Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes
Beitrag; El Cid der spanische, und Sigurd der Völsung belebt die isländische Dichtung. Darüber hinaus finden wir einige der mächtigsten Ritter in einem halben Dutzend anderer Kulturen. Ohne Skrupel bedienen wir uns der mittelalterlichen Romane.
Wir haben mit viel Mühe eine Liste verschiedener Bestandteile zusammengestellt, die bei guter Fantasy nicht fehlen sollten. Die erste Entscheidung, die ein ehrgeiziger Fantasy-Autor treffen muß, ist theologischer Art. König Artus und Karl der Große waren Christen, Siegfried und Sigurd der Völsung Heiden. Ich persönlich finde, daß Heiden bessere Stories schreiben. Wenn ein Autor Spaß hat, zeigt es sich in seinem Werk, und Heiden haben nun mal mehr Spaß als Christen. Wir sollten Horaz gleich vergessen, ehe wir uns an die Arbeit machen. Wir schreiben aus Freude am Schreiben, nicht, um den Moralapostel zu spielen. Ich hatte mehr Spaß mit der Belgariad-Saga und der Malloreon-Saga als ihr, denn ich weiß, wo all die Witze sind.
Nun denn, zu Punkt Numero eins: Ich wählte das Heidentum. (Bitte beachten Sie, daß Papa Tolkien, ein gläubiger Anglo-Katholik, denselben Weg einschlug.)
Punkt Numero zwei auf unserer vorläufigen Liste ist ›die Suche‹. Wenn es keine Suche gibt, gibt es auch keine Geschichte. Die Suche erklärt, warum man herumzieht und Leute kennenlernt. Anderenfalls wäre man wahrscheinlich zu Hause geblieben und hätte Rüben angebaut oder was auch immer.
Punkt Numero drei ist ›der magische Gegenstand‹ der Heilige Gral, der Ring der Macht, das Zauberschwert, das Zauberbuch, oder (Wunder über Wunder) DAS JUWEL. Jeder weiß, woher ich diese Idee hatte. Das magische Etwas ist für gewöhnlich, wenn auch nicht stets, das Objekt der Suche.
Punkt Numero vier ist ›Unser Held‹ – Sir Galahad, Sir Gawaine, Sir Lancelot oder Sir Parzival. Galahad ist religiös; Gawaine ist loyal; Lancelot ist der beste Kämpe der Welt; und Parzival ist dumm – zumindest anfänglich. Ich habe mich an Parzival gehalten, weil er den meisten Spaß hat. Ein dummer Held ist der perfekte Held, weil er nicht die leiseste Ahnung hat, was eigentlich vor sich geht, und indem er die Dinge erklärt bekommt, kann der Autor auch dem Leser erklären, was geschieht. Nein, regen Sie sich nicht auf. Ich rede nicht schlecht von Garion. Er ist ziemlich gescheit, aber er ist ein Junge vom Lande und er hat noch nicht viel von der Welt gesehen. Seine Tante Pol wollte es so, und Polgara bekommt für gewöhnlich, was sie will.
Punkt Numero fünf ist der ›Zauberer‹ – beispielsweise Merlin oder Gandalf. Mächtig muß er sein, einflußreich und geheimnisvoll. Ich habe das sogleich von der Liste gestrichen und mich ohne Umschweife mit Belgarath befaßt. Ich glaube, es war die richtige Wahl. Belgarath ist ein heruntergekommener Vagabund mit schlechten Angewohnheiten – der ganz nebenbei Berge versetzen könnte, wenn er wollte. Ich beschloß, ihm als Gegenpart seine Tochter Polgara zur Seite zu stellen, eine Tochter, die nichts von seinen schlechten Angewohnheiten hält. Mit der Idee, Zauberer und Zauberin (Vater/Tochter) in die Geschichte einzubringen, habe ich wohl Neuland betreten.
Punkt Numero sechs ist die Heldin – für gewöhnlich eine zarte blonde Maid, die sich in einem Turm nach ihrem schimmernden Helden verzehrt. Nicht bei mir. Ce'Nedra ist ein verwöhntes Gör, daran besteht kein Zweifel; aber sie ist auch ein Tiger, wenn es hart auf hart geht. Sie entwickelte sich besser, als ich erwartet hatte. Punkt Numero sieben ist der Bösewicht, der höllisch gute Beziehungen hat. Ich erfand Torak, und ich war sehr zufrieden mit ihm. Es gelang mir sogar, ihm eine glaubwürdige Motivation unterzuschieben. Dabei war Milton mir eine ziemliche Hilfe. Torak ist nicht unbedingt mit Luzifer gleichzusetzen, kommt ihm aber ziemlich nahe. Wie üblich gibt es natürlich auch eine Reihe böser Helfershelfer, die ihm die schmutzige Arbeit abnehmen.
(Klappen Sie das Buch nicht zu! Ich bin gleich fertig!)
Punkt Numero acht ist die unvermeidliche Gruppe der ›Gefährten‹, die Truppe muskelbepackter Typen aus verschiedenen Kulturen, die das Abschlachten der Feinde übernehmen, bis der Held groß und stark genug ist, selbst mit den bösen Gegnern fertigzuwerden.
Punkt Numero neun sind die Maiden, die zu den starken Jungs (siehe Punkt Numero acht) gehören. Der Charakter jeder dieser Damen muß gut durchdacht sein; auch sie brauchen ihre Eigenheiten und besonderen Vorlieben.
Kommen wir
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