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Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Titel: Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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einzuschlagen. Von all der Macht dieser Welt war diejenige, welche in den Händen von Belgarion, Polgara und Belgarath lag, die größte. Wenn wir uns auf irgendeine Weise ihrer Hilfe bei unserer Suche nach dem anderen Stein versichern könnten, mochte es uns gelingen; dabei mußten wir unsere Absicht jedoch vor ihnen verbergen, waren sie doch die Diener der Ersten Bestimmung. Sollten sie den anderen Stein vor uns finden, würden sie gewiß versuchen, ihn zu vernichten, und das durften wir nicht zulassen. Und so mußten wir uns ihrer Hilfe durch eine List versichern, und dies ist fürwahr ein gefahrvolles Unterfangen. Zudem mußten wir die schattenhafte, verhüllte Frau ausfindig machen und erkennen; jene Frau, welche in diesem Augenblick ihre Figuren bewegt und EREIGNISSE nach ihren Zwecken formt. Dies also sind die Bestandteile unserer großen Aufgabe. Möge jeder einzelne von uns mit ganzer Kraft danach streben, das zu vollenden, was ihm aufgetragen wurde. Doch behaltet stets im Sinn, daß unsere oberste Aufgabe die Wahl ist, und sollten die Umstände es erzwingen, könnte jeder von uns gezwungen sein, allein und ohne Hilfe zu wählen. Darum teile dein gesamtes Wissen mit all deinen Brüdern und Schwestern, denn sollte einer von ihnen gezwungen sein zu wählen, könnte ein winziges Bruchstück an Wissen, das ihm vorenthalten wurde, dazu führen, daß er falsch wählt. Denn wisset, ist die Wahl einmal getroffen, kann sie nimmer rückgängig gemacht werden, und was ihr wählet, wird andauern bis ans Ende aller Tage.

BUCH 4
DAS BUCH DER GENERATIONEN
    Dies nun sind die Generationen der Seher:
    So wisse denn zuvörderst, daß man dich nicht erhoben hat über andere durch dein Gesicht. Wir wissen nicht, woher es kommt; wir wissen nicht, warum manche auserwählt werden, es zu empfangen, und andere nicht. Wisse auch, daß du nicht nach Belieben über das Gesicht verfügen kannst. Du bist lediglich das Werkzeug des Gesichts, und es wird dich für seine Zwecke benutzen, und nie wirst du wissen, welches diese Zwecke sind. Darum schicke dich darein, in Demut und Langmut. Das erste Gesicht wurde einer Frau mit Namen Ninal zuteil. Ninal war Ehefrau und Mutter, doch als das Gesicht über sie kam, wandte sie ihrem Gemahl und ihren Kindern für immer den Rücken. Und die Verzückung des Sehens riß sie empor, und um ihre Augen vor dem gewöhnlichen Tageslicht zu verdunkeln, auf daß sie deutlicher sehen möchte, was das Gesicht ihr enthüllte, band sie sich ein Tuch um die Augen. Und von diesem Tage an bis zu ihrem letzten hat Ninal das Tuch nie wieder abgenommen. Und sie sprach zum Volk, was ihr offenbart worden war. Und das Volk vernahm voller Staunen, was sie ihm zu sagen hatte über das Festmahl des Lebens und den Geliebten Gast, der eines Tages kommen würde. Und weil Ninals Stimme aller Herzen anrührte, wußten alle, daß ihre Worte der Wahrheit entsprachen. Und als Ninal geendet hatte, ward das Volk von Ehrfurcht vor ihr ergriffen – alle außer einem.
Unter dem Volke war zu jener Zeit ein Unglücklicher mit Namen Jord. Und er war größer als jeder andere Mann, und gewaltig war seine Kraft. Doch Jord hatte vom Tage seiner Geburt an nie gesprochen oder auch nur einen einzigen Laut von sich gegeben. Und Jord hob einen Stab von der Erde auf und trat mit ihm vor Ninal hin und legte ihre Hand auf den Stab und führte sie hinweg aus der Mitte des Volkes. Und hernach lebten Ninal und Jord stets abseits vom Volke, und er sorgte für sie und beschützte sie vor aller Unbill, und auch wenn sie ihm viele Geheimnisse enthüllt haben sollte, so waren sie doch für immer hinter seinen stummen Lippen verschlossen. Und so ist es seither stets gewesen: Für jeden Seher, über den das Gesicht kommt, gibt es einen stummen Führer und Beschützer. In den Jahren nach der großen Offenbarung sprach die Seherin Ninal viele Male zum Volk, und die Worte, die sie sprach, waren manchmal klar und manchmal dunkel und unverständlich. Und mit der Zeit kam das Gesicht auf andere hernieder, und auch sie verbanden sich die Augen vor dem gewöhnlichen Tageslicht, auf daß sie besser sahen; und für jeden von ihnen trat ein Stummer hervor, der sie führte und beschützte. Nun sprachen einige der Seher über die Offenbarung, die Ninal zuteil geworden war, und andere sprachen über andere Dinge. Manche sprachen klar und deutlich, während die Worte anderer ein Rätsel blieben. Doch weil Ninal die erste war und weil die große Offenbarung zuerst ihr zuteil

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