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Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters

Titel: Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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meine Meinung«, sagte Lew trocken. Er wusste, das Schlimmste war überstanden, auch wenn er sich nicht gerade darauf freute, seiner Tochter alles zu erklären. »Herm ist der richtige Mann für die Sache. Mit seiner Kenntnis der Föderation, seiner angeborene n Listigkeit und mit Domenics Verstand sollten wir in der Lage sein, jedes Unheil zu vermeiden. Und vielleicht geschieht ja auch gar nichts. Es ist immer noch möglich, dass Belfontaine keinen Untersuchungsausschuss riskieren will oder dass sie keine Zeit haben, einen Hinterhalt an der Straße zu errichten. Aber ich würde nicht davon ausgehen, und das solltest du auch nicht tun.« »Also gut. Du gehst da raus, Herm, lässt dir von Domenic alles erzählen, und dann …« Danilo räusperte sich leise, und alle sahen ihn an. »Ich denke mir gerade, dass es vielleicht am besten wäre, wenn Domenic bei Herm bleibt – ein Mann mit einem Jungen fällt weniger auf als ein Mann allein. Und wir sollten nicht vergessen, dass Domenic die Alton-Gabe besitzt. Die ist unter diesen Umständen sehr hilfreich.« »Aber die Gefahr …« »Die ist äußerst gering, Mikhail«, erwiderte Danilo ruhig, als hätte er bereits alle Möglichkeiten abgeschätzt und für annehmbar befunden. »Domenic hat doch schon bewiesen, dass er geschickt genug ist, unbemerkt aus der Burg zu kommen und klug genug, mit Lew Kontakt aufzunehmen, als er mit einer Situation konfrontiert wurde, die er allein nicht bewältigen konnte. Bei Hermes ist er gut aufgehoben, und gemeinsam können die beiden herausfinden, ob wir uns wegen dieses Komplotts Sorgen machen müssen. Ich bin mir sicher, Herm wird nicht zulassen, dass Domenic Schaden nimmt.« »Die Sache gefällt mir nicht! Aber du hast wahrscheinlich Recht.« Mikhail verzog das Gesicht. »Bleibt mir nur noch die erfreuliche Aufgabe, es Marguerida beizubringen. Und jetzt verschwindet, bevor ich es mir anders überlege!« Er stöhnte dramatisch, bevor er ein gespenstisches Kichern ausstieß. Er schüttelte den Kopf. »Die Ironie dabei ist, dass ich mich unter anderen Umständen über Domenics Streich totlachen würde.« »Das geht uns allen so, mein Sohn«, antwortete Lew.
Herm blieb noch einen Moment sitzen, den Kopf gesenkt als wäre er tief in Gedanken versunken. Dann stand er auf und nickte. »Ich werde auf den Jungen aufpassen, als wäre er mein eigener.« Als Herm in seine Gemächer kam, fand er Katherine auf einem Diwan im Salon sitzend vor. Sie hatte einen Block auf den Knien und zeichnete. Das weiße Kleid vom Abendessen hatte sie durch ein unförmiges und häufig getragenes Kleidungsstück in einem Braunton ersetzt, der ihr nicht stand.
Ihr langes Haar war zu einem Zopf geflochten, der ihr auf den Rücken hing, und sie hatte Kohleflecken auf den Wangen, die sie aussehen ließen, als würde sie irgendeinem Stamm angehören und sich auf ein Ritual vorbereiten. Beim Geräusch seiner Schritte blickte sie auf und begrüßte ihn mit einem Lächeln. »Wo kommst du denn her? Du warst nach dem Abendessen spurlos verschwunden, und ich bin Lady Javanne in die Hände gefallen, die vorgab, alles über mich wissen zu wollen. Zum Glück ist mir deine Schwester zu Hilfe geeilt und hat sie abgelenkt. Es muss ein hartes Los sein, diese Frau zur Schwiegermutter zu haben, und mir tun Marguerida und Gisela Leid.« Sie klang belustigt von der ganzen Angelegenheit und gelöst wie seit Tagen nicht mehr.
»Lew hatte etwas mit mir zu besprechen”, verfiel Herm sofort in die alte Angewohnheit, nie offen zu antworten, nicht einmal seiner geliebten Frau. Dann wappnete er sich, weil ihm klar wurde, dass er Katherines Bedürfnisse bei seiner spontanen Entscheidung im Arbeitszimmer kaum berücksichtigt hatte. Was hatte er sich nur dabei gedacht? »Und jetzt muss ich für ein paar Tage weg, Liebste.« »Weg? Wieso? Wohin?« Sie sah ihn durchdringend an.
»Es ist etwas passiert, und ich muss mich darum kümmern,« Katherine legte den Block beiseite und erhob sich stirnrunzelnd. »Das hört sich aber gar nicht gut an.« »Es tut mir Leid, Kate.« »Du wirst mir nicht sagen, was los ist, oder?« »Nein.« »Warum nicht?« »Je weniger du weißt, desto geringer ist die Gefahr, dass dir die falschen Personen etwas entlocken.« »Und wer könnte das sein?”, entgegnete sie drohend, während langsam Zorn in ihr aufstieg.
»Das darf ich nicht sagen.« Er wollte sie nicht daran erinnern, dass sie von Telepathen umgeben war und dass sie etwas verraten könnte, ohne es zu beabsichtigen.

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