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Das Beste aus 40 Jahren

Das Beste aus 40 Jahren

Titel: Das Beste aus 40 Jahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather , Carole Mortimer , Lynne Graham , Sarah Morgan
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gehen. Aber kurz darauf tauchte er schon wieder neben ihr auf.
    „Ich glaube, Sie haben das fallen gelassen, Mademoiselle.“
    Dianne fuhr herum und wollte ihm eine eisige Bemerkung an den Kopf werfen, schnappte jedoch überrascht nach Luft, als sie sah, dass er die Bestätigung ihrer Hotelbuchung in der Hand hielt.
    „Oh – ich danke Ihnen“, stammelte sie verlegen. „Sie – sie muss mir heruntergefallen sein, als ich die Sonnenbrille herausholte. Danke.“
    Der junge Mann lächelte. „Es war mir ein Vergnügen, Mademoiselle“, erwiderte er höflich. „Auf diese Weise konnte ich wenigstens feststellen, dass Sie nach Arles wollen. Eine schöne Stadt. Ich wohne ganz in der Nähe.“
    Dianne hielt den Atem an. „Tatsächlich?“, fragte sie. „Ich muss Ihnen recht geben, es ist wirklich eine schöne Stadt.“
    Der junge Mann runzelte die Stirn. „Kann ich Sie wirklich nicht in meinem Wagen mitnehmen?“
    „Nein!“ Dianne hob abwehrend die Hand. „Ich habe mir einen Wagen gemietet. Er müsste hier irgendwo stehen.“
    Der junge Mann hörte aufmerksam zu und überflog die Reihe der wartenden Autos mit geübtem Blick. „Kommen Sie“, sagte er, „ich glaube, ich weiß, wo wir Ihren fahrbaren Untersatz finden.“
    Er schien wirklich Bescheid zu wissen, und da er sich ihrer Koffer bemächtigte, hatte Dianne keine andere Wahl, als ihm zu folgen. In kürzester Zeit hatte er den kleinen Citroën entdeckt, stellte sie dem Angestellten der Autoverleihfirma vor und brachte es auf diese Weise fertig, ihren Namen zu erfahren. Dianne war darüber nicht eben erfreut, konnte jedoch nichts sagen, da er noch so hilfsbereit war, ihr Gepäck im Kofferraum zu verstauen.
    „Vielleicht sehen wir uns wieder, Mademoiselle“, bemerkte er leichthin, als sie sich von ihm verabschiedete. „Ich bin oft in Arles und wäre sehr glücklich, wenn Sie mir erlauben würden, Sie einmal am Abend zum Essen einzuladen.“
    Dianne lächelte vage und ließ die Einladung unbeantwortet. Schließlich war es logisch, wenn er annahm, sie wolle nur ihren Urlaub hier verbringen. Wie hätte er auch ahnen sollen, warum sie wirklich nach Arles fuhr, zumal ihr selbst noch völlig unglaublich schien, was sie tat.
    Sie fuhr ab und sah ihn noch lange im Rückspiegel. In diesem Augenblick wünschte sie sich verzweifelt, sie wäre wirklich nur als Urlauberin hierhergekommen.
    Nachdem sie von Marseille ein Stück nach Westen gefahren war, bog sie nach Norden ab und folgte der Straße nach Arles quer durch die weite Plaine de la Crau. Das war ein unwirtliches Gebiet, kahl und öd und nur wenig kultiviert. Sie erinnerte sich, dass Manoel ihr erzählt hatte, in der Mythologie sei Herkules hier auf ein Volk von Riesen gestoßen und habe Zeus um Hilfe angerufen. Der Gott habe es Felsen und Steine regnen lassen und den Helden vom Tode errettet, doch seither sei die Ebene mit den Trümmern aus dieser Schlacht übersät.
    Manoel!
    Ein Schauer durchlief sie. Zum ersten Mal, seit sie London verlassen hatte, erlaubte sie sich, an ihn zu denken, und es war verheerend, was allein dieser Gedanke ihr antat. Sie streckte die Hand aus, tastete nach ihrer Tasche und holte ein Päckchen Zigaretten heraus. Sie steckte eine Zigarette zwischen die Lippen und zündete sie mit zitternden Fingern an. Sie rauchte nur selten, nur dann, wenn sie unter einer starken inneren Spannung stand. Im Augenblick aber brauchte sie etwas, das sie beruhigte.
    Als sie in Arles ankam, war es schon nach sechs. Sie kam sich nach der langen Reise schmutzig und staubig vor, und sie war müde. Sie fuhr direkt zu ihrem Hotel, trug sich ein, bestellte sich ein belegtes Brot auf das Zimmer und ging hinauf. Sie sehnte sich nach einer Dusche. Hinterher schlüpfte sie in ihren Hausmantel, setzte sich ans Fenster, das auf einen kleinen Platz hinausblickte, aß ihr belegtes Brot und trank zwei Tassen ausgezeichneten Kaffees, den ihr die Besitzerin des Hotels mit heraufgeschickt hatte.
    In den Platanen raschelte ein leichter Wind, und unter dem Fenster tollten ein paar Jugendliche auf Fahrrädern herum. Sonst war alles ruhig und friedlich. Diannes innere Verkrampfung löste sich ein wenig. Dass sie Manoel rein zufällig begegnete, war sehr unwahrscheinlich, und wenn sie ihn traf, würde das unter ihren, nicht unter seinen Bedingungen geschehen. Falls er bereit war, sich mit ihr zu treffen …
    Peinigende Erinnerungen bedrohten ihren eben erst wiedergewonnenen Frieden, und sie schob den Teller mit dem halb

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