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Darkover 13 - Gildenhaus Thendara

Darkover 13 - Gildenhaus Thendara

Titel: Darkover 13 - Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Fehler. Ich habe sie überhaupt erst mit Peter bekannt gemacht. Wenn ich damals nicht ein so schlechter Mensch gewesen wäre, wenn ich Peter ein Kind geschenkt hätte, wenn ich nicht aus Geltungsdrang unbedingt hätte mit ihm konkurrieren müssen… Jetzt ist er tot, und Jaelle stirbt vielleicht … Sie weinte und weinte, unfähig, damit aufzuhören, und noch während das Schluchzen sie schüttelte, erinnerte sie sich, daß Marisela gesagt hatte, eines Tages werde auch sie weinen können…
Das soll gut für mich sein? Verrückt!
Ein Glück, daß ich von Marisela mehr als das gelernt habe, nicht wahr? Darüber wäre sie beinahe in Gekicher ausgebrochen. Sie wischte sich die Nase am Ärmel ab - es war nicht einmal ein sauberer Lumpen vorhanden -, holte tief Atem und versuchte, ohne Hysterie eine Bestandsaufnahme zu machen.
Jaelle schlief, war jedoch sehr schwach. Magda fürchtete, sie habe zuviel Blut verloren. Sie mußte ärztlich untersucht werden, um festzustellen, daß Magda keinen Fehler gemacht hatte und alles sauber war. Zumindest brauchte sie trockene, saubere Kleider, nahrhaftes Essen und Wärme. Für Letzteres konnte Magda sorgen, indem sie Zweige von Harzbäumen suchen ging, die auch in nassem Zustand brannten, vorausgesetzt, sie holte sie sofort, bevor das Feuer ganz aus war.
Andernfalls, überlegte sie nüchtern, mochten sie beide hier sterben. Falls Jaelles Temperatur innerhalb der nächsten sechs Stunden sank, sollte sie das Mädchen vielleicht einfach aufs Pferd setzen, selbst wenn sie sie im Sattel festbinden mußte, und sie in bewohnte Gegenden zurückbringen. Dort konnte sie eine Mannschaft für die Suche nach Aleki organisieren, und Jaelle bekam Pflege. Aber wenn sie auf einen einsam gelegenen Hof gerieten, wo die Bäuerin wie die Frau reagierte, die Magda bei der Brandbekämpfung verflucht hatte? Die wäre imstande gewesen, sie zum Sterben hinauszuweisen.
Blieben sie hier, hatten sie nichts weiter zu erwarten als Hunger und Kälte. Noch war sie kräftig. Konnte sie Jaelle allein lassen und sich auf die Suche nach Hilfe machen? Hinter sich in der Höhle hörte sie Jaelle im Schlaf wimmern, als ängstige sie schon der Gedanke.
Jaelle, die so stark war. Und doch habe ich sie immer beschützt. Mein Kind. Meine Liebe.
Sie würde bei Jaelle bleiben, ganz gleich, was geschah. Entweder riskierte sie es, mit ihr die Höhle zu verlassen, sobald es ihr besser ging, oder sie warteten hier auf Rettung.
Jahrelange Erfahrung mit dem Wetter sagte ihr, daß ihnen ein weiterer Sturm bevorstand, wenn auch nicht gleich. Trotzdem sollte sie auf der Stelle Holz sammeln gehen.
Sie beugte sich über Jaelle und wollte ihr zuflüstern, sie gehe nicht weit weg und Jaelle solle keine Angst haben, aber im Augenblick schlief Jaelle friedlich, und Magda widerstrebte es, sie zu stören. Ob sie es schaffte, ihre Gedanken zu erreichen? Während der Nachwirkungen des Kireseth-Sturms hatten sie viel Zeit im Kontakt miteinander verbracht und sogar ihre Träume geteilt. Doch als es zu der Fehlgeburt kam, hatte sich Magda gesagt, daß sie Jaelle nicht helfen konnte, wenn sich aller Schmerz, alle Angst auf sie übertrug. Sie hatte etwas getan - sie wußte immer noch nicht, was - und ihren Geist vor dem Jaelles verbarrikadiert. War es möglich, das rückgängig zu machen?
Sie versuchte, sich in den Geist der schlafenden Frau zu versenken. Ohne zu wissen, ob es ihr gelang, formulierte sie Gedanken, die Jaelle nicht wecken sollten. Nach diesem Alptraum aus Schmerz und ungeschickter Geburtshilfe brauchte sie ihren Schlaf. Aber die Sicherheit, daß Magda sie nicht verließ, brauchte sie auch.
Liebling, ich muß dich für ein Weilchen allein lassen. Ich muß Holz holen oder sonst etwas, das wir verbrennen können. Wenn du
aufwachst und ich fort bin, ängstige dich nicht. Das wiederholte sie mehrmals. Jaelle schlief ruhig weiter, und Magda fragte sich, ob sie sie überhaupt erreicht habe. Nun, mit etwas Glück war sie wieder da, bevor Jaelle aufwachte, und konnte Tee für sie kochen und vielleicht warmen Brei. Es war nicht das, was Magda für sie ausgesucht hätte, aber Jaelle hatte sich wahrscheinlich früher schon davon ernährt, und das Zeug enthielt angeblich alle nötigen Nährstoffe. Auf jeden Fall stellte es den üblichen Reiseproviant der Amazonen dar. Daß es wie schal gewordene Getreideflocken schmeckte, spielte keine Rolle.
Magda zog die Kapuze ihres Reitmantels über den Kopf und dachte dabei, daß sie sich in Jaelles

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