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Darkover 12 - Der verbotene Turm

Titel: Darkover 12 - Der verbotene Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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schlagen. Und Vater ging auf mich los. Oh, Andrew, er sagte schreckliche Sachen. Du habest seine Gastfreundschaft missbraucht, du habest mich missbraucht, du habest mich verführt... «
    »Verdammter alter Tyrann!«, rief Damon wütend aus. Andrew verzog nur zornig den Mund. »Wenn er glaubt, dass... «
    »Er glaubt es jetzt nicht mehr.« In Callistas Augen glomm ein Schimmer ihrer alten Fröhlichkeit auf. »Leonie erinnerte ihn daran, dass ich keine dreizehn Jahre mehr bin, dass er, als die Tore von Arilinn sich damals hinter mir schlossen, jedes Recht abgetreten habe, mir die Heirat zu erlauben oder zu verbieten, dass selbst in dem Fall, wenn Leonie mich ungeeignet gefunden und aus dem Turm weggeschickt hätte, bevor ich mündig und zur Frau erklärt war, es ihr und nicht sein Recht gewesen wäre, einen Gatten für mich zu suchen. Sie hatte noch mehr solcher Wahrheiten für ihn, die er gar nicht gern hörte.«
    »Evanda sei gepriesen, dass du wieder lachst, Liebling!«, rief Ellemir. »Wie nahm Vater diese unfreundlichen Wahrheiten auf?«
    »Nun, sie passten ihm nicht, wie du dir vorstellen kannst«, antwortete Callista. »Doch am Ende konnte er nichts anderes tun, als sie zu akzeptieren. Ich glaube, er war sogar froh, dass er mit Leonie streiten konnte. Wir haben uns, seit er verwundet wurde, alle viel zu sehr nach seinen Launen gerichtet. Allmählich handelte er wieder wie sein altes Selbst, und vielleicht fühlte er sich auch ein bisschen mehr wie sein altes Selbst. Als er dann murrend zugestimmt hatte, legte es Leonie darauf an, ihn zu bezaubern. Sie erzählte ihm, wie glücklich er sei, zwei voll erwachsene Schwiegersöhne zu haben, die das Gut für ihn bewirtschaften, so dass Domenic seinen Platz im Rat einnehmen kann, und zwei Töchter, die hier leben und ihm Gesellschaft leisten. Endlich sagte er, Leonie habe es ja klargemacht, dass ich seinen Segen nicht brauche, um zu heiraten, aber er bittet dich, zu ihm zu kommen und seinen Segen in Empfang zu nehmen.«
    Andrew war immer noch zornig. »Wenn der alte Tyrann meint, ich gebe einen Pfifferling um seinen Segen – oder auch um seinen Fluch... «, begann er. Damon legte die Hand auf sein Handgelenk und unterbrach ihn.
    »Andrew, das bedeutet, dass er dich als Sohn in seinem Haus aufnimmt, und um Callistas willen solltest du es mit Würde über dich ergehen lassen. Callie hat bereits eine Familie verloren, als sie sich deinetwegen entschloss, nicht nach Arilinn zurückzukehren. Nur wenn du ihn so hasst, dass du nicht in Frieden mit ihm unter einem Dach leben kannst... «
    »Ich hasse ihn überhaupt nicht«, entgegnete Andrew, »aber ich kann für meine Frau in meiner eigenen Welt sorgen. Ich will nicht ohne einen Pfennig zu ihm kommen und seine Mildtätigkeit annehmen.«
    Damon sagte leise: »Die Mildtätigkeit, Andrew, liegt auf deiner und meiner Seite. Er kann noch viele Jahre leben, aber er wird nie wieder einen Fuß auf den Boden setzen. Domenic muss seinen Platz im Rat einnehmen. Sein jüngerer Sohn ist ein Kind von elf. Wenn du ihm Callista nimmst, überlässt du ihn der Gnade von bezahlten Fremden oder von entfernten Verwandten, die aus Habgier kommen und zusehen, welche Knochen sie aufsammeln können. Wenn du aber hier bleibst und ihm hilfst, das Gut zu verwalten, und ihm die Gesellschaft seiner Tochter lässt, gibst du ihm weit mehr, als du empfängst.«
    Andrew dachte darüber nach und kam zu dem Schluss, dass Damon Recht hatte. »Doch wenn Leonie ihm die Zustimmung gegen seinen Willen abgerungen hat...«
    »Nein, dann hätte er nie seinen Segen angeboten«, widersprach Damon. »Ich kenne ihn mein ganzes Leben lang. Wenn er immer noch grollte, hätte er etwas gesagt wie: Da, nimm sie, und zur Hölle mit euch beiden! Stimmt das nicht, Callista?«
    »Damon hat Recht. Vater ist schrecklich im Zorn, aber kein Mann, der seinen Groll nährt.«
    »Dazu neigt er weniger als ich«, pflichtete ihr Damon bei. »Esteban hat einen Zornausbruch, und dann ist alles wieder gut, und er wird dich so aufrichtig an sein Herz ziehen, wie er dich einen Augenblick vorher fortgestoßen hat. Wahrscheinlich werdet ihr wieder einmal streiten, denn er ist von aufbrausendem Temperament und reizbar. Aber er wird dir nie einen alten Groll wie abgestandenen Haferbrei auftischen.«
    Als Damon und Ellemir gegangen waren, sah Andrew Callista an.
»Ist es wirklich das, was du willst, meine Liebste? Ich habe nichts gegen deinen Vater. Ich war nur wütend, weil er dich eingeschüchtert

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