Das Ambulanzschiff
die ein interstellares Hospital zum Thema hat. Wenn jemals jemand eine transverse Zeitmaschine entwickeln sollte, dann wünsche ich mir nichts sehnlicher, als damit in diese Welt reisen zu können, um besagte Bücher dort zu kaufen.
Die zweite Geschichte meiner Serie hieß Trouble with Emily, und mit ihr war Ted schon wesentlich zufriedener. Wieder war Dr. Conway die Hauptperson, doch dieses Mal hatte er, anstelle seiner gewohnten umfangreichen Ausrüstung, einen bleistiftgroßen Außerirdischen auf der Schulter sitzen, der über Psi-Kräfte verfügte; außerdem gab es einige Männer des Monitor Korps, die ihm bei der Behandlung eines Patienten von der Größe eines Brontosaurus, Emily genannt, zur Hand gingen, da einer der Offiziere des Korps einen Narren an dem Wesen gefressen hatte.
Die Funktion des Monitor Korps, der Gesetzeswächter und ausführenden Organe der Galaktischen Föderation, dessen neunmalkluge Mitglieder auch im Stab des Weltraumhospitals präsent waren, war etwas, das nach meiner Meinung der Klarstellung bedurfte. Das Resultat war eine längere Geschichte mit insgesamt 21 000 Wörtern.
Im Grunde genommen stellte das Monitor Korps eine Polizeimacht interstellarer Prägung dar, doch wollte ich unbedingt vermeiden, daraus jene ruchlose, routine-indoktrinierte und im Grunde genommen dumme Organisation werden zu lassen, die nur allzu nützlich ist, wenn ein rundweg idealistischer Hauptakteur zur Ausfechtung eines ethischen Konfliktes einen Widerpart benötigt. Conway gehörte zu ‚den Guten’, und nach meiner Auffassung sollten auch sie zu den ‚Guten’ gehören, allerdings ausgestattet mit jener Art von Aktivität, die Güte und Größe in größerem Rahmen verkörpert, und mit etwas andersartigen Vorstellungen.
Zu den Pflichten dieser Truppe gehörten sowohl interstellare Erkundungsunternehmen als auch die Aufgabe, Erstkontakte zu knüpfen oder den Frieden innerhalb der Föderation zu bewahren – eine Pflicht, die, sollte man nicht in der Lage sein, einen eventuellen Aggressor von vornherein zu entmutigen, sehr wohl zu einer Polizeiaktion von kriegsähnlichen Dimensionen ausarten konnte.
Doch das Korps bevorzugte grundsätzlich die psychologische Kriegsführung zur Bekämpfung von stellarer und interstellarer Gewalt, und wenn, allen Bemühungen zum Trotz, doch ein Krieg ausbrach, dann ging man nur sehr behutsam gegen die Wesen vor, die ihn entfesselt hatten.
Diese kriegsähnlichen Einsätze waren aber mehr einer psychologischen denn einer physischen Klassifikation zuzuordnen, und ungeachtet der betreffenden Spezies waren sie auch verantwortlich für die wichtigsten Unstimmigkeiten innerhalb der Föderation. Die Geschichte berichtet von den Bemühungen des Monitor Korps, zuerst einen drohenden Krieg zu verhindern, schließlich davon, ihn einzudämmen; Conway und die Weltraummediziner tauchten nur gelegentlich einmal auf, wenn etwas ganz katastrophal schiefging und einer größeren Anzahl von Verunglückten geholfen werden mußte. Der ursprüngliche Titel dieser Geschichte lautete Classification: Warrior.
Doch als ich sie ablieferte, erklärte mir Ted, er halte die Geschichte für viel zu ernst, als daß man sie in die Wel t raummediziner-Serie eingliedern sollte. Er brachte mich dazu, alle Hinweise auf das Monitor-Korps zu streichen (die Truppe wurde einfach und schlicht in ‚Wache’ umbenannt), ebenso wie alle Andeutungen betreffs der Föderation, des Weltraumhospitals und Dr. Conways. Diese revidierte Geschichte bekam den Titel Occupation: Warrior (Der Kri e ger), sie erschien später als Teil der Sammlung The Aliens Among Us (Brüder im Kosmos), in der auch eine recht gute Weltraummediziner- Story mit dem Titel Countercharm enthalten ist. *
Die Serie wurde fortgesetzt mit der Story Visitor at La r ge, die später in der Kollektion Hospital Station (Die Wel t raummediziner) erschien. Hier tauchte im Hospital zum erstenmal der insektoide, überaus fragile Doktor Prilicla auf, der später zu einer der populärsten Figuren der Serie überhaupt wurde. Der Patient, mit dem Conway und Prilicla sich beschäftigten, war physisch überhaupt nicht in der Lage, krank zu werden, es ging also nur um psychologische Störungen. Dieser spezielle Patient war amöbisch, äußerst anpassungsfähig und hatte die Gabe, sich jede gewünschte Extremität für jede Gelegenheit wachsen zu lassen. Er reproduzierte sich durch Zellteilung, und jeder Abkömmling verfügte im Augenblick seiner Geburt über den
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