Darkover 23 - Asharas Rückkehr
Istva-na noch Liriel oder Jeff hatten je ein Wort über diese Stimme gesagt. Das war unentschuldbar! Es war ja schön und gut, dass sie ihr erklärt hatten, sie müsse in einen Turm gehen, aber sie hatten erbärmlich darin versagt, ihr wichtige Informationen mitzuteilen. Genau wie ihr Vater!
Margaret folgte Jeff nach unten, sie fror, weil sie barfuß war. Gerade als der alte Mann an der Tür war, ging diese auf. Das Mondlicht beschien die Gestalt eines Mannes, der etwas auf den Armen trug. Margaret hätte fast aufgeschrien, weil es sie daran erinnerte, wie Ariel den verletzten Domenic gehal
ten hatte. Zu ihrer Erleichterung bewegte sich die Last jedoch, Donal schien wohlauf zu sein.
Lew Alton verlagerte umständlich das Gewicht des Kindes. »Ich habe den Jungen im Freien gesehen, und als ich mich ihm näherte, schien er mich nicht zu erkennen. Ich berührte seine Schulter, und er sackte zusammen. Da wusste ich, dass er in Trance war. Ich habe noch nie ein Kind so tief in Trance gesehen.« Er klang verwirrt und müde. »Marguerida hat die Kommandostimme bei ihm angewandt, als er sie aus dem Schlaf schreckte«, erklärte Jeff.
»Was hast du zu ihm gesagt, Marja?«
»Ich sagte, dass er hinausgehen soll, das war alles.« Wie konnten diese wenigen Worte eine solche Wirkung haben? Sie stieg von einem Fuß auf den anderen, weil die kühle Nachtluft durch die offene Tür strömte. »Verdammt! Mach die Tür zu, Jeff, bevor wir uns alle noch eine Erkältung holen! Ich glaube, du hast ihn aus seinem Körper hinausgeschickt, Marja.«
»Aus seinem Körper?«
»In die Oberwelt.« Lew sprach ganz ruhig, aber Margaret spürte, wie ihr Herz zu Eis wurde.
Die Oberwelt! Bemerkenswert, wie ein einzelnes Wort die Macht hatte, ihrem Körper den letzten Rest Wärme zu entziehen. Sie mochte Donal, und die Vorstellung, dass der aufgeweckte Junge allein an diesem grauenhaften Ort herumirrte, war mehr, als sie ertragen konnte. Bis zu diesem Augenblick war ihr nicht bewusst gewesen, wie sehr die Oberwelt ihr Angst machte. Istvana hatte ihr zu erklären versucht, dass das Reich der Oberwelt nicht schrecklich sei, sondern nur anders, aber Margaret glaubte ihr nicht. Sie wollte nie mehr dorthin zurückkehren, und das war einer der Gründe, warum sie sich beim Gedanken an einen Turm krümmte. Istvana hatte ihr nämlich erklärt, dass es zur normalen Arbeit in den Türmen gehörte, sich gelegentlich in der Oberwelt zu bewegen.
»Bringen wir Donal irgendwo ins Warme. Es ist zwar nicht kalt für die Jahreszeit, aber er könnte sich erkälten, und dann hätten wir ein ernstes Problem«, sagte Jeff. Er klang ruhig, aber Margaret merkte ihm an, dass er sich Sorgen machte, und sie zitterte am ganzen Leib. »Damon, du gehst jetzt sofort wieder ins Bett.«
»Aber mein Bruder…«
»Wir kümmern uns um Donal. Du kannst nichts helfen, sondern wärst nur im Weg. Jetzt ab mit dir!«
Damon blickte in die Gesichter der Erwachsenen und trat widerstrebend den Weg nach oben an. Margaret wünschte, sie könnte ihm folgen, könnte sich in ihr Zimmer zurückziehen und Rafaellas tröstlichem Schnarchen lauschen. Aber dieses Problem hatte sie verursacht, und sie musste es wieder in Ordnung bringen. Es schien der passende Höhepunkt für den schlimmsten Tag ihres Lebens zu sein.
Unsinn! Lews Stimme drang forsch in ihren Geist. Du weißt gar nicht, wie schlimm es kommen kann, Chiya.
Versuch nicht, mich aufzuheitern!
Also gut. Dann bringen wir diesen Schlingel hier mal in den Salon, bevor er sich den Tod holt. Und glaub nicht, dass es nur deine Schuld ist, Marja. Ich habe mich den größten Teil meines Lebens für den Urheber aller Übel dieser Welt gehalten, und es hat mir nichts eingebracht, außer einigen sehr schlimmen Katern und einer Menge Selbstmitleid. Dio sagte immer, ich soll nicht so streng zu mir sein, aber ich habe nie auf sie gehört. Und du wirst vermutlich nicht auf mich hören.
Die Gedanken ihres Vaters waren erfrischend herb. Margaret fühlte seine Anspannung, sein eigenes Verantwortungsgefühl für Dinge, auf die er keinen Einfluss hatte. Es war auch viel Schmerz in ihm, und ein großer Teil davon galt ihr. Sie
schämte sich umso mehr, dass sie nur an sich selbst dachte, sich selbst bemitleidete. Sie war nicht wichtig. Donal war wichtig, und Dio und ihr Vater.
Lass die Dummheiten, Marja! Das ist jetzt nicht die Zeit, ein Gelübde der Selbstlosigkeit abzulegen! Liriels sarkastischer Gedanke erschreckte sie, und sie drehte sich um und sah die Technikerin
Weitere Kostenlose Bücher