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Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche

Titel: Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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kaute auf Trockenobst und hörte mit zu, wie der letzte Drache von einem der Hastur-Sippe erschlagen worden war und wie alle Vierbeiner und Vögel in den Hundert Königreichen, als sie mit dem Laran der Tiere spürten, daß der letzte seines Volkes tot war, ein Klagegeschrei angestimmt hatten, in das sogar die Banshees einfielen aus Trauer um den letzten des weisen Schlangengeschlechts… und der Sohn Hasturs selbst, der neben der Leiche des letzten Drachen auf Darkover stand, hatte gelobt, nie wieder zum Sport auf irgendein lebendes Wesen Jagd zu machen. Als Meister Gareth die Geschichte zu Ende erzählt hatte, applaudierten die Männer und baten um mehr, aber er schüttelte den Kopf und sagte, er sei ein alter Mann und den ganzen Tag geritten und werde sich jetzt in seine Decken hüllen.
   Bald darauf lag das Lager dunkel und still da. Nur das mit grünen Zweigen bedeckte kleine rote Auge des Feuers, das man zur Zubereitung des warmen Breis am Morgen brauchte, knisterte und beobachtete unter seiner Decke hervor. Ringsumher zeigten dunkle Dreiecke, wo die Männer in ihren Decken unter wasserfesten Planen lagen, die sie als niedrige Dächer vor dem immer noch fallenden Schnee schützten. Es waren mit gegabelten Stöcken gestützte offene Halbzelte, von denen jedes zwei, drei oder vier Männer beherbergte, die sich aneinanderdrängten und Decken und Körperwärme teilten. Beltran lag an Bards Seite und sah merkwürdig klein und jungenhaft aus. Bard war noch wach. Er blickte in das Feuer und die weiß-silbernen Streifen, die der Schnee wie blasse Pfeile gegen das Licht aufblitzen ließ. Irgendwo, nicht weit von ihnen, saß der Feind mit seinen schweren Karren und Packtieren im Schnee fest.
   Neben ihm sagte Beltran leise: »Ich wünschte, Geremy wäre bei uns, Pflegebruder.«
   Bard lachte beinahe lautlos. »Das wünschte ich mir anfangs auch. Jetzt bin ich nicht mehr so sicher. Vielleicht sind zwei grüne Jungen mit Befehlsgewalt genug, und Meister Gareths Erfahrung und Weisheit kommen uns sehr zustatten. Dafür reitet Geremy, der ein unerfahrener Laranzu ist, mit deinem Vater, der ein fähiger Kommandant ist… Möglicherweise dachte er, wenn wir drei zusammen wären, sähe das Ganze zu sehr nach einem der Jagdausflüge aus, die wir als Jungen unternahmen… «
   »Ich denke oft an die Zeit«, sagte Beltran, »als wir drei noch jünger waren und wie jetzt hinausritten. Wir lagen zusammen und blickten ins Feuer und redeten von der Zukunft, wenn wir Männer sein und zusammen ins Feld ziehen würden, in einen richtigen Krieg und nicht in die Scheinschlachten mit Chervine-Herden… Weißt du das noch, Bard?«
   Bard lächelte in der Dunkelheit. »Das weiß ich noch. Was planten wir für großartige Feldzüge, wie wollten wir das ganze Land von den Hellers bis zu den Ufern des Carthon und noch das jenseits des Meers unterwerfen… Nun, soviel ist wahr geworden von unseren Träumen, wir reiten alle in den Krieg, genauso, wie wir es vorhatten, als wir noch kaum wußten, an welchem Ende man ein Schwert anfassen muß...«
   »Und jetzt ist Geremy ein Laranzu , der mit dem König reitet, und er denkt nur noch an Ginevra, und du bist des Königs Bannerträger, wegen Tapferkeit ausgezeichnet und verlobt mit Carlina, und ich… « Prinz Beltran seufzte in der Dunkelheit. »Nun ja, zweifellos werde ich eines Tages wissen, was ich vom Leben verlange, und wenn ich es nicht tue, wird mein Vater und König es mir sagen.«
   »Ach, du«, lachte Bard, »eines Tages wird dir der Thron von Asturias gehören.«
   »Das ist keine Sache, über die man lacht«, verwies ihn Beltran, und seine Stimme klang ernst. »Zu wissen, daß ich nur über meines Vaters Grab und durch seinen Tod an die Macht kommen werde… Ich liebe meinen Vater, Bard, und doch glaube ich manchmal, ich werde wahnsinnig, wenn ich an seinem Schemel stehen und darauf warten muß, daß ich etwas Richtiges zu tun bekomme… Ich kann nicht einmal das Königreich verlassen und auf Abenteuer ausziehen, was jedem anderen Untertan freisteht.« Bard spürte, daß der Jüngere erschauerte. »Mir ist so kalt, Pflegebruder.«
   Einen Augenblick lang hatte Bard das Gefühl, Beltran sei nicht älter als sein kleiner Bruder, der sich an ihn geklammert und geweint hatte, als er an den Hof des Königs geschickt wurde. Unbeholfen klopfte er Beltrans Schulter. »Hier, da hast du noch ein Stück Decke, ich empfinde die Kälte nicht so stark wie du, das war schon

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