Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft

Titel: Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
weiblicher Rekruten des Zivildienstes zu halten. Sie sagte gern zu. Wenigstens gab ihr das die Illusion, sie tue etwas Nützliches.
       Bei öffentlichen Ansprachen hatte sie sich nie wohl in ihrer Haut gefühlt - das ging den meisten Agenten so. Ihre Ausbildung bereitete sie im Wesentlichen auf eine Tätigkeit vor, die sich nicht im Blickfeld der Öffentlichkeit abspielte. Die Neuankömmlinge kamen ihr sehr jung vor. Sie konnte es kaum glauben, dass sie selbst bei ihrem ersten Feldeinsatz mit Peter Haldane jünger gewesen war als die meisten von ihnen.
       Zwei der Rekrutinnen kamen von der Abteilung Kommunikation. Magda hatte ihr eine Zeit lang angehört, solange es für Frauen noch zu schwierig gewesen war, auf einer Welt wie Darkover mit ihrem für die Geschlechter streng festgelegten Rollenverhalten als unabhängige Agentin zu arbeiten. Zwei gehörten der Raumpolizei an. Ob diese Frauen gewusst hatten, bevor sie nach Darkover kamen, dass sie nur innerhalb des HQ-Sektors tätig sein konnten? Drei waren von Vermessung und Erkundung und drei weitere vom Nachrichtendienst, Magdas eigener Abteilung.
       »Und nun«, sagte Cholayna nach ein paar einleitenden Bemerkungen, »habe ich eine Frau hergebracht, die zu Ihnen allen sprechen wird. Ich bin überzeugt, dem Namen nach kennen Sie sie bereits. Praktisch hat sie allein die ganze Dokumentation für den Feldeinsatz auf diesem Planeten geschrieben. Magdalen Lorne vom Terranischen Nachrichtendienst.«
       Magda war so nervös, dass sie nicht bemerkt hatte, wer unter den Zuhörerinnen saß. Aber als sie durch die Gruppe der Frauen nach vorn ging, hörte sie einen leisen, beinahe verächtlichen Ausruf. Mit einer gewissen Resignation schüttelte sie innerlich den Kopf darüber, dass Lexie Anders sich entschlossen hatte, an dieser Zusammenkunft teilzunehmen. Die Neuen kannten von ihr nichts als die Lorne-Legende, für die sie nicht verantwortlich war. Was man ihr heute auch zuschreiben mochte, sie hatte bei den verschiedenen Gelegenheiten nur getan, was jede von ihnen hätte tun können, hatte sich von Tag zu Tag durchgewurschtelt, so gut es ging. Ein bisschen bitter fragte sie sich, wie viele andere »Legenden« wie sie auch einfach nur Opfer des Zufalls und der Umstände sein mochten.
       Sie fasste sich kurz, erklärte, von ihr könne man kaum einen unpersönlichen Bericht über Darkover erwarten. Darkover sei ihre Heimatwelt, und sie habe das Glück gehabt, dableiben zu dürfen. Dann warnte sie ihre Zuhörerinnen vor einigen Schwierigkeiten, mit denen hier arbeitende Frauen zu rechnen hätten, und schloss mit der Einladung, an den Treffen der Brücken-Gesellschaft teilzunehmen. Sie beantwortete verschiedene Fragen, die die Nachrichtendienst-Rekrutinnen über Sprache und Kleidung stellten. Aber als die Frauen von Vermessung und Erkundung technische Einzelheiten über den Planeten wissen wollten, meinte sie liebenswürdig: »Ich bin sicher, Leutnant Anders kann Ihnen darüber mehr erzählen als ich. Anders ist Expertin auf diesem Gebiet. Lexie - wollen Sie bitte übernehmen?«
       Alexis kam aus dem Hintergrund des Raums nach vorn, und Magda hatte das Gefühl, ihre Pflicht getan zu haben. Sollte Lexie immer noch Groll gegen sie hegen, war es Lexies Problem, nicht ihres. Es gab stets Leute, die einen nicht mochten, und daran war man nicht immer selbst schuld.
       Sie überließ es Lexie, die technischen Fragen zu beantworten und ging in die Haupt-Cafeteria hinunter, um etwas zu essen. Ab und zu hatte sie Appetit auf Speisen, die es nur in der Terranischen Zone gab. Mit dem Tablett in der Hand sah sie sich nach einem Sitzplatz um, als eine Stimme hinter ihr sagte: »Wir bekommen dich hier nicht oft zu sehen, Mag. Du siehst gut aus. Was führt dich heute her?«
       »Cholayna bat mich, vor einer Gruppe ihrer jungen Rekrutinnen zu sprechen«, antwortete Magda, sich zu dem Legaten umdrehend. »Hallo, Peter, schön, dich zu sehen.«
       »Wenn ich gewusst hätte, dass du kommst, hätte ich dich gebeten, in meinem Büro vorbeizuschauen. Ich freue mich, dass ich dich zufällig getroffen habe.« Peter Haldane nahm ihr Tablett und ging zu einem abseits stehenden Tisch für zwei Personen voran. Magda wollte erst protestieren, dann zuckte sie die Schultern und blieb friedlich. Was der Legat ihr auch zu sagen haben mochte, es war besser, er tat es inoffiziell hier als offiziell in seinen Amtsräumen.
       Mit erzwungenem Gleichmut erkundigte er sich: »Und Jaelle -

Weitere Kostenlose Bücher