Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Darkover 13 - Gildenhaus Thendara

Darkover 13 - Gildenhaus Thendara

Titel: Darkover 13 - Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
dem Abgrund hinauf. Jaelle versuchte, gegen diesen Wahnsinn zu protestieren - ihre Worte gingen in dem Getöse unter. Chervines, Tausende, rasten über die Talsohle, ein Meer von Tieren, das die sich verengende Schlucht zu einer Flut von Hörnern, verkeilten Körpern, Hufen zusammenpreßte - genau da, wo sie inmitten der Viehtrift auf ihrem Pony gesessen hatte!
Die Stampede wollte kein Ende nehmen. Jaelle zitterte. Ich wäre Zertrampelt worden. Ich hätte dort gesessen, betäubt von der KiresethVision , und sie wären über mich weggerannt… Und Magda. Magda. Sie ist wirklich hier, und wieder einmal hat sie mir das Leben gerettet. Die letzten Tiere der Herde drängten sich vorbei. Ein paar Nachzügler brüllten. Das eine oder andere Chervine wurde zu dicht an den Rand geschoben, stürzte vom Weg hinunter und außer Sicht. Dann waren sie nicht mehr zu sehen, obwohl der Lärm immer noch die Erde erzittern ließ. Und als er zu einem fernen Grollen erstarb, begann der Regen, als hätte sich der Himmel geöffnet und gieße das Wasser in Eimern auf sie nieder. Magda wies mit der Hand die Richtung. „Da hinauf. Ich habe eine Höhle gesehen!”
Auf dem Weg nach oben schwand das Licht bereits, und als sie die Höhle erreichten, war sie nichts als ein dunkler Fleck auf der Klippenwand. Immer noch bebend, stieg Jaelle ab und führte ihr Pony hinein. Magda folgte ihr. Mit hoher, verängstigter Stimme sagte sie: „Ich sah dich - und du hast einfach dagesessen - und die Chervines kamen wie der Wind den Canon hinunter…”
„Aus welchem Grund sind sie wohl durchgegangen?” hörte Jaelle sich fragen. „Der Kireseth.. . ?”
„Das war es also? Ich wußte es nicht. Aber von oben ergießt sich Flutwasser in die Schlucht” Magda steckte den Kopf hinaus. „Sieh nur” Unten, wo sie geritten waren, stürzte sich eine Wasserwand in den Canon und verwandelte ihn in einen Fluß. Ob die Chervines ertranken oder ob sie es auf höheren Boden schafften? Magda reckte den Hals und hing dabei so weit aus der Höhlenöffnung über die Klippenwand, daß Jaelle es mit der Angst bekam und sie zurückzog.
„Die Hochwassermarke liegt gut vier Fuß unter uns”, meldete Magda. „Hier sind wir sicher” Sie nahm ihrem Pferd Sattel und Satteltaschen ab. „Nun, breda, es ist nicht so schlimm wie der Scaravel
Paß. Wenigstens bezweifele ich, daß wir hier Banshees begegnen werden.” Jaelles Beine wollten sie nicht mehr tragen. Sie hielt sich an ihrem Pony fest, unfähig, sich zu bewegen. Magda sagte scharf: „Nimm den Sattel ab und zieh dir trockene Kleider an, wenn du welche hast. Und hast du etwas dabei, womit sich Feuer machen läßt? Dahinten ist eine Menge Holz aufgestapelt - und sieh dir den Feuerring an. Die Höhle muß ein vielbenutzter Zufluchtsort für Hirten sein.”
Aber immer noch wollten Jaelles Beine ihr nicht gehorchen, und schließlich kam Magda und setzte sie auf ihren ausgebreiteten Mantel nieder. „Dann leg dich hin. Bleib mir aus dem Weg, solange ich Feuer anzünde”
Ich drücke mich schon wieder. Ich habe meine Pflicht versäumt. Jetzt habe ich auch Magda in mein Versagen hineingezogen. Meine Mutter ist für mich gestorben. Ich habe Rohana zurückgewiesen, als sie mir mein Erbteil an Laran geben wollte. Ich habe meinen Bruder im Stich gelassen. Und mein Kind. Und Peter…
Magda hängte als Windschutz eine Decke vor den Eingang, kniete sich vor einen Kreis aus Steinen und päppelte ein Feuer hoch. Ihr dunkles Haar war naß und klebte ihr in Strähnen am Gesicht. Sie hatte ihr durchweichtes Hemd und ihre Unterjacke ausgezogen. Dann schlug eine Flamme hoch, Rauch stieg auf, und Jaelle hustete. Durch ein Loch in der Höhlendecke war ein primitiver Kamin geführt worden. Bald kochte ein Wassertopf über dem Feuer, und Magda braute einen Rindentee. Sie brachte Jaelle einen Tonbecher und hielt ihn ihr an die Lippen. Jaelle kostete, fand den Tee widerlich süß und schob den Becher weg. Magda drückte ihn ihr an den Mund und befahl: „Trink. Du hast einen Schock, und Zucker hilft dagegen am besten”
Gehorsam schluckte Jaelle, und ihr Kopf wurde ein bißchen klarer. Nach einer Minute sagte sie: „Du hast mir wieder das Leben gerettet. Wie kommt es, daß du gerade rechtzeitig aufgetaucht bist?”
„Ich habe dich zwei Tage lang verfolgt”, erklärte Magda grimmig. „Was ist denn nur in dich gefahren, daß du auf diese Weise losgerast bist - allein, schwanger, bei einem herannahenden Unwetter? Du mußt verrückt gewesen

Weitere Kostenlose Bücher