Das Band des Mykerinos (Adrian Pallmers magische Abenteuer, Band 2) (German Edition)
der kommenden Großen Versammlung des Ordens von Arlon dabei sein zu können. Bisher hatte sie davon immer nur spannende Geschichten gehört. Doch jetzt würde sie endlich auch mit dabei sein! Ganz besonders freute sie sich aber darauf, Adrian wiederzusehen. Anfänglich hatte sie ihn ja überhaupt nicht ausstehen können. Aber nach den Geschehnissen der letzten Monate waren sie richtig gute Freunde geworden. Und vielleicht sogar noch etwas mehr als das! Am Abend vor der Großen Versammlung kam dann auch Magnus nach Hause in die Berghütte auf der zugeschneiten Bergwiese. Nachdem sie zusammen vor dem gemütlich brennenden Kamin gesessen und allerlei Neuigkeiten ausgetauscht hatten, gingen sie früh zu Bett, da sie am nächsten Tag schon sehr früh aufbrechen mussten, um rechtzeitig auf Rocher d'Arlon anzukommen.
Am frühen Morgen starteten sie schon lange vor Sonnenaufgang. Da es in der Nacht wieder geschneit hatte, war es recht beschwerlich, sich den Weg durch das Tal zu bahnen. Magnus hatte einen Luftwirbelzauber erzeugt, der wie ein kleiner Tornado vor ihnen entlang zog und einen schmalen Graben in den zum Teil meterhohen Schnee fräste. Trotzdem war es bei der Kälte und dem eisigen Wind hier draußen äußerst unangenehm. Als sie den Bereich des Schutzzaubers endlich hinter sich gelassen hatten, öffnete Magnus ein Lichttor, durch das sie hindurchgingen, um zum nächstmöglichen magischen Portal zu gelangen, das sie zum Zentrum des Ordens, der Insel Rocher d'Arlon, brachte.
Adrian war schon ganz zeitig am Morgen aufgewacht und war sofort hellwach bei dem Gedanken daran, was wohl in ein paar Stunden alles passieren würde. Also zog er sich an, aß etwas von den leckeren Speisen, die wie immer auf dem kleinen Tischchen für ihn bereit lagen und schaute dann auf den Gang hinaus, um zu sehen, ob schon etwas los war. Und auch diesmal trat beinahe im gleichen Moment Juan aus seiner Tür. Gemeinsam liefen sie in das große Foyer. Trotz der frühen Stunde herrschte hier schon ein reges Treiben. Zauberer aus aller Welt kamen mittels der Portale an. Die Zwei standen etwas abseits und beobachteten das bunte Treiben, als Adrian plötzlich eine vertraute Stimme seinen Namen rufen hörte. Mit allem Möglichen hatte er zwar gerechnet, aber nicht damit, dass Camille hier sein würde. Aus einiger Entfernung kommend, bahnte sie sich den Weg durch die Menge und kam, gefolgt von ihrem Großvater, auf Adrian zugerannt. Als sie endlich angekommen war, fiel sie ihm ohne zu warten um den Hals und sagte kein Wort. Sie stand einfach da und drückte ihn ganz fest an sich.
»Es ist ja fast so, als ob ihr euch Ewigkeiten nicht gesehen habt! Da ist es ja gut, dass ich dich mitgebracht habe.«, sagte Magnus lächelnd zu Camille, die sich mit rotem Gesicht und verlegenem Lächeln von Adrian gelöst hatte und nun etwas unbeholfen neben ihm stand.
»Du ... du siehst ... richtig gut aus.«, platze es aus Adrian heraus und ihr Gesicht wurde zusehends noch etwas roter. Aber Adrian wechselte gleich das Thema.
»Darf ich vorstellen? Juan, das ist Camille Jonson ... Camille, das ist Juan ... eben Juan.« Adrian fiel nicht mehr ein, wie er noch hieß.
»Juan Juárez Sanchéz.«, sagte dieser und hielt ihr seine Hand hin, während Cami sie ergriff und ihn anlächelte. Adrian spürte dabei ein eigenartiges Kribbeln im Bauch, ließ sich aber nichts anmerken.
»Cami, wir müssen jetzt schon mal los.«, meldete Magnus sich wieder zu Wort, »Ihr trefft euch dann heute Abend ja schon wieder. Und ihr Beiden werdet bestimmt auch bald von euren Tutoren abgeholt.«
Camille griff zum Abschied noch einmal kurz Adrians Hand und verschwand dann mit ihrem Großvater in der Menge. In der Zwischenzeit kamen immer mehr Zauberer in der Eingangshalle an. In Adrian staute sich die Anspannung weiter an. Aber auch Juan schien ziemlich stark aufgeregt zu sein, auch wenn er äußerlich beinahe teilnahmslos wirkte, doch seine Augen sprangen wieder wie wild hin und her, als würde er versuchen, überall gleichzeitig hinzuschauen. Und mit seinen Fingern spielte er nervös mit einem kleinen Stöckchen herum. Viele von den Vorübergehenden nickten Adrian aufmunternd zu und ab und an kam auch jemand direkt zu Adrian und begrüßte ihn. Einige erkannte er wieder, sie waren beim Angriff auf das Versteck der Schwarzen Hexe mit dabei gewesen, andere wiederum kannte er gar nicht. Juan hingegen schien von den Leuten überhaupt nicht wahrgenommen zu werden. Nur einmal kam
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