Darth Maul - Der Dunkle Jäger

verkündete der Fremde feierlich. „Die ganze Galaxis zitterte vor deinen Fähigkeiten. Hast du das vergessen?"
    Die ganze Galaxis? Maul grinste boshaft. „Niemals vergessen, niemals vergessen."
    Der Fremde beäugte den Roboterapparat unterhalb von Mauls Brustkorb. „Deine Beine?"
    „Dieser Abschaum hat sie mir genommen", zischte Maul.
    Dem Fremden schien Mauls Antwort zu gefallen. „Der Jedi... du erinnerst dich." Er trat vorsichtig einen Schritt auf Maul zu. „Ich habe dir ein Geschenk mitgebracht", sagte er.
    „Ein Geschenk?", fragte Maul ungläubig. „Essen?"
    „Nein. Etwas, das dir hilft, dein Gedächtnis wiederzufinden." Er nahm den leuchtenden Talisman von seinem Hals und reichte ihn Maul.
    Maul griff nach dem Amulett. Er wiegte sich auf seinen Roboterbeinen vor und zurück und begann erneut einen Sprechgesang.
    Der Fremde beugte sich vor. „Was sagst du da, Bruder?"
    Doch Maul hörte nicht zu. Er war voll und ganz auf den Talisman konzentriert, der in seiner Hand immer stärker zu leuchten begann. Und dann wurde sein Verstand von zerrissenen Erinnerungen überflutet.
    Meine Kindheit... meine Ausbildung ... mein Meister!
    Im Geiste sah er einen jungen Mann.
    Abschaum!
    Der Mann war ein Jedi.
    Jedi-Abschaum! Wie war sein Name?
    Er wusste auf einmal, dass der Mann Obi-Wan Kenobi hieß.
    Maul riss die Augen auf. Und dann brach er zusammen.
     
     
     
     
     
     
    Epilog
    Der große Mann behauptete, sein Name wäre Savage Opress. Er war anscheinend ein Zabrak wie Maul. Opress zufolge hatte Mutter Talzin ihn in einen monströsen Krieger verwandelt, ihn mit den Kräften der Dunklen Seite ausgestattet, ihm das Amulett gegeben und auf die Suche nach Maul geschickt. Maul konnte sich nicht an das Amulett erinnern - es war der Talisman, an den Talzin das Blut gestrichen hatte, das sie einst Mauls blutenden Arm entnommen hatte. Er erinnerte sich auch an niemanden namens Talzin.
    Als Opress mit seinem Raumschiff den Planeten Lotho Minor verließ, hatte er Maul an Bord. Opress hatte einen Kurs nach Dathomir eingegeben. Er erklärte Maul, dass sie auf Dathomir Talzin finden würden und dass sie Maul helfen konnte. Maul wusste nicht, weshalb Talzin ihm helfen sollte, aber er wusste, dass er Hilfe nötig hatte.
    Denn jetzt kannte er die Identität des Mannes, der ihn in ein Monster verwandelt hatte. Er wusste, dass dieser Mann ein Jedi namens Obi-Wan Kenobi war. Wenn Opress und Talzin helfen konnten, dann konnten sie ihn vielleicht auch dabei unterstützen, Kenobi zu finden. Doch Maul war klar, dass er sich in einem schlechten Zustand befand und dass er wirklich ein paar neue Beine brauchen konnte.
    Und dann würde er dafür sorgen, dass Kenobi bezahlte.
    Er betrachtete Opress, der hinter dem Steuer des Raumschiffes saß, mit dem sie auf dem Weg zum Hyperraum-Sprungpunkt in Richtung Dathomir unterwegs waren. Maul war sich nicht sicher, ob Opress sein Verbündeter war, ganz zu schweigen davon, ob er sein Bruder war. Doch Maul war bereit, dieses Risiko einzugehen.
    Vielleicht ist er eine Reflexion ... Vielleicht ist er der Junge draußen vor dem Fenster.
    Maul konnte nur raten, was die Zukunft für ihn bereithielt oder ob er dem Mann trauen konnte, der ihn nach Dathomir brachte. Er hoffte, dass Opress wirklich sein Freund war.
    Alle anderen konnten brennen.
     
     
     
     
     
     
    Danksagungen
    Star Wars: Darth Maul - Der dunkle Jäger fördert viele neue Details über Darth Mauls Leben ans Tageslicht, bedient sich aber auch Dialogen und Situationen aus bereits erschienenen Büchern, einschließlich des Drehbuchs zu Star Wars: Episode I - Die Dunkle Bedrohung von George Lucas; dem Buch zum Film von Terry Brooks; und vor allem Star Wars: Episode I Journal - Darth Maul von Jude Watson, das eine Vielzahl von Informationen über Mauls Kindheit und Ausbildung enthält. Ich habe mich aus Jude Watsons Buch freizügig und mit tiefem Respekt bedient. Die Geschichte enthält auch Details aus der Folge „Brüder" der TV-Serie Star Wars: The Clone Wars, geschrieben von Katie Lucas.
    Besonders dankbar bin ich dem Autor James Lucenco, der mir generös einige großartige Ideen lieferte, damit Darth Maul - Der dunkle Jäger mit seinem Roman Darth Plagueis ineinandergreift. Außerdem überließ er mir einen frühen Entwurf seiner Kurzgeschichte „Restraint", bei der ich mich auch ausgiebig bedient habe. Ich empfehle allen Lesern, „Restraint" zu lesen, um mehr über Mauls Erlebnisse auf dem Planeten Orsis zu erfahren.
    Außerdem