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0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

Titel: 0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gejagt bis ins letzte Versteck
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Als er die Schritte hörte, kauerte sich Jack Merrit hinter den Mauervorsprung und verharrte reglos. In der Rechten hielt er die schwere Pistole. Seine Hand war feucht vor Schweiß, und auch auf der Stirn glitzerten perlengroße Tropfen.
    Die Umgebung bestand aus leer gebrannten Fabrikhallen und wirkte wie eine Geisterstadt. Die Mauerreste waren schwarz und rußig.
    Die Schritte kamen näher, langsam, aber ohne Stocken.
    Merrit hielt den Atem an und lauschte. Sein Herz trommelte wie rasend gegen die Rippen, als er den Sicherungsflügel der Pistole zurückschob.
    Jetzt erklangen die Schritte in unmittelbarer Nähe. Einen Augenblick später fiel ein Schatten auf Merrit, der blitzschnell emporschnellte und die Mündung seiner Waffe auf den Mann richtete, der neben dem Mauervorsprung auftauchte.
    Der Mann war dürr und bleich. Eine braunrote Narbe leuchtete in seinem Gesicht. Der Narbige erblickte Merrit und zuckte zurück.
    »Was… was wollen Sie?«
    Merrit starrte nur für den Bruchteil einer Sekunde in das narbige Gesicht, das von Entsetzen entstellt war. Dann zog Merrit den Abzug der Luger durch.
    Der peitschende Schlag des Schusses schnitt den schrillen Angstschrei ab.
    Wie ein gefällter Baum stürzte der Getroffene zu Boden.
    Merrit zitterte. Er ließ die Luger in die Tasche gleiten, schluckte heftig und spürte eine plötzliche Übelkeit. Steifbeinig ging er zu dem Zusammengesunkenen. Er sah, dass der Mann tot war.
    Mit flatternden Händen durchwühlte Merrit die Taschen des Toten, holte die abgewetzte Brieftasche hervor und prüfte hastig den Inhalt.
    Merrits Augen flackerten. Sein Bl ick war wie der eines Irren. Die Lippen begannen, sich in einem lautlosen Selbstgespräch zu bewegen. Nach ein paar Sekunden redete Merrit vernehmich mit sich selbst.
    »Ich hatte keine andere Wahl«, flüsterte er. »Sonst hätten sie mich getötet. Oder Mary. Ich hatte keine andere Wahl.«
    Merrit brach ab und schluckte wieder. Mit dem Handrücken der Linken wischte er sich den Schweiß von der Stirn und aus den Augen. Zwei 50-Dollar-Scheine steckten in einem Fach der Brieftasche. Merrit fischte die Banknoten heraus und stopfte sie achtlos in seine Jackentasche.
    Sein Blick fiel in diesem Moment auf die Trümmer des ehemaligen Pförtnerhauses. Daneben befand sich ein großes eisernes Gittertor.
    Jack Merrit erstarrte.
    Zwei Gestalten standen in einem Durchgang, diesseits des Gitters. Sie waren rund 200 Yards von ihm entfernt. Es waren ein Mann und eine Frau. Er sah aus wie ein Matrose und war ein Hüne. Er hielt die Frau in den Armen.
    Merrit stopfte hastig die Brieftasche in die Jacke des Toten zurück. Dann sprang der Mörder hinter den Mauervorsprung.
    Vorsichtig spähte Merrit zu den beiden hinüber. Dann fuhr seine Hand in die Brusttasche.
    Er holte einen Gegenstand heraus, der in ein Seidentuch eingewickelt war. Vorsichtig schlug er das Tuch auseinander.
    Eine Pistole lag darin. Er fasste sie am Lauf an, nachdem er sich das Seidentuch um die Hand geschlungen hatte.
    Dann schleuderte er die Waffe neben den Toten.
    Es klirrte metallisch, als die Pistole auf die Steinplatten fiel.
    Merrit stopfte das Seidentuch in die Brusttasche zurück und spähte dann zu dem Pärchen hinüber.
    Der Mann hatte den Arm um die Schulter der Frau gelegt, und beide schlenderten langsam auf Merrits Versteck zu.
    Der Mörder huschte ein Stück weiter und hielt sich eng an die brandschwarze Mauer gedrückt. Vor einem großen Fenster mit zerbrochener Scheibe blieb er stehen.
    Merrit schwang sich auf die Fensterbrüstung. Das Innere der großen Halle sah aus wie nach einem Bombenangriff. Merrit stieg in die Halle, durchquerte sie und fand auf der anderen Seite einen Ausgang.
    Als er die Trümmerstätte verließ, vernahm er weit hinter sich den gellenden Schrei einer Frau.
    ***
    Ich trat aus dem Vernehmungszimmer und prallte fast gegen meinen Freund Phil Decker.
    »Wo hast du denn solange gesteckt?«, erkundigte ich mich vorwurfsvoll.
    »Ich habe im Archiv rumgewühlt«, brummte Phil. »Wegen unserer Sache. Willst du ihn mir pumpen?«
    Mit diesen Worten streckte er seine Rechte aus und wollte nach dem Geldschein greifen, den ich vorsichtig an einer Ecke mit der Spitze von Daumen und Zeigefinger festhielt.
    Ich zog meine Hand zurück.
    »Pass auf!«, warnte ich. »Der Lappen ist wichtig. Hier schau dir den Schein mal genau an.«
    Phil trat neben mich. Ich hielt meine Hand in Augenhöhe.
    »Ist das einer von der Sorte, die wir nicht gerade gern

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