Darkover 24 - Die Schattenmatrix
nirgendwo hin. Nur hier, ohne Bedeutung hier. Treibe jenseits von Bedeutung. Ich WILL …
Kreiseln in der Leere, keine Richtung, kein Punkt, hoffnungslos. ANGST.
Festhalten, die Angst! Kalte Angst bringt Helligkeit! Weg ist sie. Sehr schwierig. Zeit wird knapp! Was ist Zeit? Wo ist Zeit? Wo bin ich? Wo ist… das Andere? Was ist das? Fehlendes Stück … von was? Ich? Das Ich ist das Andere? Nichts außer Funken, Stäubchen von nichts.
GIB ES ZURÜCK! Gib mich mir selbst zurück!
Allein, allein, allein. Wärme weg. Kälte weg. Funken weg. Stille. Was ist das? Die Stille bewegt sich. Wo? Schrecklicher Lärm suche ihn! Suche! Packe ihn!
Mikhail spürte eine Hand in seiner, die so fest zupackte, dass sich etwas in seine Finger bohrte. Es schmerzte. Etwas quetschte seine Finger, und etwas anderes zerrte an seinem Kragen! Etwas wollte ihn töten!
Er keuchte und wehrte sich kraftlos. Er fühlte, wie er sich losriss, und dann war plötzlich ein Stein in seiner Hand. Er schloss die Finger um ihn und wollte ihn hochheben, aber er hatte keine Kraft im Arm.
»Verdammt noch mal, Mik!« Etwas packte ihn an den Schultern und schüttelte ihn heftig. Seine Zähne klapperten.
»Au! Hör auf damit!« Er öffnete die Augen. Zunächst war alles verschwommen. Dann sah er Marguerida, und alles flutete zurück, ein überwältigender Strom von Erinnerungen und Empfindungen, und er würgte kraftlos. Ihr warmer Atem
streifte seine Wange, und ihre Hand auf seiner Schulter kribbelte. »Schnell!« Sie zog ihn auf Beine, die sich wie Strohhalme anfühlten. »Schnell?«
»Hast du deinen Verstand etwa in dem verdammten See gelassen?« Sie war wütend auf ihn, und er begriff nicht, wieso. In seinem Kopf war zu vieles, und es war ein einziges Durcheinander.
»Was ist passiert?«
»Wenn ich das nur wüsste, aber wir haben jetzt keine Zeit, darüber zu reden. Reiß dich zusammen! Ich kann dich nicht tragen, und wir müssen uns beeilen!«
»Warum?« Er wusste, sie hatte bestimmt Recht, aber er war zu benommen.
Dann hörte er Stimmen, Männer, die flüsterten, und das leise Wiehern von Pferden. Sie waren nicht zu sehen, aber sehr nahe. Zu nahe. Waren sie etwa nicht entkommen?
Die Angst kam zurück, so stark, dass sie ihn fast in die Knie zwang. Mikhail bebte und zitterte und hätte am liebsten geweint. Sie war kurz davor, ihn zu erwischen! Nein! Neue Kraft strömte durch seine Glieder, eine Mischung aus Entsetzen und Willenskraft. Seine Hand mit dem Ring zitterte. Seine Beine setzten sich in Bewegung, und plötzlich stürmte er über rosafarbenes Gras auf ein leuchtendes Gebäude zu, das auf einer kleinen Anhöhe stand.
Mikhail hörte sich keuchen und fühlte Marguerida neben sich. Er wusste, dass sich seine Beine bewegten, aber er hatte das deutliche Gefühl, dass ihn noch etwas anderes trug.
»Da sind sie! Ergreift sie!« Eine Frauenstimme, schneidend und gebieterisch, und ihr Klang ließ ihn beinahe stolpern. Er hörte, wie Marguerida neben ihm einen Schreckensschrei ausstieß. Donnernde Hufschläge ließen den Boden unter ihren Füßen erzittern, und Mikhail griff nach der unsichtbaren Quelle seiner Kraft. Sie schien ihn vorwärts zu zerren, obwohl seine Angst ihn immerzu innehalten lassen wollte.
Sie erreichten das weiße Gebäude, als die Reiter nur noch wenige hundert Schritte hinter ihnen waren. Mikhail drehte sich rasch um und sah die Männer und mitten unter ihnen die Frau, eine kleine Frau mittleren Alters mit starrem Gesichtsausdruck. Ihre Augen trafen sich nur für eine Sekunde, aber das reichte, um sein Herz einen Schlag aussetzen zu lassen. Ashara Alton, das Geschöpf, auf das er nur in der Oberwelt einmal einen Blick geworfen hatte leibhaftig. Seine Kehle wurde trocken.
Mikhail nahm Marguerida bei der Hand und schob sie vor sich her. Das Gebäude wirkte sehr massiv, er entdeckte keinen Eingang, aber er spürte ein Ziehen, das ihn nach rechts führte. Er stieß Marguerida in die entsprechende Richtung und beschützte sie mit seinem Körper.
Sie rannten an der runden Mauer entlang, Mikhails Herz hämmerte in der Brust, und er war schweißgebadet. Er roch die erhitzten Muskeln der Tiere. Sie würden es nicht schaffen!
In diesem Augenblick steigen Wut und Empörung in ihm auf. Er drehte sich um und sah, dass ein Reiter ihn beinahe erreicht hatte. Hinter diesem drängten sich weitere. Mikhail brüllte vor rasender Wut, hob, ohne nachzudenken, die Hand und entlud all seinen aufgestauten Zorn in einer Geste. Sie schien direkt aus seinem
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