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Darkover 11 - Das Zauberschwert

Titel: Darkover 11 - Das Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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düsteres Wasser alles, was nicht ganz in der Nähe war. Aber mit Hilfe seines Sternensteins erkannte Damon, daß es wirkliche Menschen auf wirklichen Pferden waren. Kein jemals geborenes Pferd hätte so lange still gestanden, daß ein Katzenmann hätte aufsteigen können. Auch waren das nicht die leeren Gesichter der Dorfbewohner, durch Terror apathisch geworden.
   »Trockenstädter«, brummte Eduin. »Der Herr des Lichts sei mit uns!«
   Damon fiel ein, wo er große, blonde, drahtige Männer wie diese schon gesehen hatte. Das Wüstenvolk drang nur selten in diesen Teil der Welt vor, aber gelegentlich begegnete man einer einzelnen Karawane, die stumm und rasch ihrer Heimat entgegenstrebte.
   Und unsere Pferde sind bereits müde! Ob die Trockenstädter sich uns feindlich zeigen werden… ?
   Er zögerte. Rannan faßte seinen Arm. »Auf was warten wir noch? Machen wir, daß wir hier wegkommen.«
   »Sie brauchen nicht unbedingt Feinde zu sein«, gab Damon zu bedenken. Menschen würden sich dem Katzenvolk doch bestimmt nicht anschließen, um menschliche Ansiedlungen zu plündern und zu terrorisieren?.
   Eduins Mund war eine gerade, harte Linie. »Kleine Trupps von ihnen haben voriges Jahr an der Seite des Katzenvolkes gekämpft, und ich habe gehört, daß Katzenwesen den Trockenstädtern bei der Sache unten in Carthon geholfen haben. Sie treiben auch Handel miteinander. Zandru weiß, welche Waren sie anbieten und welche sie dafür bekommen, aber der Handel selbst ist Tatsache.«
   Damon sank der Mut. Sie hätten auf der Stelle fliehen sollen. Dazu war es jetzt zu spät, also machte er das Beste daraus. »Die da sind vielleicht Händler« sagte er, »und haben nichts mit uns zu schaffen.« Jedenfalls waren sie mittlerweile so nahe herangekommen, daß der an der Spitze reitende Trockenstädter sein Tier anhielt. »Wir müssen es einfach mit selbstsicherem Auftreten schaffen. Haltet euch bereit, aber zieht die Schwerter erst, wenn ich euch das Zeichen gebe oder sie uns angreifen.«
   Der Anführer der Trockenstädter sah, lässig im Sattel sitzend, auf sie nieder, ein leichtes Hohnlächeln auf dem Gesicht - oder war es sein normaler Ausdruck? » Hali-imyn , bei Nebran! Wer hätte das gedacht?« Sein Blick wanderte die leere Straße hinunter. »Was tut ihr immer noch hier?«
   »Corresanti ist schon länger ein Dorf der Alton-Domäne, als Shainsa auf der Ebene steht«, gab Damon zurück. Er versuchte, die Reiter hinter dem Anführer zu zählen. Sechs, acht - zu viele! »Ebenso gut könnte ich Euch fragen, ob Ihr von Euren normalen Handelswegen abgeirrt seid, und einen Geleitbrief von Lord Alton verlangen.«
   »Die Tage der Geleitbriefe sind in den Kilghardbergen vorbei«, erklärte der Anführer. »Nicht mehr lange, und ihr müßt um Erlaubnis bitten, wenn ihr hier reiten wollt.« Ein träges Grinsen entblößte seine Zähne. Er stieg vom Pferd, und die Männer hinter ihm folgten seinem Beispiel. Damons Hand glitt in den Korbgriff seines Schwertes, und die kleine Matrix dort fühlte sich glatt und heiß in seiner Handfläche an…
   … Dom Esteban legte das Fleischbrötchen hin, das er gerade aß, und lehnte sich in seinen Kissen zurück. Seine Augen starrten. Der Diener, der ihm das Essen gebracht hatte, sprach ihn an, aber er antwortete nicht…
   »Es wird noch sehr lange dauern, bis ich um die Erlaubnis frage, das Land meiner Verwandten zu durchqueren«, sagte Damon. »Aber was tut ihr hier?« Seine Stimme klang in seinen eigenen Ohren schrill und schwach.
   »Wir?«, fragte der Trockenstädter. »Wir sind friedliche Händler, nicht wahr, Kameraden?« Von den Männern hinter ihm kam ein Chor von Zustimmungen. Besonders friedlich sahen sie nicht aus. ( Natürlich taten das Trockenstädter nie , schoß es Damon in einem Sekundenbruchteil durch den Kopf.) Ihre Schwerter stachen von ihren Hüften in einem aggressiven Winkel griffbereit in die Höhe, und ihre Haltung war die von Prahlhänsen in einer Kneipe. Die Pferde begannen, nervös den Boden zu scharren, und ängstliches Schnauben füllte die Luft.
   »Friedliche Händler«, bekräftigte der Anführer und spielte mit dem Verschluß seines Hemdmantels, »die ihren Geschäften mit der Erlaubnis des Herrn dieses Landes nachgehen. Wir erledigen ein paar kleine Aufträge für ihn.« Er riß die Hand aus dem Mantel, und sie hielt ein langes häßliches Messer. Gleichzeitig zog er sein langes, gerades Schwert aus der Scheide.

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