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Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft

Titel: Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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sich Sorgen, und ich gehe um ihretwillen mit.«
       He-he-he! Nicht gut genug! Wusste ich es doch! Bei dieser Suche musst du deine eigenen Gründe haben, du kannst hier draußen nicht jemand anders nachlaufen. Siehst du wohl? Ich habe es gewusst. Kehre um! Sie hob die Hand, und Magda war es, als treffe sie ein Bolzen aus blauem Feuer zwischen die Brüste. Es ging ihr wie ein Stich durchs Herz, und sie fiel und fiel…
       Die graue Welt war verschwunden. Magda zitterte in ihrem Schlafsack. Sie war zurück in ihrem Körper… oder hatte sie ihn gar nicht verlassen? War sie doch eingeschlafen, und war das ganze Erlebnis ein bizarrer Traum, der ihren eigenen inneren Konflikt wegen dieser verrückten, von ihr nicht gewollten Suchaktion dramatisierte? Cholayna stöhnte leise im Schlaf, Jaelle murmelte: »Nein, nein«, und Magda fragte sich, ob ihre Freundin Alpträume von Simsen und Klippen habe.
       Sollte sie sofort von neuem versuchen, in die Überwelt zu gehen? Ihr war gesagt worden, das müsse sie nach einem solchen Versagen tun. Es war wie bei einem Sturz vom Pferd, man musste sofort wieder aufsteigen und reiten. Aber war sie tatsächlich in der Überwelt gewesen, hatte sie nicht nur geträumt? Es war unklug, Psi-Arbeit zu verrichten, wenn man übermüdet oder krank war, und die Strapazen des Aufstiegs und ihre ungeheure Erschöpfung stellten eine Gefahr dar.
       Entschlossen machte sie sich an die Übungen, die man sie gelehrt hatte, und zählte sich in den Schlaf. Sie konnte es sich nicht leisten, wach zu liegen, wenn sie morgen den Ravensmark-Pass überqueren wollten.

12. Kapitel
    Jaelle kroch an den Rand des Felsüberhangs und blickte ins Freie. »Es schneit stärker denn je«, berichtete sie grimmig. »Ich glaube nicht, dass wir bei diesem Wetter irgendwohin gehen werden!«
       »Ich muss auf jeden Fall hinaus, um nach den Tieren zu sehen.« Camilla stieg über sie hinweg. Als sie zurückkehrte, kratzte sie mit angeekeltem Gesicht ihre Stiefel ab. »Passt auf, wo ihr hintretet. Mit zehn Tieren ist es da draußen wie in einem Stall.«
       »Nun, in einer der Packlasten ist eine Schneeschaufel, falls du Lust hast sauber zu machen«, sagte Jaelle. Auch sie entfernte sich für kurze Zeit und meldete: »Es schneit wie in Zandrus sechster oder siebter Hölle. Und wisst ihr was?«
       Vanessa, die hinten in der Höhle ein Feuer anzündete, drehte sich um und kramte in ihrem eigenen Bündel. Sie warf Jaelle ein Päckchen zu. »Bediene dich. Es gibt ein altes Sprichwort über Bergtouren von Frauen: Was auch geschehen mag, es wird im ungünstigsten Augenblick geschehen. Du hast noch Glück. Für gewöhnlich trifft es einen, wenn man über siebentausend ist.«
       »Es ist nicht der ungünstigste Augenblick«, fiel Magda ein. »Es könnte ein schöner, klarer Morgen sein, und dann müsstest du uns über den Pass führen. Krieche wieder in deinen Schlafsack, Shaya, ich mache dir einen heißen Tee.«
       Jaelle gehorchte. »Ihr habt wohl keinen Goldblumentee mitgenommen?«, erkundigte sie sich.
       »Was das auch sein mag, ich glaube nicht«, antwortete Vanessa. »Aber ich habe Schmerztabletten in meiner Reise-Apotheke.« Sie grub ein Röhrchen aus, während Magda den Brei zubereitete, den sie mit Obst und Zucker anreicherte. Cholayna packte einen dickeren Pullover aus und zog ihn an. Sie zitterte.
       »Ich hätte gern einen schönen steifen Drink.«
       »In dieser Höhe? Nach drei Schlucken wärst du stockbetrunken!«, rief Vanessa. »Nimm lieber eine Koffeintablette.« Sie reichte sie mit dem Brei herum. Nur Camilla lehnte ab.
       »Sieht es danach aus, als würde es sich heute noch aufklären?«
       »Ich habe keine Ahnung«, gestand Jaelle. »Und ich weiß, was dir Sorgen macht: Wenn wir zwei oder drei Fuß Schnee bekommen, stecken wir fest. Der Pass ist nicht von der Art, dass wir ihn durch knietiefen Schnee überqueren können.« Sie nahmen alle wahr, was sie nicht aussprach: Zurück über die schmalen Steige der ausgespülten Strecken war es genauso gefährlich wie vorwärts. Und mit jeder Stunde, die verging, sanken ihre Chancen, Rafaella und Lexie einzuholen.
       Sie aßen ihren Brei, und danach packten Vanessa und Camilla die Lasten für die Chervines neu. Der Himmel blieb grau, aber der Schneefall wurde nicht stärker. Magda hatte den Eindruck, er werde geringer, ja höre ganz auf.
       Camilla sagte einmal, über den Klippenrand blickend: »Hier gibt es Teufel. Habe ich als

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