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Darkover 18 - Hasturs Erbe

Titel: Darkover 18 - Hasturs Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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nicht auf so verzweifelte Weise von seinem Erbe abgeschnitten.
   Dies war auch mein dringliches Verlangen. Ich hatte es, wie mir schien, Zeit meines Lebens gefühlt. Doch neun Monate vor meiner Geburt hatte mein Vater es für mich unmöglich gemacht, daß ich gänzlich zu seiner Welt und mir selber gehörte.
   Mit dieser quälenden Erkenntnis haßte ich meinen Vater, wenn ich ihn auch gleichzeitig zutiefst liebte. Haßte ihn, weil er mich zum Bastard gemacht hatte, gemischtrassig, fremd, nirgendwo zugehörig. Ich ballte die Fäuste und wandte den Blick von Regis ab. Er hatte, was ich niemals haben würde. Er gehörte voll zu den Comyn, durch Blut und Gesetz, legitimiert…
   Und dennoch litt er ebenso wie ich. Würde ich Laran aufgeben, um legitim, akzeptiert, zugehörig zu werden?
   »Lew, versuche es doch wenigstens!«
   »Regis, wenn ich dich umbringe, werde ich des Mordes schuldig sein.« Sein Gesicht wurde weiß. »Angst? Gut. Es ist eine wahnsinnige Idee. Gib es auf, Regis. Nur ein Katalysatortelepath kann es sicher bewerkstelligen, und das bin ich nicht. Soweit ich weiß, gibt es heutzutage keine Katalysatortelepathen mehr. Laß es doch sein.«
   Regis schüttelte den Kopf. Er zwang die Worte über die trockenen Lippen. »Lew, als ich zwölf Jahre alt war, hast du mich Bredu genannt. Es gibt niemand anderen, den ich darum bitten könnte. Es ist mir gleich, ob es mich tötet. Ich habe gehört… « - er schluckte schwer- »… daß Bredin einander verpflichtet sind. War es nur ein Wort, Lew?«
   »Es war kein bloßes Wort, Bredu «, murmelte ich, und sein Schmerz quälte mich. »Aber da waren wir Kinder. Und das hier ist kein Kinderspiel, Regis, es geht um dein Leben.«
   »Glaubst du etwa, das wüßte ich nicht?« Er stammelte. »Es ist mein Leben. Immerhin kann es einen Unterschied bringen zu dem Leben, das ich nun führe.« Seine Stimme brach. » Bredu … « sagte er wieder und schwieg dann, und ich wußte, da er nicht weiterreden konnte, ohne zu weinen.
   Dieser Appell machte mich hilflos. Ich konnte tun, was ich wollte, jenes hilflose, erstickte » Bredu … « hatte meinen letzten Widerstand gebrochen. Ich wußte, daß ich tun würde, was er wollte. »Ich kann nicht das tun, was mit mir getan wurde«, sagte ich ihm. »Das ist ein spezieller Test für die Alton-Gabe - die erzwingbare Verbindung -, und nur ein richtiger Alton kann ihn überstehen. Mein Vater hat es einmal versucht, in vollem Wissen, daß es mich töten könnte, und auch nur dreißig Sekunden lang. Wenn ich die Gabe nicht voll geerbt hätte, wäre ich gestorben. Die Tatsache, daß ich nicht starb, war der einzige Beweis für den Rat, mich nicht länger zurückweisen zu können.« Meine Stimme zitterte. Selbst noch nach zehn Jahren dachte ich nicht gerne daran. »Dein Blut, deine Legitimation wird nicht in Frage gestellt. Du brauchst dieses Risiko nicht auf dich zu nehmen.«
   »Du hast es aber doch auch gewollt.«
   Das stimmte. Die Zeit glitt vorbei, und wieder stand ich vor meinem Vater. Er berührte meine Schläfen. Wieder die Erinnerung an das Entsetzen, an den zerreißenden Schmerz. Ich hatte zugestimmt, weil ich den Zorn meines Vaters teilte, das schreckliche Bedürfnis in ihm zu wissen, ob ich sein wahrer Sohn sei, zu wissen, daß, wenn er den Rat nicht zwingen konnte, mich als seinen Sohn zu akzeptieren, das Leben allein nichts mehr wert sein würde. Ich wäre lieber gestorben zu jenem Zeitpunkt als mit dem Gefühl des Scheiterns weiterzuleben.
   Die Erinnerung verschwand. Ich blickte in Regis Augen.
   »Ich werde tun was ich kann. Ich kann dich testen, wie man mich in Arilinn testete. Aber erwarte nicht zuviel. Ich bin keine Leronis , nur ein Techniker.«
   Er fingerte an dem Band herum, das seinen Hals umschloß, rollte den Stein auf die Handfläche und reichte ihn mir. Das sagte mir alles, was ich brauchte. Das Licht des kleinen Edelsteins war matt, inaktiv. Wenn er es drei Jahre lang getragen hatte und sein Laran aktiv war, dann hätte er ihn zumindest unbewußt verschlüsselt haben müssen. Der erste Test hatte also versagt.
   Zuletzt legte ich mit sorgfältigster Vorsicht eine Fingerspitze auf den Stein. Regis zuckte nicht zusammen. Ich bedeutete ihm, den Stein fortzustecken und löste das Band an meinem Hals. Ich legte meine Matrix, immer noch von der schützenden Seide umhüllt, auf meine Hand und enthüllte sie dann vorsichtig.
   »Sieh hinein. Nein, nicht berühren«, warnte

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