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Das beste Mittel gegen Kopfschmerzen

Das beste Mittel gegen Kopfschmerzen

Titel: Das beste Mittel gegen Kopfschmerzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Warren
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nichts
Besonderes gewesen waren. Doch irgendwie, wenn
alles fertig war, hatten diese einzelnen Abschnitte
ein elegantes Ganzes ergeben. Aber nur wenige
Brücken – und er hatte jede Menge gesehen – waren
so schön, wie die Golden Gate Bridge.
    Sosehr er auch den ersten Blick auf San Francisco
genoss, war er sich sicher, dass er sehr viel glücklicher
wäre, wenn er in diesem Moment zu Hause
sein könnte. Mit dem Geräusch von Metall auf
Metall in den Ohren und dem Geruch von Lötzinn
in der Nase, hoch über der Erde mit einem Seil gesichert,
hätte er dann wenigstens einen ehrlichen
anstrengenden Job für ehrliches hart verdientes
Geld machen können.
    Unbehaglich rutschte er in seinem Sessel hin und
her und sehnte sich danach, in einer schmutzigen
Jeans und einem alten T-Shirt, nach einem langen Arbeitstag verschwitzt, mit seinen Kumpeln auf
dem Weg in die nächste Kneipe zu sein.
    Stattdessen steckte er in Klamotten, in denen er
sich fühlte wie eines dieser Modepüppchen aus
Plastik, die seine kleine Schwester so gern herausputzte.
Und statt eines anständigen Jobs, den ein
Mann erledigen und trotzdem noch hocherhobenen
Hauptes in die Welt hinausgehen konnte,
würde er wie ein verdammter Warmduscher in
einer Badehose herumstolzieren, um verdammte
Surfboards an verdammte Amis zu verkaufen.
    Ihm wurde ganz anders, wenn er nur daran dachte.
Denk an das Geld, ermahnte er sich.
    Hier saß er nun in der ersten Klasse des Fliegers,
auf dem Weg zu seinem absurd gut bezahlten Job,
der ein paar Monate dauern würde, und tröstete
sich damit, dass er weit genug von zu Hause weg
war und seine Kumpel niemals davon erfahren
würden. Er hatte sich ziemlich verschwiegen gezeigt,
wenn seine Reise zur Sprache gekommen
war, und lediglich verraten, dass er eine Zeitlang
Urlaub machen würde.
    Steve warf einen Blick auf das People Magazine, das
aufgeschlagen auf seinem Schoß lag. In letzter Zeit
hatte er es sich angewöhnt, solche Publikationen
durchzublättern, um herauszufi nden, wie man in Amerika auftrat und wie man sich verhielt. Wenn
es wie im Fernsehen oder in den Hochglanzmagazinen
war, würde er in den USA eine halbwegs
annehmbare Zeit verleben.
    Und schließlich war er nicht nur wegen des Geldes
hier – auch die kalifornischen Mädchen sahen
mehr als nett aus. Und soweit er wusste, taten sie
nichts anderes, als wilde Partys zu feiern.
    Vielleicht konnte er ja während seines Aufenthaltes
in den Staaten ein wenig mitfeiern. Warum
nicht? Ihm stand etwas Geld zur Verfügung, und
diese Mädchen mit ihren langen blonden Haaren
und den perfekten weißen Zähnen, den Cabrios
und dem kalorienreduzierten Bier hatten etwas.
Steve Jackson war entschlossen, diesen verrückten
Job, der ihm vollkommen unerwartet in den
Schoß gefallen war, in vollen Zügen zu genießen.
Wenn er nicht gerade halbnackt durch die Gegend
stolzierte, um seinen Job zu erledigen, wollte er die
Zeit seines Lebens haben.
    Das Flugzeug neigte sich ein wenig zur Seite und
zeigte ihm mehr von der Stadt. Er sah den Golden
Gate Park und eine felsige Insel mitten im Hafen –
das musste Alcatraz sein. Dort unten in der Stadt
waren irgendwo die sogenannten Cable Cars, also
die Kabelstraßenbahnen, sowie die berühmten abschüssigen Hänge – und eine Frau, die ihn laut
Jennifer Talbot auf seinen Job vorbereiten würde.
Er vermutete, dass sie ihn in einen blondierten
Schwachkopf mit eingeölten Muskeln verwandeln
wollte, der vor der Kamera Bodybuilderposen einnehmen
sollte.
    Ihm drehte sich der Magen um – was entweder an
der Aussicht auf das lag, was ihn erwartete, oder
an der plötzlichen Bewegung des Flugzeuges. Zugegebenermaßen
war er doch öfter mit dem Bus
unterwegs als mit dem Flugzeug.
    Trotz all des Geldes, das sie ihm geboten hatten –
und er musste zugeben, dass es ihm nicht ungelegen
kam –, hätte er den Job möglicherweise doch
noch abgelehnt. Wenn, ja wenn Cameron Crane
nicht gewesen wäre.
    Als er den Mann persönlich kennengelernt hatte,
war er ihm auf Anhieb sympathisch gewesen. Ein
kantiger, rauher Typ, der ab und an gern mal ein
Bier trank und so wirkte, als könnte er eine Runde
Australian Football spielen, ohne gleich in Tränen
auszubrechen.
    Sie hatten sich getroffen und einander die Hände
geschüttelt, und Cam hatte ihn mit einem verständnisvollen
Blick angeschaut und gesagt: »Und?
Was meinst du?«
    Er hatte die Schultern gezuckt. »Weiß nicht.«
    Crane hatten diese beiden Worte alles gesagt, was
er wissen musste. »Passt auf, dass die Amis

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