Das Band des Mykerinos (Adrian Pallmers magische Abenteuer, Band 2) (German Edition)
nächsten Tage verbrachte Adrian wieder bei den Jonsons in den Bergen. Camille hatte schon sehnlichst darauf gewartet, dass Adrian endlich wieder auftauchen würde, da er ja ohne auch nur ein Wort des Abschiedes weggegangen war. Umso freudiger war jetzt das Wiedersehen. Noch bevor er auch nur 'Hallo' sagen konnte, hatte Cami ihn schon in ihre Arme geschlossen, so froh war sie, dass er wieder da war. Doch auch Adrian war glücklich, wieder hier zu sein. Und von Camille so lieb begrüßt zu werden, war natürlich noch besser.
Als Adrian von seiner Begegnung mit Samira erzählte, verstummte Camille und war zutiefst schockiert.
»Ich kann es noch immer nicht glauben. Sie war doch immer gut gewesen.«
»Das hat fast genauso auch ihr Vater gesagt.«, entgegnete Adrian, »Aber ich weiß, was ich gesehen habe! Du hättest miterleben sollen, wie sie mich angegangen ist. Keine Ahnung, was die ihr gesagt oder was die mit ihr gemacht haben. Doch das war definitiv nicht die Samira, die ich bis dato kannte. Und glaub mir, ich wünschte mir von Herzen, es wäre nicht so!«
Auch das Wiedertreffen mit Hermann war freudig. Sein kleiner Freund hüpfte vor Begeisterung, als er Adrian entdeckte. Da dieser ihm vor seiner Abreise keinen Auftrag gegeben hatte, wartete er seitdem geduldig auf dessen Rückkehr. Kurzum - es war einfach schön, wieder bei den Jonsons zu sein und sich etwas auszuruhen von den Ereignissen der letzten Zeit. Seine Familie vermisste Adrian auch. Besonders seine kleine Schwester Sandy fehlte ihm jetzt. Sofort nach der Großen Versammlung würde er sie besuchen gehen.
Cami und ihre Großmutter kümmerten sich fürsorglich um seine Verletzungen. Insbesondere die Wunde am Oberschenkel, die er aus dem Kampf mit dem Wasserdrachen hatte, wollte noch immer nicht verheilen. Aber die Zwei bereiteten wieder eine ihrer besonderen Salben zu, so dass von der Verletzung schon wenig später nichts mehr zu sehen oder zu spüren war.
Die Zeit verging viel zu schnell, so dass der Termin der Großen Versammlung des Ordens von Arlon immer näher rückte. Camille durfte auch diesmal wieder mitkommen und sogar Myritha, die sonst solche Zusammenkünfte eher mied, reiste mit Magnus und Adrian nach Rocher d'Arlon.
Adrian hatte einen Tag vor ihrer Abreise noch einen Brief vom Orden erhalten:
Adrian Pallmer,
Wir beglückwünschen Dich zu dem großen Erfolg, mit dem Du Deine Prüfungen erfüllt hast. In jeglicher Hinsicht hast Du Dich als würdiger Anwärter erwiesen. Die Wahl der Magister wird zur kommenden Großen Versammlung des Ordens von Arlon erfolgen. Wir wünschen Dir alles Gute.
Im Anschluss an die Große Versammlung wird das Hohe Gericht des Ordens von Arlon in der Sache Martens Connet tagen. Als Zeuge der Anklage ist Deine Anwesenheit zwingend erforderlich. Alles Nähere wirst Du bei Deiner Ankunft erfahren.
Die Magister und Richter des Ordens von Arlon
Wieder zurück im Zentrum des Ordens von Arlon, trafen die Anwärter noch einmal mit den Magistern zusammen. Diesmal war auch Slovic Podrowsky mit anwesend, obwohl er sich bereits dafür entschieden hatte, Protektor zu werden. Gemeinsam verließen sie das Memorium der Magister und begaben sich in den großen Saal. Adrians Herz pochte so stark, dass er es bis in den Hals spüren konnte. Obwohl er ja bereits alle Aufgaben erfüllt hatte, war er doch so aufgeregt wie vor einer alles entscheidenden Prüfung. Aber auch die anderen Anwärter, außer Podrowsky natürlich, waren sichtlich angespannt.
Von der Eröffnungsrede des obersten Magisters bekam Adrian vor Aufregung nicht viel mit. Nur soviel hörte er, dass Larsen über das Erstarken G'Marbors sprach und den Zusammenhalt aller Zauberer forderte.
»Viele Anzeichen deuten darauf hin, dass schwere Zeiten vor uns liegen. Aber ich sage das nicht, um Angst zu verbreiten, sondern in der Zuversicht, dass wir zusammen stark sind. Es wird womöglich passieren, dass dunkle Mächte versuchen werden, uns unserer Freiheit zu berauben. Umso wichtiger ist es, dass wir gemeinsam eng zusammenstehen und unseren Blick nach vorn richten. Im Angesicht so großer Gefahr dürfen wir nicht wanken oder uns zurückziehen oder sogar aufgeben, sondern wir müssen fest und unverrückbar stehen und für die Freiheit und das Gute kämpfen!«
Swør Larsens Worte erzeugten ein tiefes und nachdenkliches Schweigen bei den Anwesenden. Der Magister berichtete weiter von den Angriffen der G'Marborer und schließlich von Helmut Krogers Tod,
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