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Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche

Titel: Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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für den Feldzug ausgesucht hatte, solche, die nur darauf warteten, daß er zu Schaden kam, daß er irgendeinen schrecklichen, nie wiedergutzumachenden Fehler beging. Hatte der König ihm dies Kommando nur gegeben, damit er sich übernahm, damit er sich als der grüne, unerfahrene Krieger sah, der er war?
   Trotz seines Triumphs und der Auszeichnung auf dem Schlachtfeld von Snow Glen war er noch ein Junge. Konnte er diese Mission überhaupt durchführen? Hoffte der König, daß er versagte, so daß er ihm Carlina verweigern konnte? Was mochte vor ihm liegen, wenn er versagte? Würde er degradiert, in Schande nach Hause geschickt werden?
   Er ritt nach vorn, um sich Meister Gareth anzuschließen, der den unteren Teil seines Gesichts in einen dicken, roten Strickschal gehüllt hatte, während ihm die Kapuze des grauen Zauberermantels über die Augen fiel. Bard fragte schroff: »Könnt Ihr gar nichts gegen dies Wetter unternehmen? Ist das ein beginnender Blizzard oder nur ein Schneegestöber?«
   »Ihr verlangt zuviel von meinen Kräften, Sir«, antwortete der ältere Mann. »Ich bin ein Laranzu , kein Gott; das Wetter kann ich nicht befehligen.« Ein Mundwinkel verzog sich in einem Anflug von Humor zu einem schiefen Lächeln. »Glaubt mir, Meister Bard, wenn ich das Wetter befehligen könnte, würde ich es schon meinetwegen tun. Ebenso wie Ihr friere ich und bin vom Schnee geblendet, und meine Knochen sind älter und fühlen die Kälte stärker.«
   Bard war wütend, daß er seine eigene Unzulänglichkeit eingestehen mußte. »Die Männer murren, und ich habe ein wenig Angst vor einer Meuterei. Ein Winterfeldzug - solange das Wetter gut war, machte es ihnen nichts aus. Aber jetzt - «
   Meister Gareth nickte. »Das ist mir klar. Nun, ich will festzustellen versuchen, wie weit sich dieser Sturm erstreckt und ob wir bald aus ihm hinauskommen. Doch gehört die Wetter-Magie nicht zu meinen besonderen Fähigkeiten. Darin ist nur einer der Laranzu'in seiner Majestät gut, und das ist Meister Robyl, der mit dem König nach Hammerfell geritten ist. Er meinte, im Norden am Rand der Hellers, wo die Schneefälle heftiger sind, werde er nötiger gebraucht. Aber ich werde mein Bestes tun.«
   Und als Bard sich abwandte, setzte er hinzu: »Seid guten Mutes, Sir. Der Schnee erschwert uns das Vorankommen, aber uns längst nicht so sehr wie der Karawane mit dem Haftfeuer . Dort müssen sie all diese Karren und Wagen durch den Schnee schieben, und wenn er zu tief wird, können sie überhaupt nicht mehr weiter.«
   Bard sagte sich, daß er daran hätte selbst denken sollen. Schnee machte die Karren und Wagen der Karawane unbeweglich, während leichte Reiterei immer noch durchkommen und kämpfen konnte. Außerdem, wenn es stimmte, daß zum Schutz der Karawane Trockenstädter-Söldner angeheuert waren, die aus einem wärmeren Klima stammten, mochten sie durch den Schnee in Verwirrung geraten. Bard ritt zu den Männern, hörte sich ihr Murren und ihre Proteste an und hielt ihnen das vor Augen. Obwohl der Schnee nicht aufhörte zu fallen und sogar noch dichter wurde, schien der Gedanke sie ein bißchen aufzumuntern.
   Die Wolken und der fallende Schnee wurden jedoch immer dicker, und nach einem Wort mit Beltran ließ Bard früh haltmachen. Nichts war dabei zu gewinnen, wenn er murrende Männer zwang, sich durch den gleichen Schnee vorwärtszumühen, der ihre Beute an Ort und Stelle festhielt. Nach dem anstrengenden Tag waren die Männer müde und entmutigt, und einige würden nur ein paar kalte Bissen zu sich genommen und sich sofort in ihre Decken eingerollt haben. Aber Bard bestand darauf, daß Feuer angezündet und warmes Essen gekocht wurde. Er wußte, das tat mehr für die Moral der Männer als alles andere. Das Lager wirkte auch richtig fröhlich, als einmal die Flammen von flachen Steinen hochloderten und mit den abgefallenen Zweigen eines verlassenen Obstgartens - vor ein paar Jahrzehnten von der Nußfäule verwüstet - genährt wurden. Einer der Männer brachte eine kleine Sackpfeife zum Vorschein und begann zu spielen, trauervolle Weisen, die älter waren als die Welt. Die jungen Frauen schliefen in ihrem gemeinsamen Zelt, aber Meister Gareth gesellte sich zu den Männern um das Feuer, und nach einer Weile - zwar protestierte er und sagte, er sei weder Musikant noch Barde - ließ er sich überreden, ihnen die Geschichte von dem letzten Drachen zu erzählen. Bard saß neben Beltran im Schatten des Feuers,

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