Das Band des Mykerinos - Band 2 (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)

wieder willkommen heißen können. Zu allererst möchten wir euch unsere Hochachtung für eure erbrachten Leistungen ausdrücken. Jeder von euch hat sich als ein würdiger Kandidat für den Rat der Magister und andere wichtige Aufgaben erwiesen. Ihr habt großen Gefahren getrotzt, enormen Mut bewiesen und außerordentliche Fähigkeiten gezeigt. Und zu guter Letzt hat jeder von euch bisherige persönliche Grenzen überschritten.
    Ihr werdet euch nun vielleicht fragen, wo die anderen beiden Anwärter sind. Hugo Dupont ist leider zurückgetreten und hat nur eine seiner Aufgaben erfüllt. Doch Slovic Podrowsky wird noch im Laufe des Tages hier eintreffen. Seine Aufgaben hat er bereits erfüllt. Er hat sich auch schon entschieden, die Abteilung der Protektoren des Ordens zu verstärken und ist gerade auf einer wichtigen Mission unterwegs.«
    Überrascht schauten sich die verbliebenen vier Anwärter an. Nur noch sie waren also im Rennen. Doch wer von ihnen würde wohl als Junior-Magister in den Rat aufgenommen werden? Es würden nur drei von ihnen weiterkommen. Einer musste leer ausgehen.
    Adrian fühlte sich etwas unsicher und unwohl, da er ja noch gar nicht seine vierte Aufgabe erfüllt hatte. Genau genommen wusste er noch nicht einmal, was das sein würde, da in seinem Amulett nur gestanden hatte, dass er hierher zurückkehren sollte. Doch jetzt ergriff Mboa Ubugma das Wort, sodass er sein Grübeln erst einmal unterbrechen musste.
    »Sicherlich fragt ihr euch inzwischen, wie es jetzt weitergehen wird? Und ihr möchtet sicher gern wissen, was die vierte und letzte Aufgabe sein wird?«
    Adrian fiel ein Stein von Herzen. Offensichtlich wussten die Anderen noch nicht viel mehr als er und waren auch noch nicht weiter.
    »In euren ersten drei Aufgaben habt ihr ganz individuell euer Können und euren Mut unter Beweis gestellt und so manche neue Fähigkeit entwickelt. Die letzte Prüfung habt ihr absolviert, ohne es tatsächlich zu bemerken.«
    »Was? Wir haben die Aufgabe schon erfüllt?«, wunderte sich Adrian und zog das Amulett aus seiner Tasche. Und tatsächlich, ein Blick ins Innere zeigte jetzt vier kleine Drachenköpfe, die in das Metall eingraviert waren.
    »Aber wie kann das sein?«, flüsterte Li Ming, die wie die anderen Anwärter auch ihr Amulett geöffnet hatte und sich darüber wunderte, dass die vierte Aufgabe bereits abgeschlossen war.
    »Die vierte und letzte eurer Prüfungen bestand darin, dass ihr beweisen musstet, dass ihr die Größe besitzt, euch für Schwächere oder Unterlegene einzusetzen. Jeder von euch hat dies auf eine andere Art und Weise während seiner Prüfungen bereits getan. Wir sind überaus beeindruckt von euch.«
    Keiner der Anwärter sagte etwas. Auch Adrian konnte nach den schweren und anstrengenden Aufgaben kaum glauben, dass die Letzte einfach so nebenbei erfüllt sein sollte. Entsprechend überrascht musste sein Gesicht und das der Anderen wohl ausgesehen haben.
    »Hey! Ihr habt es geschafft! Ihr habt die Bedingungen erfüllt, die euch qualifizieren, Protektor oder sogar Magister zu werden«, rief Yoshika Tikuchi, die derzeit Jüngste der Magister, begeistert den noch immer überrumpelt wirkenden Anwärtern zu und zauberte damit ein kurzes Lächeln auf ihre Gesichter. Dann ergriff der oberste Magister wieder das Wort.
    »In sieben Tagen wird erneut eine Große Versammlung des Ordens von Arlon stattfinden. Es wird von euch erwartet, dass ihr euch dann wieder hier einfindet. Auf der Versammlung werden die neuen Junior-Magister ausgewählt werden. Bis dahin steht es euch frei, hier zu bleiben oder auch irgendwohin zu gehen, solange ihr rechtzeitig wieder zurück seid.«
    Während Juan, Li Ming und Urs Ventoa sich sofort aufmachten, blieb Adrian in Gedanken versunken sitzen und ließ sich noch einmal die Erlebnisse der letzten Wochen durch den Kopf gehen. Er zuckte erschrocken zusammen, als Magnus sich neben ihn setzte.
    »Ist alles in Ordnung, Adrian?«, fragte er fürsorglich.
    »Ja klar«, antworte Adrian spontan und wollte gleich aufstehen. Doch Magnus hielt ihn noch zurück.
    »Würdest du bitte mit in mein Büro kommen? Ich würde gern auf ein Wort mit dir sprechen.«
    Adrian nickte nur schweigend und folgte dann seinem alten Lehrer.
     
     
    »Wie konnte es geschehen, dass der kleine Pallmer euch schon wieder entwischt ist, obwohl ihr ihn doch schon sicher in eurer Gewalt hattet?«, fragte Tomar von Eisenberg mit ruhiger, aber eisig kalter Stimme. Sofort nach ihrer Rückkehr, noch