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Darkover 17 - Die blutige Sonne

Titel: Darkover 17 - Die blutige Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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davon.«
   »Sprecht für Euch selbst, vai dom , nicht für uns! Vielleicht hatte die Herrschaft der Sieben Domänen in den alten Zeiten eine gewisse Berechtigung. Damals gaben uns die Comyn etwas als Ausgleich für die Treue und Unterstützung, die sie von uns erhielten!«
   Valdir Alton fragte: »Mann, höre ich da Verrat gegen den Rat und Hastur?«
   Valdrin von Carthon antwortete mit schwerer Betonung: »Verrat? Das nicht, Sir, das verhüten die Götter! Und wir wollen ebensowenig wie Ihr Teil des Imperiums sein. Wir reden vom Handel, vom technischen Fortschritt. Es hat eine Zeit gegeben, als Darkover seine eigene Wissenschaft und Technologie hatte. Aber diese Tage sind vorbei, und wir brauchen etwas, das an ihre Stelle tritt, oder wir werden in ein zweites Zeitalter des Chaos versinken. Wir müssen zugeben, daß diese Tage vorbei sind, und die notwendigen Schritte unternehmen. Und die Terraner haben uns tatsächlich etwas anzubieten - Handelsgüter, Metalle, Werkzeuge, technische Berater. Denn eins steht fest: Die alten Wissenschaften der Türme sind für immer dahin.«
   Langsam gewann Kerwin ein klares Bild. Kraft ihrer angeborenen Psi-Talente waren die Comyn einmal die Herrscher - und in gewissem Sinn die Sklaven - Darkovers und der Domänen gewesen. Die ungeheuerliche Energie der Matrizes - nicht der kleinen Steine von Einzelpersonen, sondern der großen, die den Zusammenschluß von ausgebildeten Telepathen unter der Leitung einer Bewahrerin verlangten - hatte Darkover eine eigene Wissenschaft und Technologie gegeben. Das erklärte die vielen Überbleibsel einer vergessenen Technik, die Traditionen einer alten Wissenschaft…
   Aber welcher Preis war dafür bezahlt worden? Die Männer und Frauen, die diese Kräfte besaßen, mußten zwangsläufig ein enges, abgeschlossenes Leben führen und sorgsam acht auf ihre kostbaren Kräfte geben. Zu normalen menschlichen Kontakten waren sie dann nicht mehr fähig.
   Kerwin überlegte, ob der natürliche Gang der Evolution, der in der Natur weg von den Extremen und hin zur Norm führt, für das Schwinden dieser Kräfte verantwortlich war. Denn sie waren geschwunden. In Arilinn, so hatte Mesyr ihm erzählt, hatte es einmal drei Kreise, jeder mit seiner eigenen Bewahrerin gegeben, und Arilinn war nur einer von vielen Türmen gewesen. Jetzt wurden immer weniger Menschen geboren, die das kostbare Laran in vollem Ausmaß besaßen. Die Wissenschaft Darkovers war zu einem vergessenen Mythos und ein paar Psi-Tricks geworden… Und das war nicht genug, um Darkover unabhängig von den Verlockungen terranischen Handels und terranischer Technik zu machen.
   »Wir haben mit den Terranern verhandelt«, erklärte Valdrin von Carthon, »und ich glaube, daß wir die meisten Leute für uns gewonnen haben.«
   Valdir erwiderte: »In Thendara stehen die Leute loyal zu dem Comyn -Rat!«
   »Aber, mit Verlaub, vai dom , Thendara ist nur ein sehr kleiner Teil der Domänen«, sagte Valdrin, »und die Domänen sind nicht ganz Darkover. Die Terraner haben versprochen, daß sie uns Techniker, Ingenieure, Industrieberater und Experten zur Verfügung stellen werden - alles, was notwendig ist, um hier in großem Maßstab mit Bergbau und Industrie zu beginnen. Metalle und Erze sind der Schlüssel, mein Lord. Vor dem technischen Fortschritt brauchen wir Maschinen, und vor den Maschinen brauchen wir… «
   Hastur hob die Hand. »Ich kenne das alles wie ein altes Lied. Bevor ihr Bergwerke haben könnt, müßt ihr Maschinen haben, und irgendwer muß die Maschinen herstellen, und irgendwer muß die Erze abbauen, damit die Maschinen hergestellt werden können. Wir haben keine mechanisierte Zivilisation, Valdrin… «
   »Das stimmt, und es ist ein Jammer!«
   »Wirklich? Die Bewohner Darkovers sind zufrieden auf ihren Farmen und ihrem Land und in den Städten. An Industrie haben wir, was wir brauchen. Es wird Milch verarbeitet und Käse hergestellt, Korn gemahlen und Tuch gewebt. Es gibt Papiermühlen und Filzhersteller, Nuß- und Getreide-Mehl werden erzeugt… «
   »...und auf Pferderücken transportiert!«
   »Und«, fuhr Hastur fort, »kein Mann braucht Sklavenarbeit zu leisten, um Straßen in dem Zustand zu halten, daß Robotfahrzeuge mit halsbrecherischer Geschwindigkeit dahinrasen und unsere saubere Luft mit ihrem chemischen Treibstoff verpesten können!«
   »Wir haben ein Recht auf Industrie und Wohlstand - «
   »Und auf Fabriken? Auf Wohlstand,

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