder zu Meister Gareth. »Es ist unmöglich, daß Mistress Melora die Furt auf diesem kleinen Esel überquert, wenn Euer Zauber versagt. Kann sie auf einem Pferd sitzen?«
   Meister Gareth antwortete: »Ich bin ihr Vater, nicht ihr Mentor oder der Herr ihres Geschicks. Warum fragt Ihr die Dame nicht selbst?«
   Bard schob das Kinn vor. »Ich habe nicht die Gewohnheit, Frauen Fragen zu stellen, wenn ein Mann anwesend ist, der ihnen Befehle erteilen kann. Aber wenn Ihr darauf besteht - nun, Damisela , könnt Ihr reiten? Wenn ja, wird Euer Vater Mistress Mirella zu sich auf sein Pferd setzen, da sie leichter ist als Ihr, und Ihr sollt ihr Pferd nehmen, das recht ruhig aussieht.«
   »Ich möchte mich lieber auf meines Vaters Psi-Kräfte und meine eigenen verlassen«, erwiderte Melora fest. »Glaubt Ihr, ich will mein armes Eselchen dem Ertrinken überlassen?«
   »Oh, Hölle und Verdammnis, Frau!« entfuhr es Bard. »Wenn Ihr es fertigbringt, auf einem Pferd zu sitzen, wird einer meiner Männer Euren Esel führen. Ich nehme an, das Vieh kann schwimmen!«
   »Du mußt dein Bestes tun, um zu reiten, Melora«, fiel Meister Gareth ein. »Und Weißfell bleibt nichts anderes übrig, als zu schwimmen. Ich bin sicher, er kann im Wasser besser für sich selbst sorgen als du. Mirella, mein Kind, gib Melora dein Pferd und steige hinter mir in den Sattel.«
   Hurtig kletterte sie auf den Pferderücken, aber die zusehenden Männer erhaschten doch einen Blick auf lange, wohlgeformte Beine in rot und blau geringelten Strümpfen. Sie setzte sich zurecht, strich ihre Röcke glatt und faßte den alten Laranzu um die Mitte. Bard persönlich half, die dicke, ungewandte Melora auf das Pferd des anderen Mädchens zu heben. Dort oben hockte sie, dachte er unbarmherzig bei sich, wie ein auf den Sattel geworfener Sack Mehl.
   »Sitzt ein wenig gerader, vai leronis , ich bitte Euch inständig, und haltet die Zügel fester.« Bard seufzte. »Ich sollte wohl lieber neben Euch reiten und Euer Pferd führen.«
   »Das wäre freundlich von Euch«, sagte Meister Gareth, »denn wir müssen uns völlig auf den Gegenzauber konzentrieren. Und ich wäre auch sehr dankbar dafür, wenn einer Eurer Männer Meloras Esel führen wollte, weil sie Angst um ihn haben wird.«
   Einer der Veteranen platzte lachend heraus: »Mistress Melora, wenn Ihr dies Wasser durch einen Zauber beruhigen könnt, will ich Euren kleinen Esel wie ein Baby quer über meinen Sattel nehmen!«
   Sie kicherte. Fett und unbeholfen, wie sie war, hatte sie doch eine süße Stimme und ein entzückendes Lachen. »Ich fürchte, das würde ihm mehr Angst einjagen als die Stromschnellen, Sir. Wenn Ihr ihn führt, wird er es schon irgendwie fertigbringen, hinter dem Schwanz Eures Pferdes herzuschwimmen.«
   Der Veteran brachte ein Seil und band den Zügel des Esels an den Zügel seines eigenen Pferdes. Bard ergriff die Zügel von Meloras Pferd. Wie schade war es, dachte er, daß es nicht die hübsche Mirella war, und wieder hörte er Meloras süßes Lachen. Voll Unbehagen fragte er sich, ob sie seine Gedanken lesen könne, und riß sich von dieser Überlegung los. Dies war kein Zeitpunkt, über Frauen nachzudenken, nicht wenn sie eine verhexte Furt durchqueren mußten und ihnen ein Kampf bevorstand!
   »Um der Liebe aller Götter willen, Meister Gareth, fangt mit Eurem

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