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Das Band des Mykerinos - Band 2 (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)

Das Band des Mykerinos - Band 2 (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)

Titel: Das Band des Mykerinos - Band 2 (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steeve M. Meyner
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ursprünglichen Ziel weggeführt hatten. Im Mantel der Dunkelheit der Nacht und zusätzlich getarnt durch seinen Tarnzauber machte er sich wieder zu Fuß auf und suchte sich mithilfe der Karte einen Weg durch das Geflecht von großen und kleinen Straßen. Es musste schon nach Mitternacht sein, als er endlich die lange Brücke betrat, die ihn über den Nil zu der Insel führen sollte. Auch zu dieser späten Stunde waren noch immer jede Menge Autos und einige Mopeds unterwegs. Über den breiten Fluss wehte ein frischer Wind, was nach der ungewohnten Hitze des Tages eine angenehme Abkühlung war.
    Als er endlich auf der anderen Seite der Brücke angekommen war, folgte er der Straße weiter, vorbei an Hochhäusern und mehrgeschossigen Büro- und Wohngebäuden. Auf seiner Karte war nun deutlich zu erkennen, dass er nur noch einer einzigen langen Straße folgen musste, die in einen Platz mündete, der im Halbkreis von Gebäuden umgeben war. Adrians Füße schmerzten von dem langen Fußmarsch. Und jetzt meldete sich auch sein Magen, da er fast den ganzen Tag lang nichts gegessen hatte. Doch um diese Zeit war nirgends etwas zu Essen zu bekommen. Also stapfte er weiter, bis er an der Stelle ankam, an der in der Karte die Bibliothek eingezeichnet war. Doch so sehr er sich auch bemühte, in der Dunkelheit war es ihm völlig unmöglich, den Eingang oder auch nur einen Hinweis darauf zu finden. Selbst ein Enthüllungszauber brachte ihn nicht weiter. Hermann hätte jetzt eine gute Hilfe sein können, doch der war noch nicht wieder aufgetaucht von seiner Beobachtungsmission. Hungrig, müde und auch etwas frustriert lehnte er an der Mauer eines der Hochhäuser, als er plötzlich von einer schnarrenden Stimme angesprochen wurde, die aus der Dunkelheit kam.
    »Adrian Pallmer? Bist du das wirklich? Ich wusste es! Ich war mir sicher, dass du früher oder später hier auftauchen würdest!«
     

In der magischen Bibliothek von Kairo
     
    Adrian erschreckte sich so sehr, dass es ihm beinahe die Beine wegzog. Mitten in der Nacht und in einer riesigen Stadt mit Millionen von Menschen mit Namen angesprochen zu werden und dann noch nicht einmal die Person zu sehen, die zu einem spricht, würde sicher jeden zusammenfahren lassen. Erst Minuten zuvor hatte Adrian seinen Tarnzauber aufgelöst, da hier weit und breit keine Menschenseele zu sehen gewesen war, was sich jetzt aber offensichtlich als ein Fehler herausstellte. Irgendwo hatte er diese Stimme schon einmal gehört. Doch wo, fiel ihm nicht ein, außer vielleicht, dass es keine gar zu gute Erinnerung sein konnte. Geistesgegenwärtig hatte er aber schon seinen Zauberstab in der Hand, erneuerte seinen Tarnzauber und sprang schnell ein paar Schritte zur Seite, um es einem möglichen Angreifer nicht gar zu leicht zu machen, ihn zu erwischen. Doch nichts geschah. Kurze Zeit später tauchte ein kleiner, alter Mann mit leicht dunkler Haut, weißen Haaren und einem genauso weißen Umhang in der Dunkelheit auf. In dem spärlichen Licht, was von einer weit entfernten Lampe kam, konnte Adrian sein Gesicht nicht erkennen. Dann blieb der Alte stehen und blickte schweigend zu der Stelle, wo Adrian an der Wand gelehnt hatte und schüttelte seinen Kopf.
    »Bist du hier, Adrian Pallmer?«, wiederholte er mit etwas gedämpfter Stimme und blickte sich suchend um. Als er dabei in Adrians Richtung schaute und förmlich durch ihn hindurchsah, war Adrian beruhigt, dass sein Tarnzauber funktionierte. Für diesen kurzen Moment konnte er im Schein des aufgegangenen Mondes das Gesicht des Mannes erkennen. Es war der Zauberer, der sich bei Adrians erstem Besuch auf der Insel Rocher d'Arlon als Hüter der magischen Bibliothek von Kairo vorgestellt und ebenfalls als Nachfolger von Adrians Großvater beworben hatte. Wenn sich Adrian richtig erinnerte, musste er ein unheimlich großes Wissen haben. Das könnte bei seiner Suche ganz bestimmt sehr hilfreich sein. Am liebsten hätte er seine Tarnung aufgelöst und wäre auf den Zauberer zugegangen. Andererseits erinnerte sich Adrian aber auch daran, dass das einer der letzten Unterstützer von Igor Marenkin, dem früheren obersten Magister, gewesen war, als dieser die Rettungsaktion von Magnus und von Adrians kleiner Schwester Sandy unterbinden wollte. Konnte er ihm überhaupt vertrauen?
    »Adrian«, begann der alte Zauberer erneut und Adrian glaubte, ein leichtes Zittern in seiner Stimme zu hören. »Du kannst dich ruhig zeigen, ich bin doch dein Freund und will dir helfen.

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