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Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Titel: Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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diesem Problem beschäftigt war. Ich rechne damit, daß die Preise für Speck und Schinken zu Beginn des Winters kräftig anziehen werden. Überraschende Neuigkeiten aus Tol Honeth! General Varana berief in einem Versuch zur Aussöhnung eine Zusammenkunft im Palast ein, um eine Reihe von Schritten vorzuschlagen, die die Spannungen um die Thronnachfolge vermindern würden. Die Häupter aller bedeutenden Familien von Tolnedra waren zugegen, desgleichen das Konzil der Räte. Das Konzil, wohlwissend, daß Varanas Vorschläge die Bestechungsgelder, die von den großen Familien zu erwarten waren, empfindlich beschneiden würden, versuchte ihn mit schriller Stimme niederzuschreien. Varana, für gewöhnlich mit der Geduld eines Felsens ausgestattet, wurde ärgerlich und löste in seiner offiziellen Befugnis als Kaiserlicher Regent die Körperschaft kurzerhand auf. Das Konzil erklärte rasch, es werde sein Dekret niemals hinnehmen, und da ließ er die versammelte Mannschaft in die kaiserlichen Verliese werfen. Da die Würfel nach diesem Vorfall gefallen waren, nahm Varana mit dem für militärische Köpfe gewissermaßen typischen Pragmatismus sämtliche Großherzöge von Tolnedra in Schutzhaft und setzte sie in bequemen, aber gut bewachten Zimmerfluchten im Palast fest. Dann riß er, sozusagen die logische Folge der vorherigen Ereignisse, mit einem gewissen Widerstreben das militärische Oberkommando an sich und erklärte sich zum Militärdiktator des tolnedrischen Reiches. Die ganze Welt zittert unter der Wucht dieser Ereignisse. So wenig ich das Kaiserreich auch mag, muß ich doch zugeben, daß Tolnedra einen ungeheuer stabilisierenden Faktor in der Weltpolitik darstellt. Wenn Tolnedra zusammenbricht, weiß Gott allein, was geschehen mag. Ich wurde davon unterrichtet, daß die Frau, Taiba – sie scheint fruchtbar wie ein Karnickel zu sein –, Relg dem Zeloten gegen Ende des Jahres 5377 ein zweites Kind geboren hatte (ein Mädchen), und daß sie kürzlich ein weiteres Mädchen zur Welt brachte. In Anbetracht von Relgs extremem Hang zur Askese wüßte ich schon gerne, welche Verführungskünste oder Schmeicheleien sie eingesetzt hat, um ihn in ihr Bett zu locken. Ich habe das im Scherz Islena gegenüber erwähnt, und sie reagierte mit einer für sie untypischen Heftigkeit und nannte mich (unter anderem) einen Lüstling und ein entartetes Scheusal. Komischerweise fand ich das erfrischender als alle Unterhaltungen, die wir im Laufe der Jahre miteinander geführt haben.
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    Islena benimmt sich auch weiterhin sonderbar. Wenn ich Zeit hätte, würde ich gerne herauszufinden versuchen, was die Ursache ihres Problems ist. Ärger in Cthol Murgos! 'Zakath ist mit einer gewaltigen Flotte an der Südküste des Militärdistrikts Hagga gelandet und hat Urgit sauber zwischen zwei riesigen malloreanischen Armeen in die Zange genommen. Die Schlacht fand auf der Grenze zwischen Hagga und Cthan statt, und unsere Informanten berichten, daß Urgit vernichtend geschlagen wurde und nur knapp mit dem Leben davonkam. 'Zakath hat Rak Hagga zurückerobert, und meine Annahme, er sei in diesem Teil der Welt restlos erledigt, hat sich als grobe Fehleinschätzung erwiesen. Ich glaube, ich sollte am besten ein langes Gespräch mit Belgarion führen. Die Dinge im Süden gelangen an einen Punkt, an dem wir etwas unternehmen müssen. Ich fürchte, die Lage in Tolnedra hat sich noch weiter verschlechtert. Ran Borune hat Varana ›adoptiert‹ und den General zu seinem offiziellen und gesetzlichen Erben ernannt. Die anderen großen Häuser kreischen vor Wut, aber der Kaiser bleibt hart. Ich persönlich bin der Meinung, daß Varana eine ausgezeichnete Wahl ist, aber ich fürchte, seine Erhöhung wird Tolnedra dermaßen in Aufruhr versetzen, daß die Vorteile, einen tatkräftigen Kaiser zu haben, durch die Nachteile des nun unumgänglich scheinenden Bruderzwistes zunichte gemacht würden. Lebten wir in weniger unruhigen Zeiten, würde es mir womöglich Spaß bereiten zuzusehen, wie Tolnedra in Flammen aufgeht. Das Kaiserreich besitzt zu großen Einfluß in den Angelegenheiten der anderen Nationen, als daß ich damit zufrieden sein könnte. Mit einem losgelassenen 'Zakath im südlichen Cthol Murgos jedoch ist nicht der rechte Zeitpunkt für irgendein Land des Westens, sich durch interne Streitigkeiten ablenken zu lassen. MEINE ISLENA IST SCHWANGER! Was für eine erstaunliche Entwicklung! Entweder hat sie ihre Angst vor dem Kinderkriegen überwunden,

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